Generation Wende Tei 2 Ein halbes Leben DDR

30.10.2013 14:13 (zuletzt bearbeitet: 30.10.2013 14:14)
#1
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Nicht nur die Teilnehmer sind erwachsen geworden, sondern auch die Studie. Seit 2002 betreuen Wissenschaftler von den Universitäten Leipzig und Dresden die Studie. Neue Fragen stehen im Mittelpunkt. Es geht um Familiengründung, Leistungsdruck, Arbeit und Gesundheit. Das sind auch die Fragen, mit denen sich der zweite Teil des Films "Generation Wende" beschäftigt.
Für einen Großteil der StudienteilnehmerInnen steht in den 1990er-Jahren die berufliche Entwicklung klar im Vordergrund. Mit Anfang 20 heiraten und Kinder bekommen, so wie es bis 1989 in der DDR üblich war, kommt für sie nicht in Frage. Zu groß sind die Verlockungen und die Unsicherheiten. Monty Cachej will auf jeden Fall im Ausland arbeiten, Simone Groß schiebt 20-Stunden-Bereitschaftsschichten, Platz für eine Familie bleibt da nicht.


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30.10.2013 18:46
#2
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Zitat von Schlutup im Beitrag #1
Nicht nur die Teilnehmer sind erwachsen geworden, sondern auch die Studie. Seit 2002 betreuen Wissenschaftler von den Universitäten Leipzig und Dresden die Studie. Neue Fragen stehen im Mittelpunkt. Es geht um Familiengründung, Leistungsdruck, Arbeit und Gesundheit. Das sind auch die Fragen, mit denen sich der zweite Teil des Films "Generation Wende" beschäftigt.
Für einen Großteil der StudienteilnehmerInnen steht in den 1990er-Jahren die berufliche Entwicklung klar im Vordergrund. Mit Anfang 20 heiraten und Kinder bekommen, so wie es bis 1989 in der DDR üblich war, kommt für sie nicht in Frage. Zu groß sind die Verlockungen und die Unsicherheiten. Monty Cachej will auf jeden Fall im Ausland arbeiten, Simone Groß schiebt 20-Stunden-Bereitschaftsschichten, Platz für eine Familie bleibt da nicht.




Wie erwartet hat man auch hier den Verliererfilter eingebaut.
Personen, die sich so gewählt ausdrücken und in min 34:00 durchweg als Sieger der Einheit bezeichnen als repräsentativ hinzustellen ist keine seriöse Studie bezogen auf die bewegten Bilder, die keine Abgehängten zeigen.
Der Vernichtungsfeldzug gegen die eigene Gesundheit wie am Beispiel der Protagonistin S. Groß dokumentiert zeigt, wie krank das ganze System trotzdem ist, die Mutmaßung, daß das eigene Leben mangels Existenzängsten im Sozialismus langweiliger gewesen wäre ist einfach nur aberwitzig.
Allein die getrennte Befragung ohne Gegenrede, sagen wir mal durch die eigenen Eltern entwertet solche Studien, aber wie gesagt, nur bezogen auf die bewegten Bilder, aber gut im Titel geht es ja ausdrücklich um die Nachwendegeneration und möglicherweise ist die Gegenrede der Eltern schon eingepreist.
Vielleicht gibt es aber auch gar keine, vielleicht bleiben die nur ratlos und enttäuscht zurück, weil ihre Enkel an den Stätten der Hochfinanz aufwachsen und die Kinder das Leben der Eltern nur noch mit der flächendeckender Tristesse ihrer DDR- Biografie verbinden und sie ohne Besinnung auf ihre Wurzeln ihren Weg gehen (müssen).
Die Sprache der nackten Zahlen offenbart eine andere Wirklichkeit als die, die hier gezeigt wird, wenngleich jene Zahlen doch sehr interesssant sind, z. B. bezogen auf die Vollendung der Einheit, die man 1990 noch nach acht Jahren erwartet hat und sie 2006 auf den Zielkorridor 2030 verlegt hat.
Dem westdeutschen Beobachter sei nochmals die Dokumentation der Kinder von Golzow empfohlen mit dem Zeithorizont gleichaltriger Personen 30 Jahre zuvor (1961-Wende), verbunden mit der Frage was die Tragik dieser vielzitierten Zeit der damals gleichaltrigen Eltern ausgemacht haben soll.
https://www.youtube.com/watch?v=M8cEf2wlVbY

Viele leben zu sehr in der Vergangenheit.
Aber die Vergangenheit soll ein Sprungbrett sein und kein Sofa.


