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RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 14:54von 94 •


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Reine Geschmackssache der Punkt, aber diese Eloquenz. So und was machen wir nun mit diesem einst tollen und nun vertrollten Thread? Beiträge wie #458, #396, #291 ... werden ja schlicht und ergreifend ignoriert. Also man könnte jetzt mal nach einem Admin rufen zum Ausmisten. Da hat aber KEINER von denen Bock drauf. Oder man läßt den verbalen Schlagabtausch unter die Gürtellinie wandern, so zusagend bis Einer heult! Doch dann kommt nur das Schloß dran und es werden Nebenkriegsschauplätze eröffnet. Na wie auch immer, zumindest Studenten der Soziologie dürften dann in diesen Threads ein weites Feld für Studien finden.
Also in Kurzform ... ES NERVT!
Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 15:05von 4.Zug 4.Kompanie GAR-40 •



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Die Volkskundler haben ihr Interesse ja schon bekundet ...
Der Helm, den ich trage, hat viele Beulen. Einige davon stammen auch von meinen Feinden. Jürgen Kuczynski "Dialog mit meinem Urenkel"

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 18:20von diefenbaker •


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Zitat von passport im Beitrag #460Zitat von diefenbaker im Beitrag #453Zitat von 4.Zug 4.Kompanie GAR-40 im Beitrag #442
Wenn ich mal zusammenfassen darf, dann wurden Reisekader zuallererst nach der fachlichen Komponente ausgesucht, bei Gleichwertigkeit sicher auch aus politischen Erwägungen, da mache ich mir nix vor.
Diese Aussage als Zusammenfassung kann von mir nicht akzeptiert werden und auch der bisherige Verlauf des Thread gibt das nicht her.
Am Anfang ging es noch wirklich um das Thema Reisekader, hierzu auch die Fragestellung: Wie wird man Reisekader.
Meine Kenntnis der Dinge, die hier auch weitgehend bestätigt wurde, kommt zu einer anderen Zusammenfassung, etwa so:
1) In einer Vorauswahl, Überprüfung nach allen Regeln des MfS, sind zuerst die fachlich in Frage kommenden Kandidaten aussortiert worden, zu denen Erkenntnisse "erarbeitet" wurden, welche Zweifel an der politischen oder persönlichen Zuverlässigkeit begründen konnten.
2) Erst in der zweiten Runde, wenn es nur noch unter Kandidaten mit einer hinreichenden Zuverlassigkeit auszuwählen galt, hatte derjenige mit der besten fachlichen Kompetenz eine Chance und vielleicht sogar Priorität.
Als weiteres Indiz für diese Einteilung kann auch die Entziehung der Bestätigung als Reisekader gelten, zu der es kam/kommen konnte, wenn zu der Reise Unregelmäßigkeiten zu vermelden waren, die der Reisekader selbst vergessen hat zu berichten, die aber über andere Kanäle bekannt wurden. Die fachliche Kompetenz wird der Reisekader ja nicht über Nacht verloren haben.
Wolfgang
@diefenbaker
Das MfS war für die Sicherheitsüberprüfung zuständig ! Mehr nicht.
Die Auswahl der Fachkräfte nahm der Betrieb, das Kombinat oder auch das zutreffende Ministerium vor !
passport
Hallo passport,
ich glaube genau das gesagt zu haben.
Punkt 1) war Sache des MfS, möglicherweise/wahrscheinlich aufgrund einer Anfrage der entsendenden Stelle.
Hier wurden je nach Bedarf alle Möglichkeiten ausgeschöpft wie Datenspeicher, IM, ABV, Wohnumfeld ...
Auch völlig harmlos erscheinende IM-Berichte (ich habe niemandem geschadet) konnten Wirkung entfalten.
Besonders kritisch wurden Westkontakte gesehen, die dem Betreffenden möglicherweise untersagt waren oder die er im Falle der Unvermeidbarkeit hätte melden müssen (Westauto vor dem Grundstück, Eintragung im Hausbuch unterlassen, Briefverkehr etc.).
Wer den Punkt 1) nicht heil überstanden hat, stand dem Betrieb etc. für eine fachliche Auswahl nicht mehr zur Verfügung.
Wolfgang

