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Meine erste Wohnung - Wohnraumsuche in der DDR

Hallo, mir ging vor einiger Zeit ein Thema durch den Kopf, welches ich hier gerne ansprechen möchte. Ich stellte mir die Frage:"Wie fing alles bei mir an, wann hatte ich die erste eigene Wohnung? Dabei merkte ich, dass diese Frage nur einen kleinen Teil beantworten kann und sich eher viele neue Fragen stellen, auf die man eine Antwort geben muss. Die Problematik mit der ersten eigenen Wohnung, wird doch sicher noch vielen hier bekannt sein. Sicherlich habt auch Ihr jeden Dienstag auf den Gängen der Kommunalen Wohnungsverwaltungen (KWV) gesessen und habt gehofft, dass Ihr wenigestens heute mit einer "Besichtigungskarte" für eine Wohnung das Haus verlassen könnt. Wie oft wurde man allerdings enttäuscht! Die Leute dort waren oft hilflos und einige nutzten natürlich auch diese Wohnungslage für sich selbst aus. Auch das hat es gegeben.
Ich möchte damit beginnen und meine Erfahrungen erzählen. Wie war es bei Euch?
Meine erste Frau kam aus Berlin, Prenzlauer Berg. Sie studierte damals Maschinenbau an der Ingenieurschule Rudolf Diesel in Meißen. Dort sind wir uns dann über den Weg gelaufen und waren hoffnungslos verliebt. Sie bewohnte damals eine kleine Studentenbude, ein herrliches Mansardenzimmer, mit Blick zur Frauenkirche, welche die Schule angemietet hatte. Wie gesagt, wir waren jung, wir waren verliebt, heute würde man sagen wir fanden uns cool. Es war eine herrliche Zeit, die wir beide in Meißen verbrachten. Ihr Studium ging 1984 zu Ende und da sie ja aus Berlin zum Studium deligiert wurde, musste sie wieder nach Berlin an ihre alte Arbeitsstelle zurück. Was nun? Unser Entschluss stand fest, wir bleiben zusammen, denn wir waren ja auch inzwischen schwanger. Na dann die Klamotten gepackt und auf nach Berlin, würde man heute sagen, doch damals in der DDR unvorstellbar. Arbeit gab es überall und dazu noch reichlich, das war nicht das Problem, eher das Wohin? Und so einfach nach Berlin ziehen war auch nicht so einfach. Man brauchte dazu schon eine Wohnung in der Hauptstadt der DDR und die wiederum war wie ein Sechser im Lotto, oder dick gesäht und dünn aufgegangen. Die Schwiegereltern hatten Einsicht und traten uns ein Zimmer ab und ich durfte nach Berlin ziehen. Im Februar 1984 stand ich dann in der Dimitroffstraße mit meinen Koffern und war der Neue! Im März wurde in Berlin geheiratet und im August 1984 waren wir zu dritt. Alles nun in einem Zimmer von 12 qm + Dauerbrandofen. Alt und Jung vetrug sich leider nur stundenweise oder in der Nacht wenn alles schlief. Wer kennt das nicht?
Jedenfalls wurde die KWV meine neue Zweitadresse. Dort auf den Gängen ging es oftmals hoch her, Türen flogen, es wurde gebrüllt, die Nerven lagen oft blank, wenn einer wieder ohne eine Wohnung weggeschickt wurde. Dort waren allerdings nicht nur junge Leute auf den Gängen vertreten, sondern auch ältere. Die Wohnraumsituation muss um 1984 wirklich schlimm gewesen sein. Ich habe dort viele Tränen gesehen, mal vor Wut, manchmal auch vor Freude. Sachbearbeiter wurden auf den Gängen angebrüllt oder spontan umarmt. Einige versuchten sogar mit kleinen Kaffee-Spenden aus dem Westen den Antrag auf Wohnraum zu beschleunigen. Manche Zungen behaupteten, dass könnte aber auch schief gehen. Mir stand allerdings nur "Mona" zu Verfügung. Welch große Freude war es dann, dass ich schon wenige Monate nach meinem ersten Auftritt bei der KWV eine Besichtigungskarte für eine Zwei-Zimmer-Wohnung, ohne Bad, aber mit Außenklo, in den Händen hielt. Na bitte, dachte ich mir damals, die erste Hürde war doch gar nicht