Der Hahn mag krähen, aber die Hennen legen die Eier.

(Margaret Thatcher)

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30.10.2013 22:40
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Rostocker ( gelöscht )

Zitat von Hackel39 im Beitrag #2
Zitat von Schlutup im Beitrag #1
Nicht nur die Teilnehmer sind erwachsen geworden, sondern auch die Studie. Seit 2002 betreuen Wissenschaftler von den Universitäten Leipzig und Dresden die Studie. Neue Fragen stehen im Mittelpunkt. Es geht um Familiengründung, Leistungsdruck, Arbeit und Gesundheit. Das sind auch die Fragen, mit denen sich der zweite Teil des Films "Generation Wende" beschäftigt.
Für einen Großteil der StudienteilnehmerInnen steht in den 1990er-Jahren die berufliche Entwicklung klar im Vordergrund. Mit Anfang 20 heiraten und Kinder bekommen, so wie es bis 1989 in der DDR üblich war, kommt für sie nicht in Frage. Zu groß sind die Verlockungen und die Unsicherheiten. Monty Cachej will auf jeden Fall im Ausland arbeiten, Simone Groß schiebt 20-Stunden-Bereitschaftsschichten, Platz für eine Familie bleibt da nicht.




Wie erwartet hat man auch hier den Verliererfilter eingebaut.
Personen, die sich so gewählt ausdrücken und in min 34:00 durchweg als Sieger der Einheit bezeichnen als repräsentativ hinzustellen ist keine seriöse Studie bezogen auf die bewegten Bilder, die keine Abgehängten zeigen.
Der Vernichtungsfeldzug gegen die eigene Gesundheit wie am Beispiel der Protagonistin S. Groß dokumentiert zeigt, wie krank das ganze System trotzdem ist, die Mutmaßung, daß das eigene Leben mangels Existenzängsten im Sozialismus langweiliger gewesen wäre ist einfach nur aberwitzig.
Allein die getrennte Befragung ohne Gegenrede, sagen wir mal durch die eigenen Eltern entwertet solche Studien, aber wie gesagt, nur bezogen auf die bewegten Bilder, aber gut im Titel geht es ja ausdrücklich um die Nachwendegeneration und möglicherweise ist die Gegenrede der Eltern schon eingepreist.
Vielleicht gibt es aber auch gar keine, vielleicht bleiben die nur ratlos und enttäuscht zurück, weil ihre Enkel an den Stätten der Hochfinanz aufwachsen und die Kinder das Leben der Eltern nur noch mit der flächendeckender Tristesse ihrer DDR- Biografie verbinden und sie ohne Besinnung auf ihre Wurzeln ihren Weg gehen (müssen).
Die Sprache der nackten Zahlen offenbart eine andere Wirklichkeit als die, die hier gezeigt wird, wenngleich jene Zahlen doch sehr interesssant sind, z. B. bezogen auf die Vollendung der Einheit, die man 1990 noch nach acht Jahren erwartet hat und sie 2006 auf den Zielkorridor 2030 verlegt hat.
Dem westdeutschen Beobachter sei nochmals die Dokumentation der Kinder von Golzow empfohlen mit dem Zeithorizont gleichaltriger Personen 30 Jahre zuvor (1961-Wende), verbunden mit der Frage was die Tragik dieser vielzitierten Zeit der damals gleichaltrigen Eltern ausgemacht haben soll.
https://www.youtube.com/watch?v=M8cEf2wlVbY



grün--Habe mir mal die Zeit genommen und es mir angeschaut. Kannte ja schon vieles aus dieser Doku. Muss sagen--aus meiner Sicht--schon interessant.


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