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 18:51von diefenbaker •


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Zitat von passport im Beitrag #463
Man kann es auch auf die heutige Zeit beziehen.
1. Eine saubere Personalakte
2. einen guten Leumund
3. die entsprechenden fachlichen Kenntnisse. und
4. gute Kontakte in die "höheren" betrieblichen Ebenen haben auch nicht geschadet
passport
Aus meiner Erfahrung trifft das auf die heutige Zeit nicht zu.
Der Betrieb als Instrument, ins Ausland reisen zu dürfen, wird nicht mehr gebraucht.
Es tritt vielmehr die Last einer Dienstreise in den Vordergrund (wie in anderen Beiträgen schon geschildert), so dass als heutige "Reisekader" viel öfter Singels in Erscheinung treten und weniger Familienväter/-mütter.
Auch die Personalakte ist nicht mehr das, was sie in der DDR war. Abmahnungen müssen bekannt gegeben werden und sind selten. Die jährliche Leistungsbewertung erfolgt gemeinsam mit dem Vorgesetzten und muß vom MA gegengezeichnet werden. Die Personalakte ist nicht mehr geheimnisvoll.
Ein guter Leumund kann nicht schaden, allerdings wer nicht als Trunkenbold, Frauenheld oder streitsüchtig stadtbekannt ist (soziale Kompetenzen), dürfte als reisetauglich gelten.
Die entsprechenden fachlichen Kenntnisse sind wünschenswert, allerdings sind die besten Fachleute nicht immer reiselustig und müssen manchmal fast genötigt werden bzw. sie empfehlen ggf. ihre Stellvertreter.
Die guten Kontakte in die höhere betriebliche Ebene schaden natürlich ebenfalls nicht. Allerdings haben sie wenig mit Reisen zu tun.
Wenn ein MA bestimmte betriebliche Funktionen übernommen hat / übergeben bekommen hat wie z.B. eine Projektleiterposition, dann werden ggf. damit verbundene Reisetätigkeiten nicht separat entschieden sondern sind selbstverständlich.
Wolfgang

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:07von Harzwanderer •


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Dann gab es ja noch Reisekader und NSW-Reisekader, die wirklich in den Westen durften. Das wurde offenbar total unterschieden. So gab es Interflug-Piloten, die nur Ostrouten flogen, und die doppelt bestätigten, die auch die Weststrecken bedienen durften. Angeblich war schon eine Scheidung ein Grund, den Status verlieren zu können, weil man ohne "Pfand" in der Heimat anscheinend als unsicherer Kantonist galt.
Ein Bekannter war Finanzchef in einer LPG. Der galt damit als "Geheimnisträger" und war doppelt und dreifach von Westreisen ausgeschlossen. Haben sie ihm direkt so gesagt.