so hoch. Allerdings kam ich schnell wieder am Boden an. Freudig suchten wir nach der Hausnummer 52 in einer der alten Straßen, unweit der Greifswalder Straße. Doch gab es diese Nummer seit 1944 nicht mehr, wir standen vor einer Grünanlage. Ich wollte die Welt nicht mehr verstehen und fragte einen alten Mann der eben aus dem Nebenhaus, was noch da war, trat. "Na klar, die war mal hier, Gott sei Dank ist das nun alles weg, stand ja lange genug rum die Ruine!" Irgendwie konnte ich mich damals seiner Freude nicht anschließen. Noch größer war die Empörung, denn man hatte uns einfach auf der KWV verschaukelt! Oder wusste dort keiner mehr welche Häuser dort in der Straße noch stehen? Wohnung ade.
Mit einer grimmigen Wut im Bauch, nun konnte ich auch so manche Leute verstehen, wenn sie ihrem Ärger auf den Gängen der KWV Luft machten, war ich wieder am nächsten Dienstag zu Gast bei der KWV. An dem Abend hatte ich dann gleich zwei Besichtigungskarten in den Händen. Naja, da verspielt sich schon eine Lusche leichter. Doch erwarteten mich wiederum zwei Nieten. Die erste Wohnung war in der Nähe zur Bornholmer Straße mit der bekannten GÜST. So 15 Meter vor dem Haus mit der eventuellen Wohnung, war die Straße mit viereckigen großen bunt bepflanzten Beton-Blumenkübel abgesperrt, die Möbelträger hätten das sicherlich begrüßt. Vor den Blumenkübeln stand ein Toni-Lada. Ich näherte mich weiter dem Haus mit meiner zukünftigen Wohnung und zugleich der schönen weißen Hinterlandmauer. Gerade als ich das Haus betreten wollte war ein VP- Angehöriger schon hinter mir und bat mich um den Personalausweis. Hatte ich natürlich bei und auch die Besichtigungskarte zeigte seine Wirkung, ich durfte nach einem höflichen "Dankeschön" das Haus betreten. Na, dachte ich mir, hier musst du deine Wohnungstür gar nicht abschließen, denn hier kommt bestimmt kein Einbrecher her. Die Wohnung dann war nicht der Brüller es gab dort ein wunderbares "Berliner Zimmer", das Schlafzimmer ging zum Grenzgebiet und war in den Nächten sicherlich taghell. Auf der Besichtigungskarte war noch das Wort "mit Balkon" unterstrichen. Den gab es aber nicht mehr, sondern nur bis 1961, denn da gab es auch noch das kleine Eckgeschäft unten und darüber war der Balkon. Nun lag der ehemalige Eingang zum Eckgeschäft hinter der Hinterlandmauer und war vermauert, auch der Balkon darüber, fast schon mein Balkon, war nur noch Geschichte. Man hatte auch ihn abgebaut und den Zugang vermauert. Naja, viel Licht gab es also nicht am Tage in der Wohnung, doch in der Nacht, brauchte man sicherlich keine Lampe. Das war wiederum nichts.
Die zweite Besichtigungskarte führte uns dann in die Nähe zum Friedrichshain, schöner Altbau, herrlicher Blick zum Freidrichshain, Spielplätze vor der Tür, gute Verkehrsanbindung. SUPER, hätte man brüllen können, allerdings wusste das schon ältere und nun völlig verunsicherte Ehepaar noch gar nichts vom geplanten Umzug. "Wieso sollten wir den umziehen und wohin?, fragte mich immer wieder die liebe alte Frau. Wir verstanden das auch nicht! Wir haben uns dann noch entschuldigt und sind wie begossene Pudel davongezogen.
Am Dienstag darauf war ich dann wieder auf der KWV.
Wie es uns dann doch noch gelang eine Wohnung zu bekommen, erzähle ich im Zweiten Teil. Auf alle Fälle lag noch ein langer Weg vor uns.
Ich denke, wir sollten auch bei der Aufarbeitung unserer Geschichte solche Probleme nicht vergessen. Wenn man dann alle Hürden gemeistert hatte und sogar noch eine Neubauwohnung beziehen konnte, war man unheimlich stolz darauf und konnte es auch sein.
Man richtete sich ein und dann begann das Leben.
Gruß Reiner

