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Krieg ist kein Spiel

Ausgehend von dem Thread-Thema "Seelsorge und Militär" möchte ich gerne die folgende Dokumentation hier einstellen, ich sah sie vor längerer Zeit.
Sie beschäftigt sich mit den grundlegenden ethischen und menschlichen Fragen, die durch Krieg aufgeworfen werden, und vor allem damit, welche Folgen sie für aktive Kriegsteilnehmer haben.
Es kommen Zeitzeugen, ältere aber auch junge Soldaten zu Wort, die von ihren persönlichen Erlebnissen erzählen, was der "Kriegseinsatz" mit ihnen gemacht hat.
Junge Kampfpilotinnen beschreiben trocken und nüchtern ihren "Job" des anonymen Tötens, junge Männer sprechen über die Traumatisierungen, die sie durch ihre Kampfeinsätze erlitten haben.
Es geht auch um das "Bild" und das Selbstverständnis von Soldaten, die in den Krieg geschickt werden.
Die ganze Doku läuft vor dem Hintergrund der Entwicklungsgeschichte der Genfer Konventionen, die mal formuliert wurden, um den Krieg "menschlicher und zivilisierter" machen...
Ich zitiere die Anfangsfragestellungen (vor dem Hintergrund einer Rede von Obama) der Dokumentation (ca. ab 02:00 des Films):
Jeder Krieg bedarf einer Entscheidung Herr Präsident, auch ein „gerechter“ Krieg.
Überall auf der Welt treffen seit jeher Staatsmänner wie Sie eine solche Entscheidung und tausende Männer folgen ihnen.
An der Front stehen auch sie täglich vor Entscheidungen:
zwischen dem Recht auf Selbstverteidigung und dem Vorteil der Offensive
zwischen dem Siegesversprechen und der Hoffnung nicht verrückt zu werden
zwischen Vergeltung und der Bitte, Unschuldige zu verschonen
zwischen Überlebensinstinkt und der Furcht, seine Selbstachtung zu verlieren
zwischen dem Traum, ein Held zu werden und der Chance ein Mensch zu bleiben, der weiter in den Spiegel blicken kann.
-------
Viele Themen werden angesprochen, die uns auch im Forum beschäftigen.
Der Film dauert 2 Stunden, man muss sich also ein bisschen Zeit nehmen.
Krieg ist kein Spiel
(Arte-Dokumentation)
.


Nun Barbara, bei diesem Thema muß ich immer an eine Stelle aus dem Buch "Ein Mann namens Dave" http://www.amazon.de/Ein-Mann-namens-Dav...e/dp/345387742X denken, der Autobiografie eines Irak- Kämpfers, der in jener Schlüsselszene davon berichtete, was er vor seinem ersten Einsatz als Pilot eines Tankflugzeuges vor eine Wahnsinnangst hatte, die mit jeder Luftbetankung der Kampfflieger nachließ und schließlich in Routine umschlug, als die alle unversehrt vom Feindflug zurück kehrten.
Kein Gedanke daran wovon die gerade zurück kehrten, daß sie Tod und Elend in der angegriffenen Region hinterlassen hatten, nichts dergleichen, außer nur der Gedanke daran, Geld für die Familie verdienen zu müssen.
Die Vorgeschichte war voller Tragik, das will ich hier nicht weiter ausführen, nur soviel, die Brücke zum Begriff "Unterschichtenarmee" ist sehr kurz und mündet in der Erkenntnis, daß für große Kriege schlicht und einfach das Personal fehlen würde, wenn sich ein intaktes Staats- und Gemeinwesen organisieren ließe.
Ich hatte an anderer Stelle einmal versucht zu definieren, wann Angriffskriege überhaupt gerecht sein könnten, hier mal die Kurzfassung:
1. Ein (später) befeindeter Staat hat Bürger des (später) angreifenden Staates mittels regulärer Truppen gekidnappt/ gezielt getötet ohne Mitwirkung
einer Justiz.
2. Ein solcher (Opfer) Staat hat nach einer Milliardeninvestition eines (Täter) Staates die Schotten dicht gemacht, das Investitionsvolumen enteignet um
fortan von dieser Investition allein zu profitieren, unabhängig davon ob im Opferstaat inzwischen die Regierung gewechselt hatte.
3. Vertreibungen ohne Entschädigungsangebot von ganzen Volksgruppen aus der angestammten Region durch die späteren "Opferstaaten" wobei hier
die UN- Truppen die Täter wären, auch die entschädigungslose Abriegelung von Wasserläufen zum Nachteil anderer Staaten, und alles weitere was
existenzbedrohend wäre.
Viel mehr gibt's da eigentlich nicht, ethnische Feldzüge, angebliche offene Rechnungen die jahrzehntelang ohne Relevanz waren, wirtschaftliche Nachteile aus der Globalisierung, eben alles was zuweilen vorgeschoben wird, ist heutzutage kein Grund mehr für Angriffskriege, dazu ist die Zivilisation zu weit vorangekommen.
Zum Schluß laß uns noch feststellen, daß wir als Erdenbürger ein klein wenig stolz darauf sein können, daß Obama den von wem auch immer provozierten Ansinnen einer Einmischung in Syrien (Giftgasangriff) widerstanden hat und daß griechische Extremisten (mit Blick auf deren Krise) nicht die Macht erlangt hatten, die man hätte befürchten können.
Für die Sendung nehme ich mir dieser Tage einmal die Zeit.
Zu Rotmark: Muß mich selber korrigieren, materielle Verluste, gleich welcher Art, rechtfertigen keinen Krieg...ehe mir erst jemand vors Schienenbein tritt



