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Nationale Front

Viele haben sie in der Erinnerung. Doch was hat sie ausgemacht? Als Diskussionsgrundlage einfach mal was man im Netz findet:
Wichtigstes Führungsgremium der Nationalen Front war der Nationalrat. Dem Präsidium des Nationalrates gehörten Vertreter aller Parteien und größeren gesellschaftlichen Organisationen an und das Sekretariat. Weiterhin gab es Ausschüsse auf Landes-, Bezirks, Kreis-, Stadt-, Orts- und Wohngebietsebene, 1989 wares es insgesamt 19.400. In den Ausschussleitungen dominierten SED-Mitglieder. Mit der Wende der SED zu Zwei-Nationen-Theorie seit 1971 wurde die Nationale Front immer mehr zum Instrument innenpolitischer Mobilisierung. Der von der SED kontrollierte Dachverband aller Parteien und gesellschaftlichen Organisationen (mit Ausnahme christlicher Organisationen) nannte sich seit 1973 Nationale Front der DDR.
http://www.chronikderwende.de/lexikon/gl...y=natfront.html
Während der Wende haben die Parteien schnell den Schutz der Schwesternparteien westlich der Elbe gesucht. Ich erinnere da nur an den Zentralen Runden Tisch im Januar 1990 in Berlin, als die Wahlkampfuntestützung der Schwesternparteien in der Bundesrepublik für die Wahlen im März 1990 zugelassen wurde. 40 Jahre Nationale Front haben sich in Luft aufgelöst.
Lasst uns hier zusammentragen, woran wir uns erinnern.
LG von der grenzgaengerin

Ich glaube nicht, das ich das zu DDR-Zeiten bemerkt hätte, wenn die "Nationale Front" sich da schon in Luft aufgelöst hätte. Einzig auf den Wahlplakaten stand immer: Wählt die Kandidaten der Nationalen Front.
Aber sonst, ist mir da nie jemand übern Weg gelaufen, an den ich mich erinnern würde.

Zitat von Eisenacher im Beitrag #2,
Ich glaube nicht, das ich das zu DDR-Zeiten bemerkt hätte, wenn die "Nationale Front" sich da schon in Luft aufgelöst hätte. Einzig auf den Wahlplakaten stand immer: Wählt die Kandidaten der Nationalen Front.
Aber sonst, ist mir da nie jemand übern Weg gelaufen, an den ich mich erinnern würde.
Lieber Eisenacher, ich schrieb vom Winter/Frühjahr 1990.


Und um Deinen Erinnerungen auf die Sprünge zu helfen


LG von der grenzgaengerin



Die Nationale Front war für mich als Kind erst einmal nur ein Name, eine Wolke. Selbst im Staatsbürgerkunde-Unterricht wurde uns nicht richtig erklärt, was denn die Nationale Front ist.
Für mich persönlich war später als Jugendlicher „Nationale Front“ eine einzige Person: Der Vorsitzende des Wohngebietsausschusses der NF Herbert G. Bis auf ihn hatte ich keinen Personenbezug. In unserem Wohngebiet war dieser Vorsitzende Herbert G. außerordentlich rührig und präsent. Er hat die NAW-Einsätze (NAW=Nationales Aufbauwerk) organisiert, in deren Folge im Wohngebiet z.B. der „Park der Solidarität“ mit Springbrunnen angelegt wurde. In halbjährlichen NAW-Einsätzen wurde dieser Park zum Frühjahr aufgehübscht und im Herbst winterfest gemacht.
Im Wohngebiet wurden die Hausgemeinschaften zusammengenommen und die Gestaltung der Anlagen zwischen den Häusern organisiert. Der Spielplatz am See mit Planschbecken/Eisbahn, Klettergerüsten wurde errichtet und gepflegt.
Besonders engagierte Hausgemeinschaften oder Personen erhielten eine Urkunde. Ich erinnere mich dunkel, dass Herbert auch mal die Auszeichnung Aktivist verlieh. . .
Auf das Konto der NF ging auch die Auszeichnung „Bereich der Vorbildlichen Ordnung und Sicherheit“.
Da wurden noch NAW – Stunden geschrieben, habe aber keine Erinnerung mehr, was es damit auf sich hatte. . .
Als Jugendliche haben wir uns, zunächst mit Fahrrädern, später mit den Mopeds auf dem Parkplatz hinter dem Klub (Haus der NVA) versammelt. Irgendwann kam Herbert zu uns und bot uns im Namen der Nationalen Front an, die Freifläche mit Grillplatz und Großschach hinter dem Cafe Nord in Patenschaft zu übernehmen. Wenn wir uns diese Fläche herrichten und pflegen, konnten wir sie unbegrenzt nutzen. Er hat uns Farbe gestellt, wir haben aus unseren Häusern die Geräte mitgebracht und wir, gut 20 Jugendliche, haben das Gelände wieder nutzbar gemacht und genutzt – einen Jugendklub gegründet und waren der einzige Jugendklub ohne festen Raum, aber auch der einzige, der einen großen Grill hatte und ein Großschachfeld.
Herbert hat uns auch bei der Beschaffung der notwendigen Stempel geholfen, sich im Wohngebiet stark gemacht, dass wir eben nicht nur die krachmachenden Mopedfahrer sind.
Nationale Front war für mich Herbert G. .
George Orwell, 1984