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Zitat von Kurt im Beitrag #465Zitat von eisenringtheo im Beitrag #455
Das ist gut möglich: Ein ständiges Dilemma für die Betriebe und ihre Führungskader. Man wollte die fachlich Besten, um die Pläne möglichst gut zu erfüllen. Andererseits war man ein sozialistischer Betrieb und deshalb gab es auch die Erwartung, dass die Mitarbeiter eine sozialistische Gesinnung an den Tag legten und sich auch gesellschaftlich vorbildlich betätigten. Mitarbeiter, die man in wichtige Positionen befördern wollten oder ins Ausland reisen sollten, mussten quasi Vorzeigesozialisten sein und eine entsprechende Personalakte haben. Inwieweit die Firmen in der DDR die Mitarbeiter zu gesellschaftlichem Engagement gedrängt haben (Parteieintritt, Mitarbeit in gesellschaftlicher Organisation usw), um als sozialistischer Betrieb bei Partei und Staat "gut" dazustehen, wäre noch eine interessante Thema.
Theo
Hallo Theo,
Weder mein Vater noch ich sind in irgendeiner Partei gewesen. Allerdings war er Ingenieur und Absolvent der TU Dresden.
Ergänzend möchte ich erwähnen, daß er auch an der Handelsmission in Moskau gearbeitet hat.
Mitglieder meiner Familie wurden (zwischen 1952 und 1989) in Shanghai, Ulan-Bator, Kairo, Moskau, Brüssel, Warschau und Paris dienstlich eingesetzt, zum Teil über Jahre hinweg.
Das waren keine touristischen Vergnügungsaufenthalte.
Wenn man nicht in die SED oder eine andere Partei eintreten wollte, mußte man dies auch nicht tun.
Als ich gefragt wurde, habe ich "nein" gesagt und dieses Nein auch begründet. Nachteile entstanden mir dadurch nicht.
Viele Grüße,
Kurt
Hallo Kurt, Du hast viel aus Deinem Leben preisgegeben, aber auch wenn es Dich piekt, ich glaube Dir nicht ein Wort!
Dienstlicher Reisekader aus der DDR im NSW und SW ohne SED-Mitgliedschaft, sorry, zu keiner Zeit möglich!
Übrigens hat auch in diesem Thread niemand behauptet, dass Reisekader zum Vergnügen unterwegs waren. Was wir aber heute alle wissen, ist, dass es, wenn man z.B. eine Firma in Westdeutschland besucht hat, oder dort etwas erbaute eine Menge verschiedenster flankierender "Betreuungsmaßnahmen" gab, Oder?
Der hier bearbeitete Grundkonflikt besteht darin, dass der eine Bürger der DDR in alle Welt reisen durfte, der andere jedoch ohne Vorliegen eines nachweisbaren Grundes, sich bei einem besuchsweisen Reiseantrag den vorweg beschiedenen Weg zur Ablehnung aufzwang.
VG Klaus


RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:12von seaman •


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Zitat von Harzwanderer im Beitrag #485
Angeblich war schon eine Scheidung ein Grund, den Status verlieren zu können, weil man ohne "Pfand" in der Heimat anscheinend als unsicherer Kantonist galt.
.
Durchaus unter bestimmten Umständen möglich.
Andersrum waren viele Ehepaare(auch mit Kindern) im NSW-Einsatz unterwegs.
seaman

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:13von exgakl •



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Zitat von Ex-Huf im Beitrag #486Zitat von Kurt im Beitrag #465Zitat von eisenringtheo im Beitrag #455
Das ist gut möglich: Ein ständiges Dilemma für die Betriebe und ihre Führungskader. Man wollte die fachlich Besten, um die Pläne möglichst gut zu erfüllen. Andererseits war man ein sozialistischer Betrieb und deshalb gab es auch die Erwartung, dass die Mitarbeiter eine sozialistische Gesinnung an den Tag legten und sich auch gesellschaftlich vorbildlich betätigten. Mitarbeiter, die man in wichtige Positionen befördern wollten oder ins Ausland reisen sollten, mussten quasi Vorzeigesozialisten sein und eine entsprechende Personalakte haben. Inwieweit die Firmen in der DDR die Mitarbeiter zu gesellschaftlichem Engagement gedrängt haben (Parteieintritt, Mitarbeit in gesellschaftlicher Organisation usw), um als sozialistischer Betrieb bei Partei und Staat "gut" dazustehen, wäre noch eine interessante Thema.
Theo
Hallo Theo,
Weder mein Vater noch ich sind in irgendeiner Partei gewesen. Allerdings war er Ingenieur und Absolvent der TU Dresden.
Ergänzend möchte ich erwähnen, daß er auch an der Handelsmission in Moskau gearbeitet hat.
Mitglieder meiner Familie wurden (zwischen 1952 und 1989) in Shanghai, Ulan-Bator, Kairo, Moskau, Brüssel, Warschau und Paris dienstlich eingesetzt, zum Teil über Jahre hinweg.
Das waren keine touristischen Vergnügungsaufenthalte.
Wenn man nicht in die SED oder eine andere Partei eintreten wollte, mußte man dies auch nicht tun.
Als ich gefragt wurde, habe ich "nein" gesagt und dieses Nein auch begründet. Nachteile entstanden mir dadurch nicht.
Viele Grüße,
Kurt
Hallo Kurt, Du hast viel aus Deinem Leben preisgegeben, aber auch wenn es Dich piekt, ich glaube Dir nicht ein Wort!
Dienstlicher Reisekader aus der DDR im NSW und SW ohne SED-Mitgliedschaft, sorry, zu keiner Zeit möglich!
Übrigens hat auch in diesem Thread niemand behauptet, dass Reisekader zum Vergnügen unterwegs waren. Was wir aber heute alle wissen, ist, dass es, wenn man z.B. eine Firma in Westdeutschland besucht hat, oder dort etwas erbaute eine Menge verschiedenster flankierender "Betreuungsmaßnahmen" gab, Oder?
Der hier bearbeitete Grundkonflikt besteht darin, dass der eine Bürger der DDR in alle Welt reisen durfte, der andere jedoch ohne Vorliegen eines nachweisbaren Grundes, sich bei einem besuchsweisen Reiseantrag den vorweg beschiedenen Weg zur Ablehnung aufzwang.
VG Klaus
Ein enger Verwandter von mir hat viele Jahre in Berlin(West) gearbeitet.. war nie in einer Partei, nur im Kleingartenverband....