Die KWV-Typen hatten wirklich den absoluten Durchblick. Ich habe 1981 eine Wohnung in Friedrichshain besetzt und einfach die Miete überwiesen. Die haben das erst nach ca. 4Jahren mitbekommen, das da jemand wohnt, als man die Bruchbuden "Rekonstruieren" wollte. Die Wohnung stand schon vor meiner Zeit mehrere Jahre leer.
Das war einfach traurig, was man bei der Wohnungssuche alles mitbekam. Da ließ man tollen Wohnraum vergammeln, nur weil auf dem Dach, 5m2 Dachpappe nicht erneuert wurden. Da hat es wohl weniger am Geld, als daran gelegen das sich niemand dafür verantwortlich fühlte.

Einfach den gefragt der über mir wohnt, wieviel er Miete bezahlt und dann einfach auf das Konto der KWV den gleichen Betrag jeden Monat mit Angabe meines Namens überwiesen.
Erst wollte ich das ja offiziell machen, da es einen Magistratsbeschluß gab, wer 3 Wohnungen findet die längere Zeit leer stehen, bekommt eine davon. Da habe ich in ein paar Tagen 40 leer stehende Wohnungen notiert und bin zur KWV. Da hat mir dann aber der Heini gesagt: Sie sind kein Berliner und haben keinen Anspruch auf eine Wohnung in Berlin. Aber die Partei baut Wohnungen und bis 1990 haben auch sie eine Wohnung.

Meine bzw. unsere erste Wohnung lag Parterre in der Georg Schumann Straße in Leipzig.
Wenn die Straßenbahn vorbeigedonnert ist, sind die rosafarbenen sowjetischen Likörgläser aus der Schrankwand gefallen.
Klo halbe Treppe tiefer ,da lag sogar noch eine große Mine drin.
Gegenüber war ne Kneipe. Regelmäßig war unser Hauseingang vollgereiert und öfters lag mal einer im Vollsuff vor unserer Wohnungstür.
War echt Mist. Haben uns nach einem halben Jahr an einem Projekt beteiligt und eine Bruchbude in Connewitz renoviert.
Da wars dann besser.



Zitat von Eisenacher im Beitrag #4
Erst wollte ich das ja offiziell machen, da es einen Magistratsbeschluß gab, wer 3 Wohnungen findet die längere Zeit leer stehen, bekommt eine davon. Da habe ich in ein paar Tagen 40 leer stehende Wohnungen notiert und bin zur KWV.
gab es diesen beschluss wirklich ? gemunkelt hat man damals viel davon...
#8