Zitat von Eisenacher im Beitrag #2
Ich glaube nicht, das ich das zu DDR-Zeiten bemerkt hätte, wenn die "Nationale Front" sich da schon in Luft aufgelöst hätte. Einzig auf den Wahlplakaten stand immer: Wählt die Kandidaten der Nationalen Front.
Aber sonst, ist mir da nie jemand übern Weg gelaufen, an den ich mich erinnern würde.
Ja die Volkskammerwahlen sind auch für mich die einzige Schnittstelle, die ich mit der Nationale Front in Zusammenhang zu bringen vermag.
Es sollte halt bei der Wahl für jeden etwas dabei sein, also auch für die Blockfreunde, um recht nah an die 100 % Wahlbeteiligung zu kommen.
Die SED war Schirmherr der Veranstaltung und die Blockfreunde die rückwärtigen Dienste dieser Front.


Herbert hat uns auch bei der Beschaffung der notwendigen Stempel geholfen, sich im Wohngebiet stark gemacht, dass wir eben nicht nur die krachmachenden Mopedfahrer sind.
Nationale Front war für mich Herbert G. @Werner
Ich kenne nur noch den Slogan "Wählt die Kandidaten der Nationalen Front" Wer,Was und Warum ,keine Ahnung. Werner dann hast Du also immer Herbert G. gewählt. Alles klar.
.


Zitat von Pit 59 im Beitrag #7
Herbert hat uns auch bei der Beschaffung der notwendigen Stempel geholfen, sich im Wohngebiet stark gemacht, dass wir eben nicht nur die krachmachenden Mopedfahrer sind.
Nationale Front war für mich Herbert G. @Werner
Ich kenne nur noch den Slogan "Wählt die Kandidaten der Nationalen Front" Wer,Was und Warum ,keine Ahnung. Werner dann hast Du also immer Herbert G. gewählt. Alles klar.
.
Wer kennt diese Losung nicht?. Damals dachte ich, na wen soll man denn sonst wählen?
Heute weiß ich die Antwort: Keinen.

Zitat von grenzgaengerin im Beitrag #1
Viele haben sie in der Erinnerung. Doch was hat sie ausgemacht? Als Diskussionsgrundlage einfach mal was man im Netz findet:
[i]Wichtigstes Führungsgremium der Nationalen Front war der Nationalrat.
Lasst uns hier zusammentragen, woran wir uns erinnern.
LG von der grenzgaengerin
Mag sein, dass das so in der "grossen" Politik vermittelt werden sollte. Ich habe in meiner Jugend auf dem platten Land in Mecklenburg nix von diesem Nationalrat gehört oder gemerkt. Dafür aber um so mehr von der Zusammenarbeit der Parteien und deren Persönlichkeiten vor Ort. Meine Heimatstadt wurde in den 60'ern bis in die 70'er Jahre durch einen CDU-Bürgermeister regiert und er hat für die Stadt sehr viel getan. Das ging aber nicht im Alleingang und daher haben sich die jeweils führenden Köpfe auf Stadtebene von CDU, SED und LDPD ganz pragmatisch zusammengesetzt und für jeweiligen Problemen nach Lösungen gesucht. Die Stadt hatte in den 60'er Jahren eine Flussbadeanstalt, die allerdings 1968 wegen der schlechten Wasserqualität geschlossen werden musste. Da Grabow eine lange Wassersporttradition hatte, musste also Ersatz her. Dafür war aber eigentlich kein Geld vorhanden, man musste also welches besorgen. Die SED eiste beim Rat des Kreises 300.000,- Mark los und unter der Bevölkerung wurden 100.000 Mark eingesammelt. Das war 1969. Da das neue Bad direkt in einen Wald hineingebaut wurde rückte das örtliche Grenzregiment (Stab) mit schwerer Technik an, rodete den Wald und hob die Grube für das neue Becken aus. Ich kann mich erinnern, dass mein Vater, damals Kdr. des Regimentes sehr oft an den WE'n mit dem Bürgermeister, der quasi um die Ecke wohnte, zusammengesessen hat. Daraus entstand dann eine langjährige Familienfreundschaft zwischen CDU- und SED-Mitgliedern. Sicher ging es da nicht um die große Politik, die verschiedenen Parteien haben aber pragmatisch zusammen gearbeitet und jeder hat zur Problemlösung beigetragen, wie er eben konnte. Ich war damal 13 Jahre alt und kann mich gut erinnern, wie ich an den Wochenenden auf der schweren Technik der Grenzer herumkletterte.
Nach knapp 5 Jahren hatte somit eine Stadt fast im Alleingang "nebenbei" eine Badeanstalt im Wert von ca. 1,5 Mio. Mark hochgezogen.
Das hätte weder die SED, noch die CDU oder wer auch immer im Alleingang geschafft.
Ich finde, das war gelebte nationale Front auf Stadtebene, wider aller unterschiedlicher politischer Meinungen oder Ansichten.
andy
#11


#13




#15


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