Das Genfer Recht versucht den den Schutz von Personen, die nicht an den Kampfhandlungen teilnehmen zu regeln. Die andere Seite der Münze ist das Haager Recht, hier mal eine Quellensammlung dazu ...
http://www.vilp.de/treaties?lid=de&lang=DE
Nur beide haben so ihre Probleme mit der asymmetrischen Kriegführung, sind mehr Schach wie Go um mal bei dem Spiel-Aspekt zu bleiben. So wäre eine Frage zum Beispiel, ist ein Sprengstoffanschlag auf das Gebäude, in welchem ein Drohnensteuermann sitzt eine gerechtfertigte kriegerische Handlung oder ein terroristischer Akt? Man neigt zu sagen ... Terrorakt! Nur wird damit der Einsatz der Drohne nicht auch zu einem Ebensolchen?


Zitat von 94 im Beitrag #4
So wäre eine Frage zum Beispiel, ist ein Sprengstoffanschlag auf das Gebäude, in welchem ein Drohnensteuermann sitzt eine gerechtfertigte kriegerische Handlung oder ein terroristischer Akt? Man neigt zu sagen ... Terrorakt! Nur wird damit der Einsatz der Drohne nicht auch zu einem Ebensolchen?
Meine Meinung? Absolut ja. Ganz besonders dann, wenn es sich um einen nicht-erklärten "Krieg" handelt, ganz besonders dann, wenn der Tod unschuldiger Zivlisten billigend in Kauf genommen wird. Das hat nichts mehr mit dem Recht auf Selbstverteidigung zu tun und das hat erst recht nichts mehr mit Notwehr zu tun.
Mich kotzt die selbstgefällige Heuchelei der Befürworter solcher Einsätze an: Wenn ihr welche von uns in die Luft sprengt: TERROR. Wenn aber wir welche von euch killen, dann ist das legitime Selbstverteidigung. Und die paar Zivilisten, die dann dabei mit draufgehen, sind ein Kollateralschaden, der achselzuckend zur Kenntnis genommen wird: Die sind ja selber schuld, warum halten die sich denn in der Nähe zum eigentlichen Ziel auf? Zweierlei Maß? Aber nicht doch.
Für mich zählt nicht die Motivation, für mich zählt das Ergebnis. Und ob jemand einen Gottesstaat islamistischer Prägung herbeibomben will oder ob die westliche Gemeinschaft durch solche Drohnen geschützt werden soll, ist mir ziemlich egal: In beiden Fällen werden Unschuldige getötet. Und dieses Ergebnis macht die Taten vergleichbar.
Wenn ein Kommandounternehmen losgeschickt wird, das den vermeintlichen oder tatsächlichen Terroristen vor Ort liquidiert, dann kann ich das noch halbwegs verstehen. Aber es is ja viel einfacher und vor allen Dingen risikoloser, irgendwo in Texas oder wo auch immer jemanden auf en Knöpfchen drücken zu lassen.
Und eines haben die Verantwortlichen der Drohneneinsätze wohl immer noch nicht begriffen: Jeder unschuldig Getötete verstärkt den Hass auf die USA: Eine bessere "Werbekampagne" konnten sich die Taliban doch gar nicht wünschen.

Zitat von Dandelion im Beitrag #6
Aber es is ja viel einfacher und vor allen Dingen risikoloser, irgendwo in Texas oder wo auch immer jemanden auf en Knöpfchen drücken zu lassen.
Tja, eher wo auch immer. Dazu hat der Weißkopfseeadler doch 'Verbündete', zum Beispiel die Fette Henne. Also wenn ich Dich recht verstehe (Zitat: Wenn ein Kommandounternehmen losgeschickt wird, das den vermeintlichen oder tatsächlichen Terroristen vor Ort liquidiert, dann kann ich das noch halbwegs verstehen.), befürwortest Du Terrorangriffe in Deutschland gegen US-Militärbasen?