Die meisten der hier geschilderten Begebenheiten kenne ich so ähnlich.
Meine in vielen Dingen sehr pragmatisch eingestellten Eltern erwarteten das ich nach meinem 18. Geburtstag in Modifizierung des Spruches was ein Mann in seinem Leben unbedingt tun muß; ein Kind zeugen, einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, von mir das ich nun nicht unbedingt sofort ein Kind zeuge aber meine Autobestellung abgebe und einen Wohnungsantrag bei der KWV .
Autobestellung war kein Problem.
Wohnungsantrag da schon eher. Ich wurde schlicht ausgelacht von den Damen bei der KWV. Mit der Begründung das meine Eltern eine ausreichend große Wohnung haben, ich schließlich noch Lehrling sei und solo, also bestehe überhaupt keine "gesellschaftliche Notwendigkeit" mich in die Liste der auf eine Wohnung wartenden Bürger aufzunehmen. Ja wenn ich bereits Verheiratet wäre und wir ein Kind hätten und in sehr beengten Verhältnissen bei den Eltern wohnen würden ......, also doch schnell ein Kind mit Frau dazu?
Eine Autobestellung ist ja ein schönes Tauschobjekt aber ein Kind plus Frau? Eher bekommt sie die Wohnung und ich könne sehen wo ich bleibe.
Studium, keine Veränderung der Wohnsituation, immer noch zu Hause bei den Eltern.
Erste Arbeitsstelle. Keine Wohnung, sondern Unterbringung im Wohnheim.
Wieder der Besuch bei der KWV und wieder abgeblitzt. Meine erste Arbeitsstelle verfügte über eine AWG und ein eigenes 'staatliches' Wohnungskontingent in der Stadt.
Also zur betrieblichen "Wohnraumlenkung"
Alles schön und gut aber! da ich einen zeitlich befristeten Arbeitsvertrag habe könne man mich leider, leider nicht in die Wartelisten aufnehmen und schon überhaupt nicht in die AWG. Wer sagt denn das ich nach den 4 Jahren weiter im Betrieb arbeiten werde. Wenn ich nämlich einmal in der AWG wäre hätte ich auch als "Betriebsfremder" Anspruch auf den mir zustehenden Wohnraum. Die Wartezeiten bei dieser AWG betrugen ca. 8 Jahre, in der Stadt ca. 10 bis 12 Jahre .......
Aber nach den vier Jahren, wenn ich dann einen unbefristeten hätte dürfe ich wieder vorsprechen und dann ständen meine chancen nicht schlecht in die Reihe der Wartenden aufgenommen zu werden.
Wieder nichts mit Abgabe eines Antrages ......
Nach den vier Jahren nach Berlin, Arbeitsstelle sicher und erstmal ein Bett in einer WG ......
Vor Arbeitsantritt auch in einigen Gebieten vom Prenzlauer Berg rumgelaufen, irgendwie haben wohl alle von diesem mysteriösen Magistratsbeschluß gehört, leere Wohnungen gesucht, gefunden, Liste erstellt und bei der KWV damit abgeblitzt ......
An der Liste als solche waren sie allerdings sehr interessiert nur nicht am Tauschhandel: Liste gegen eine Wohnung auf dieser ......
Nach der WG zur Untermiete gewohnt, Vermieterin kam auf Grund ihres Alters ins Pflegeheim und ich mußte die Wohnung verlassen .....
Klar war ich dort polizeilich gemeldet aber der Knackpunkt bestand darin das es nur ein Nebenwohnsitz war ......
Also wieder auf der Suche, auch eine Wohnung gefunden, sogar mit Hauptmietern, als "Untermieter" eingezogen, dann, ganz wichtig Nebenwohnsitz bei der Polizei in Hauptwohnsitz umgemeldet und die "offiziellen" noch Hauptmieter meldeten endlich die Wohnung als frei mit 'Untermieter' (Sie hatten ein Haus im Randgebiet ...)
Die KWV konnte mich nicht rauswerfen da Hauptwohnsitz, die Miete wurde von mir unter meinem Namen eingezahlt, ebenso Gas und Strom und nach einigen Hin und Her in Form von Verwaltungskraftspielen bekam ich von der KWV den Mietvertrag.
Wenn ich es bedenke bestand mein damaliger Freundes- und Bekanntenkreis in Berlin fast ausschließlich aus Menschen die halblegal oder "illegal" zu ihrer ersten eigenen Wohnung gekommen sind.
Ausbauwohnungen war auch noch was sehr beliebtes ......
Das Theater machte ich bei Freunden mit.
Wer den staatlichen Baustoffhandel kennt weiß mit welchen Problemen die Leute konfrontiert waren welche sich auf das offizielle Abenteuer Ausbauwohnung einließen ......
Gruß
Nostalgiker