Jede gute Idee beginnt mit dem Satz.. "halt mal mein Bier!"

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:14von Harzwanderer •


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Zitat
Durchaus unter bestimmten Umständen möglich.
Andersrum waren auch viele Ehepaare(auch mit Kindern) im NSW-Einsatz unterwegs.
Die Guillaumes zum Beispiel.

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:15von seaman •


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Zitat von Ex-Huf im Beitrag #486Zitat von Kurt im Beitrag #465Zitat von eisenringtheo im Beitrag #455
Das ist gut möglich: Ein ständiges Dilemma für die Betriebe und ihre Führungskader. Man wollte die fachlich Besten, um die Pläne möglichst gut zu erfüllen. Andererseits war man ein sozialistischer Betrieb und deshalb gab es auch die Erwartung, dass die Mitarbeiter eine sozialistische Gesinnung an den Tag legten und sich auch gesellschaftlich vorbildlich betätigten. Mitarbeiter, die man in wichtige Positionen befördern wollten oder ins Ausland reisen sollten, mussten quasi Vorzeigesozialisten sein und eine entsprechende Personalakte haben. Inwieweit die Firmen in der DDR die Mitarbeiter zu gesellschaftlichem Engagement gedrängt haben (Parteieintritt, Mitarbeit in gesellschaftlicher Organisation usw), um als sozialistischer Betrieb bei Partei und Staat "gut" dazustehen, wäre noch eine interessante Thema.
Theo
Hallo Theo,
Weder mein Vater noch ich sind in irgendeiner Partei gewesen. Allerdings war er Ingenieur und Absolvent der TU Dresden.
Ergänzend möchte ich erwähnen, daß er auch an der Handelsmission in Moskau gearbeitet hat.
Mitglieder meiner Familie wurden (zwischen 1952 und 1989) in Shanghai, Ulan-Bator, Kairo, Moskau, Brüssel, Warschau und Paris dienstlich eingesetzt, zum Teil über Jahre hinweg.
Das waren keine touristischen Vergnügungsaufenthalte.
Wenn man nicht in die SED oder eine andere Partei eintreten wollte, mußte man dies auch nicht tun.
Als ich gefragt wurde, habe ich "nein" gesagt und dieses Nein auch begründet. Nachteile entstanden mir dadurch nicht.
Viele Grüße,
Kurt
Hallo Kurt, Du hast viel aus Deinem Leben preisgegeben, aber auch wenn es Dich piekt, ich glaube Dir nicht ein Wort!
Dienstlicher Reisekader aus der DDR im NSW und SW ohne SED-Mitgliedschaft, sorry, zu keiner Zeit möglich!
VG Klaus
Das ist sachlich falsch.Parteizugehörigkeit war nicht Pflichtvorgabe für einen Auslandseinsatz(West).
seaman

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:16von Harzwanderer •


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Wie war das eigentlich mit dem Berichte schreiben? Musste JEDER anschließend Bericht erstatten? Wie klopfte einen das MfS vorher und nachher ab?