Zitat von 94 im Beitrag #8Zitat von Dandelion im Beitrag #6
Aber es is ja viel einfacher und vor allen Dingen risikoloser, irgendwo in Texas oder wo auch immer jemanden auf en Knöpfchen drücken zu lassen.
Tja, eher wo auch immer. Dazu hat der Weißkopfseeadler doch 'Verbündete', zum Beispiel die Fette Henne. Also wenn ich Dich recht verstehe (Zitat: Wenn ein Kommandounternehmen losgeschickt wird, das den vermeintlichen oder tatsächlichen Terroristen vor Ort liquidiert, dann kann ich das noch halbwegs verstehen.), befürwortest Du Terrorangriffe in Deutschland gegen US-Militärbasen?
So wie Du um die Ecke denkst muß man erstmal ticken...böse Falle


In der Tat, sehr indirekt gefragt - denn diese Fragestellung konnte ich aus Deinem Beitrag #8 nun wirklich nicht herauslesen.
Aber wenn Du diese Frage stellst, schließen sich andere Fragen an: Müssen auch die 10 Gebote überarbeitet werden? Oder die Balfour-Deklaration, wenn sich Israel weiterhin so hegemonial verhält?

[quote=Hackel39|
Zum Schluß laß uns noch feststellen, daß wir als Erdenbürger ein klein wenig stolz darauf sein können, daß Obama den von wem auch immer provozierten Ansinnen einer Einmischung in Syrien (Giftgasangriff) widerstanden hat und daß griechische Extremisten (mit Blick auf deren Krise) nicht die Macht erlangt hatten, die man hätte befürchten können.
Für die Sendung nehme ich mir dieser Tage einmal die Zeit.
[/quote]
Nich unser US-Osama Messias hat widerstanden, sondern sein Generalsstabschef hat gemeutert und angekündigt den Angriffsbefehl zu verweigern. Nur zur historischen Klarstellung.

Zitat von Eisenacher im Beitrag #12
[quote=Hackel39|
Zum Schluß laß uns noch feststellen, daß wir als Erdenbürger ein klein wenig stolz darauf sein können, daß Obama den von wem auch immer provozierten Ansinnen einer Einmischung in Syrien (Giftgasangriff) widerstanden hat und daß griechische Extremisten (mit Blick auf deren Krise) nicht die Macht erlangt hatten, die man hätte befürchten können.
Für die Sendung nehme ich mir dieser Tage einmal die Zeit.
Nich unser US-Osama Messias hat widerstanden, sondern sein Generalsstabschef hat gemeutert und angekündigt den Angriffsbefehl zu verweigern. Nur zur historischen Klarstellung.
Kann es sein das der einen vorsorglichen Blick in die Kriegskasse geworfen hat?


Kriegskasse leer und die Kampfmoral der GIs am Ende. Die müssen erst mal die anderen Scherbenhaufen aufkehren. Der Generalsstabchef hatte auch keinen Bock den 3.WK auszulösen. Das US-Militär hat auch die Schnauze voll davon , immer die Suppe auszulöffeln , die ihnen Politiker einbrocken.
Das läßt hoffen.


Zitat von Grenzwolf62 im Beitrag #13Zitat von Eisenacher im Beitrag #12
[quote=Hackel39|
Zum Schluß laß uns noch feststellen, daß wir als Erdenbürger ein klein wenig stolz darauf sein können, daß Obama den von wem auch immer provozierten Ansinnen einer Einmischung in Syrien (Giftgasangriff) widerstanden hat und daß griechische Extremisten (mit Blick auf deren Krise) nicht die Macht erlangt hatten, die man hätte befürchten können.
Für die Sendung nehme ich mir dieser Tage einmal die Zeit.
Nich unser US-Osama Messias hat widerstanden, sondern sein Generalsstabschef hat gemeutert und angekündigt den Angriffsbefehl zu verweigern. Nur zur historischen Klarstellung.
Kann es sein das der einen vorsorglichen Blick in die Kriegskasse geworfen hat?
Obama hat eine historische Gesundheitsreform statt ein paar durchgeknallte syrische Generäle in Angriff genommen und wenn bis jetzt jeder Krieg bezahlbar war und der Zugang zu einer Krankenversicherung für jeden eben nicht, dann zeigt sich auch wie sich die Prioritäten unter diesem Präsidenten verschoben haben.
Obama ist ein Guter und Verweigerung (eines Generalstabschefs) sieht anders aus.
http://www.sz-online.de/nachrichten/gene...en-2621567.html
Übrigens gibt es demnach keine Kriege mehr, es heißt jetzt kinetischer Militäreinsatz.
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