Zu meiner ersten eigenen Wohnung kam ich ohne eigenen Kraftakt.
Ich war noch mit dem Hauptwohnsitz in Leipzig gemeldet und hatte an meinen Dienstorten immer nur die Unterbringung in den jeweiligen Ledigenwohnungen oder Ledigenwohnheimen. Im Jahr 1985 war der Zustand unseres Hauses in der Thomasiusstraße bereits mehr als erbärmlich. Fast alle Mieter waren bereits ausgezogen. Im Zimmer meiner Mutter sickerte an einer Innenwand das Wasser vom Dach durch. Im Winter 85/86 gab es im Schlafzimmer meiner Tante einen Knall. Ein Stück der Decke war heruntergekommen und diesem folgte ein Wasserstrahl. Durch die eingeworfenen Fensterscheibe in der Wohnung über uns war Schnee in die Wohnung gefallen, der jetzt getaut war. Es folgte mein Zimmer mit einem Wasserschaden. 1986 wurde das Haus baupolizeilich gesperrt und es wurde angekündigt, dass die noch verbliebenen Mieter neuen Wohnraum erhalten sollten. Das zog sich aber ein wenig und so mussten noch die Deckenbalken über der Küche brechen, so dass ein drittel der Decke in den Raum hineinhing, bis es endlich zur Zuweisung neuen Wohnraums kam. Meine Tante und meine Großmutter bekamen eine neugebaute Zweiraumwohnung am Dorotheenplatz. Doch dieser Prozess der Wohnungsvergabe hatte schon zulange gedauert. Meine Großmutter verstarb kurz vor dem Umzug allerdings hatte das nichts mit den Wohnungen oder dem Zustand der alten Wohnung zu tun.
Ich bekam eine Einraumwohnung im Neubaugebiet Leipzig-Grünau zugewiesen, Am Grund 70. In dem Sechsgeschosser gab es natürlich keinen Fahrstuhl und ich wohnte natürlich ganz oben. Ich holte einen Teil der mir noch wichtigen Sachen aus der Thomasiusstraße, einen Teil meiner Sachen karrte ich aus Dermbach nach Leipzig in die neue Wohnung. Die Möbel wurden neu gekauft. Die alte Wohnung, wurde uns gesagt, bräuchten wir nicht zu entrümpeln. Das unterließ ich denn auch.
ciao Rainman

Zitat von GilbertWolzow im Beitrag #7Zitat von Eisenacher im Beitrag #4
Erst wollte ich das ja offiziell machen, da es einen Magistratsbeschluß gab, wer 3 Wohnungen findet die längere Zeit leer stehen, bekommt eine davon. Da habe ich in ein paar Tagen 40 leer stehende Wohnungen notiert und bin zur KWV.
gab es diesen beschluss wirklich ? gemunkelt hat man damals viel davon...
Ich habe es auch nur vom "Munkeln". Jemand der dadurch eine Wohnung von der KWV bekommen hat ,habe ich auch nicht getroffen, aber ich kannte einige Leute die sich durch Besetzungen einfach eine Wohnung besorgt haben und dann irgendwann legalisiert haben. Da standen ja Tausende Wohnungen vor allem am Prenzlauer Berg und in Friedrichshain leer. Da hatte wohl die Verwaltung die totale Kontrolle über ihren Wohnraum verloren.
Mit der polizeilichen Anmeldung habe ich es ähnlich gemacht wie Nostalgiker beschrieben hat. Erst bei jemandem im Haus als Untermieter eingetragen und dann nach einiger Zeit bei der Meldestelle als Hauptwohnung eingetragen. Die nette Dame fragte zwar nach einem Mietvertrag aber resignierte sie mit den Worten: Alles klar, sie waren da ja schon als Nebenwohnung eingetragen und ich hatte meinen Stempel.

Ach ja die Anmeldung bei der VP. Die Dame von der VP wollte mich nicht anmelden, da sie behauptete das Haus in das ich eingezogen sein will existiert nicht mehr,wäre schon abgerissen.
Ich habe ihr versichert, daß es noch steht und bewohnt ist, dann ging es seinen sozialistischen.