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:20von seaman •


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Zitat von Harzwanderer im Beitrag #489Zitat
Durchaus unter bestimmten Umständen möglich.
Andersrum waren auch viele Ehepaare(auch mit Kindern) im NSW-Einsatz unterwegs.
Die Guillaumes zum Beispiel.
Das waren keine Reisekader.
Denke an den diplomatischen Dienst oder an DDR-Fachkräfte die bei bestimmten Projekten lange vor Ort waren.
seaman

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:25von Krepp •


http://s7.directupload.net/images/140607/hyg5u97a.gif
Gruß aus Leipzig
I/1979-II/1979 GAR05 GAK9
II/1979-II/1980 GR6 3.GB 10.GK Zarrentin

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:27von Harzwanderer •


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Der Berliner Bischof (es gab nur einen, da das katholische Bistum nie geteilt wurde) war z.B. ein dienstlicher Reisekader ohne SED-Mitgliedschaft. Der kam zu uns z.B. zum Firmen (Jugendweihe ist eine schlechte Kopie davon) nach West-Berlin rüber. War seinerzeit Joachim Meisner. Der hat sich die Erlaubnis aber in Rom geholt, nicht in Pankoff.


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Zitat von Krepp im Beitrag #493Zitat von Ex-Huf im Beitrag #486
........
Dienstlicher Reisekader aus der DDR im NSW und SW ohne SED-Mitgliedschaft, sorry, zu keiner Zeit möglich!
........
Bloß gut das wir Dich mit Deinem Allwissen hier dabei haben
Da Du mich so "freundlich" ansprichst, schreib doch etwas, wenn Du es besser weißt!!!
Nun los, oder machst Du im Auftrage anderer hier nur Stimmung?
VG Klaus


RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:30von Krepp •



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Zitat von Harzwanderer im Beitrag #491
Wie war das eigentlich mit dem Berichte schreiben? Musste JEDER anschließend Bericht erstatten? Wie klopfte einen das MfS vorher und nachher ab?
Hallo,
Ja, es wurden Berichte geschrieben, Ich jedes mal, meine direkten Kollegen auch.
Ob das allgemeingültig war entzieht sich meiner Kenntnis.
Inhalte waren neben den dienstlichen Sachen wie fehlendes Material und/oder
Betreuung/Unterstützung durch Auftraggeber "natürlich" auch Angaben zu Kontakten
zu NSW-Bürgern.
Ich habe nichtsgemerkt von weiteren Abklopfen, außer das meine Abteilungsleiter
eine jährliche Einschätzung geben mußten. Waren die grad nicht da, so wurde das
auch mal vom 3.Stellvertreter gemacht.
http://s7.directupload.net/images/140607/hyg5u97a.gif
Gruß aus Leipzig
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RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:31von Harzwanderer •


RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:35von Krepp •



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Zitat von Ex-Huf im Beitrag #495Zitat von Krepp im Beitrag #493Zitat von Ex-Huf im Beitrag #486
........
Dienstlicher Reisekader aus der DDR im NSW und SW ohne SED-Mitgliedschaft, sorry, zu keiner Zeit möglich!
........
Bloß gut das wir Dich mit Deinem Allwissen hier dabei haben
Da Du mich so "freundlich" ansprichst, schreib doch etwas, wenn Du es besser weißt!!!
Nun los, oder machst Du im Auftrage anderer hier nur Stimmung?
VG Klaus
Hallo,
lies doch einfach ein paar meiner vorherigen Beiträge oder die von anderen Usern zum Thema
Reisekader-SEDMitgliedschaft.
Wenn Du und auch andere den Aussagen von ehemaligen Reisekadern nicht glauben wollt,
dann frage ich mich, warum Ihr hier dann eigentlich Fragen stellt.
Ironie an:
Mein FO ist grad nicht da, so dass ich auch ohne beauftragt worden zu sein, Dir meine Meinung sage.
Ironie aus!
http://s7.directupload.net/images/140607/hyg5u97a.gif
Gruß aus Leipzig
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RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:39von Krepp •



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Zitat von Harzwanderer im Beitrag #497
Konnte man sich da mit Allgemeinplätzen raushelfen oder wurde gezielt nachgebohrt?
Hallo, wenn Du mich meinst, weiss ich nicht was mit Allgemeinplätzen gemeint ist.
Ein nachbohren habe ich nicht einmal erlebt.
Oder, doch einmal. Da wollte die Reisestelle von mir den abgerechneten aber ungerechtfertigten Betrag
fürs Hotelfrühstück (14US$) zurückhaben.
Wer konnte auch von uns schon die portugisische Rechnung lesen.

http://s7.directupload.net/images/140607/hyg5u97a.gif
Gruß aus Leipzig
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RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 05.11.2013 19:39von 4.Zug 4.Kompanie GAR-40 •



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Reisefreiheit in der DDR[Bearbeiten]
Insbesondere autoritäre und totalitäre Staaten schränken die Reisefreiheit ihrer Bürger oft ein. Ein bekanntes Beispiel war die DDR, die dieses Recht bis zum 9. November 1989 stark einschränkte. Die DDR hatte zwar 1974 den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte unterzeichnet, der in Artikel 12 die Reisefreiheit vorsieht; es wurde aber unterlassen, diesen Vertrag in nationales Recht umzusetzen. Der § 213 des StGB (DDR) stellte weiterhin den nicht ausdrücklich genehmigten Versuch das Land zu verlassen als Republikflucht unter Strafe. Weiterhin wurde durch den sogenannten Schießbefehl das Leben potentieller Flüchtlinge bedroht. Die DDR wurde 1977 und 1984 vom Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen zu den Verhältnissen an der Staatsgrenze zur BRD gehört.
Reisen für Bürger der DDR unter 65 Jahren in das nichtsozialistische Ausland waren nach 1961 nur auf Antrag, nur zu bestimmten Anlässen und meist nur dann möglich, wenn eine Rückkehr in die DDR wahrscheinlich war (z. B. zurückgelassene Kinder oder Ehepartner, keine „Westverwandtschaft“). Ab 1964 durften alle Rentner einmal im Jahr Besuchsreisen zu Westverwandten machen, später gab es weitere Reiseerleichterungen.
Weiterhin gab es so genannte Reisekader aus dem Staats- und Parteiapparat, Sportler, die zu internationalen Wettkämpfen fahren konnten, Wissenschaftler, die zu Fachkongressen ausreisen durften und ausgewählte (Fach-)Arbeiter, welche im Westen arbeiteten (z. B. Bauarbeiter und Ingenieure), oder ihn durchfuhren (Seeleute, Fernfahrer, Flugzeugbesatzungen).
Aber auch in die sozialistischen Länder gestaltete sich die Einreise oft problematisch. So war es zum Beispiel nur von 1972 bis 1980 möglich, ohne spezielle Genehmigung nach Polen einzureisen. Spontane Auslandsreisen wurden lediglich in die Tschechoslowakei möglich, in alle anderen sozialistischen Länder musste eine sogenannte Reiseanlage für den visafreien Reiseverkehr bei der Volkspolizei beantragt werden.
„Reisefreiheit“ wurde 1989 zum Wort des Jahres gewählt.
Reisekader (DDR: Kader, der in den Westen reisen darf) bezeichnet eine Person aus dem Staats- oder Parteiapparat oder dem öffentlichen Leben (Sportler, Künstler, Wissenschaftler) sowie der Wirtschaft der DDR, bei der die vorherrschende Beschränkung der Reisefreiheit nicht galt.
Die Überprüfung und Bestätigung der in Frage kommenden Personen erfolgte durch die Hauptabteilung XIX des Ministeriums für Staatssicherheit. Personen, die als Reisekader bestätigt wurden, erhielten einen DDR-Reisepass.
Da es sich hierbei um „zuverlässige“ Bürger der DDR handelte, waren viele gehalten, dem MfS Pflichtberichte abzuliefern. Über die Qualität dieser Berichte gibt es verschiedene Auffassungen. Das Nichtverfassen eines Berichts trotz Aufforderung konnte den Entzug des Status als Reisekader zur Folge haben. Generell war das Verfassen von Berichten aber keine Pflicht für alle Reisekader, da beispielsweise auch Kinder und Jugendliche in diese Kategorie fallen konnten.
Literatur[Bearbeiten]
Jens Niederhut: Die Reisekader: Auswahl und Disziplinierung einer privilegierten Minderheit in der DDR. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2005, ISBN 3-374-02339-8.
Der Helm, den ich trage, hat viele Beulen. Einige davon stammen auch von meinen Feinden. Jürgen Kuczynski "Dialog mit meinem Urenkel"

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