Meine erste eigene Wohnung bekam ich um den 01.10.89 herum über die Dienststelle (BV Magdeburg). Dort konnte man einen Wohnungsantrag stellen (es gab wimre eine Mitarbeiterin oder mehrere, die für Wohnungsfragen zuständig waren) und irgendwann hatte man dann Glück. Mein Antrag war zu diesem Zeitpunkt schon etliche Monde alt. So kam es, dass ich genau zur Zeit der Montagsdemos und des allgemeinen Aufbruchs eine Wohnung in MD, Gneisenauring zugewiesen bekam. Ich musste noch zum Stadtbezirk Mitte und mir eine Genehmigung erteilen lassen. Die wussten natürlich genau Bescheid, woher ich kam. Entsprechend der politischen Situation waren auch die Blicke und Bemerkungen der Tanten. Außerdem hatte ich zu dieser Zeit weisungsgemäß die Pistole mit (für den Personenkreis mit persönlicher Waffe gab es dazu einen Befehl - was ich aber künftig unterließ). Irgendwie war das Ding ein wenig sichtbar, was die unwirschen Blicke der Verwaltungstanten nicht gerade verbesserte. Den Stempel bekam ich natürlich trotzdem.
friedliche Grüße Andreas


Zitat von schnatterinchen im Beitrag #11
Ach ja die Anmeldung bei der VP. Die Dame von der VP wollte mich nicht anmelden, da sie behauptete das Haus in das ich eingezogen sein will existiert nicht mehr,wäre schon abgerissen.
Ich habe ihr versichert, daß es noch steht und bewohnt ist, dann ging es seinen sozialistischen.
Hallo Schnatterinchen,
so ist das Leben. Bei mir war es mit meiner ersten Wohnung dann genau umgekehrt:
- Es war nicht die Anmeldung, sondern die Abmeldung
- Es war nicht die VP, sondern die Berliner Polizei
- Und ich musste sie nicht davon überzeugen, dass die Wohnung noch steht, sondern davon, dass sie bereits einem Rückbau zum Opfer gefallen war.
Aber ehrlich, ich fiel 2010 aus allen Wolken, als ich bei meiner Anmeldung in der neuen Wohnung im Friedrichshain plötzlich nach meinem Zweitwohnsitz in Leipzig-Grünau gefragt wurde. Ich hatte mich damals (1990) in Unkenntnis der geltenden Rechtslage im alten Bundesland nicht abgemeldet. Und so hatte ich seit 20 Jahren eine Wohnung in der sechsten Etage eines Hauses, das inzwischen nur noch 4 Etagen hatte. Wir haben wirklich sehr unterschiedliche Lebenswege, Schnattchen ...

ciao Rainman
#14


@Rainman2, Du bist in keinen 6 Geschosser gezogen sondern in Haus mit der offiziellen Bezeichnung "Erdgeschoß pluß 5 Etagen".
Der findige Schachzug bei der Sache war nämlich das die Bauvorschriften für ein Haus mit ab 6 Etagen einen Fahrstuhl vorschrieben ......
Woher die Fahrstühle nehmen wenn nicht stehlen? Also kam man auf die Idee der modifizierten Geschoßanzahlbezeichnung und Problem war gelöst .....
Gruß
Nostalgiker

Rainman, insofern funktioniert unser heutiges System hervorragend (zu dem damaligen schreibe ich heute Abend).
Bin vor einem Jahr von Friedrichshafen nach Überlingen zu meiner Freundin gezogen, meine alte Wohnung für alle Fälle behalten. Ordnungsgemäß umgemeldet, neuer Hauptwohnsitz ÜB, Nebenwohnung FN, auch wg Kilometerpauschale, mein Arbeitsweg hatte sich verdreifacht.
Wenige Tage später, ein Schreiben der Stadt Friedrichshafen ... blablabla neuer Hauptwohnsitz, FN nur noch Nebenwohnung ... Zweitwohnsitzsteuer wird fällig, 1.200€ im Jahr
Googele, was das ist ... gibt es seit 30 Jahren. Vorreiter dieser Stadt, als erste eingeführt, Überlingen
Also, alles wieder rückgängig gemacht. Nun wohne ich wieder in Friedrichshafen und schlafe jede Nacht illegal in Überlingen ...
Mit ökonomischen Zwängen kann man viel erreichen, das hätten wir früher mal mehr beherzigen sollen.
Grüße, Heiko
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