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RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 09:10von DoreHolm •



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Zitat von Vierkrug im Beitrag #215
Ich muß hier den getroffenen Aussagen im Beitrag #203 widersprechen. Er vermittelt den Eindruck, dass die DDR-Reiskader nur mit Luxus-Limousinen unterwegs waren. Volvos benutzten benutzte nur ein bestimmter Personenkreis. Da gab es ganz klare Richtlinien. Und wenn hier von einer Armada von Volvos gesprochen wird, so bezweifele ich diese Aussage sehr stark - es sei denn, die Koko war vor Ort oder Angehörige des Politbüros - denkbar wäre Günter Mittag.
Ansonsten galt auch bei Westfahrten das Prinzip der Sparsamkeit und man verwendete in der Regel die Bahn. Ich kann mich auch erinnern, nur einmal von Boizenburg mit dem PKW nach Hamburg gefahren zu sein und das mit dem Wolga, der zuvor noch vom Fahrer auf Hochglanz gebracht wurde und deshalb etwas unnatürlich erschien.
Sogar bis auf Ministerialebene - um einmal den westlichen Terminus zu gebrauchen - wurden für Westfahrten Wolgas und später Ladas verwendet. Zum Schluß dann die Peugeot´s. Andere Reiseziele, u.a. Österreich, Frankreich etc. wurden per Flugzeug angereist. Den dortigen Transport übernahmen dann in der Regel die Verhandlungs- und Geschäftspartner. Da kam man dann schon in den Genuss ein anderes Fahrzeug kennen zu lernen.
In Mocambique war der W 50 bzw. der UAS das bestimmende Einsatzfahrzeug - ab und an auch der B 1000. Richtete sich immer nach den Zweck der Fahrt. Nach Nacala ist man immer im Konvoi gefahren, wie auch nach Maputo. D.h. auch in Begleitung von Sicherheitskräften Mocambique´s. Und von einem W 50 bzw. offenen UAS war man auch schneller abgesprungen bei einem Überfall.
Auf Cuba waren auch nur Shiguli und Moskwitsch die Einsatzfahrzeuge. Die Fahrt mit einem US-amerikanischen Oldtimer war auch mehr eine touristische Attraktion, die man mitmachte.
In das SW, d.h. Polen, CSSR und Ungarn ging es nur mit Wolga und Ladas. Manchmal auch mit dem Party-B1000.
Soweit erst einmal.
Vierkrug
Mein alter Herr war, wenn es zu Messen z.B. nach Köln oder Geschäftsbesuchen in die BRD ging, wenn nicht mit dem Zug, dann mit seinem Dienst-Moskwitsch.

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 09:11von elster427 •




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Zitat von Gert im Beitrag #218Zitat von seaman im Beitrag #214
Etliche DDR-Reisekader befanden sich in Einsatzgebieten die mit erheblichen Risiken verbunden waren.
Deshalb bin ich der Auffassung,viele hätten sich lieber nicht vor Ort befunden und hätten sich in ihrer sicheren Heimat wohler gefühlt.
Mit Risiken meine ich nicht irgendwelche tropischen krankheiten sondern gravierende Erlebnisse,wie Todesangst durch Kriege und Bürgerkriege.
Dinge,die der normale Mensch nur aus dem Fernsehen kennt oder wissentlich ausblendet.
Spreche hier von Ländern,wie dem Libanon,Syrien,Ägypten,Indien,Äthopien,Mocambique,Angola,Nicaragua,Chile und nicht zuletzt Vietnam z.b........
seaman
Ich ging bisher davon aus, dass diese Leute freiwillig in diese Gebiete gefahren sind. Nun habe ich Zweifel, gab es einen Befehl, mussten sie dorthin ?
Ich wüsste gern auch mal, was das Ziel der Reisen in solche gefährlichen Krisengebiete war . Was konkret war die Aufgabe z.B. von dir seaman oder von Vierkrug ? Falls ich da etwas übersehen habe, schreibt mal die PostNr. wo das steht. Ich kann mir da nichts vorstellen, warum man sich in solche Gefahren begibt ohne Motiv, Anreiz materieller Art oder ähnliches.
Es soll Leute gegeben haben , welche aus Solidarität den ärmsten der Armen helfen wollten und das auch mit ihrem Leben bezahlten
http://www.mdr.de/damals/artikel71820.html
gruß Jan
1981 - 1989 MfS BV Potsdam Abt, VI PKE Drewitz
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Das schönste war doch, als ich den grünen Reisepass in den Händen hielt mit dem bereits eingedruckten Vermerk " gültig für alle Länder ".
Ich hatte in der ersten Zeit noch kein Geld aber das Gefühl ich kann, wenn ich will und ich brauche niemanden um Erlaubnis fragen, ist unbeschreiblich gut. und als ich dann das erste Mal im Ausland war, kam eine weiteres Glücksgefühl hinzu. Ich hatte nicht nur den richtigen Pass sondern auch noch die "richtige Kohle" in der Tasche.
Ich kann mir gut vorstellen, welch eine Demütigung es für einen erwachsenen Menschen in der DDR gewesen sein muss, erst einmal den Antrag auf Ausreise zu stellen und dann im Endeffekt auch noch eine unbegründete Absage an den Kopf geknallt zu bekommen. Den barschen Ton der DDR Behörden habe ich noch im Kopf. Einfach abartig, wie Menschen miteinander umgehen. Hat der Karl Marx das eigentlich in seinen Programmen auch so festgelegt ?

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 09:29von Rostocker •



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Zitat von elster427 im Beitrag #222Zitat von Gert im Beitrag #218Zitat von seaman im Beitrag #214
Etliche DDR-Reisekader befanden sich in Einsatzgebieten die mit erheblichen Risiken verbunden waren.
Deshalb bin ich der Auffassung,viele hätten sich lieber nicht vor Ort befunden und hätten sich in ihrer sicheren Heimat wohler gefühlt.
Mit Risiken meine ich nicht irgendwelche tropischen krankheiten sondern gravierende Erlebnisse,wie Todesangst durch Kriege und Bürgerkriege.
Dinge,die der normale Mensch nur aus dem Fernsehen kennt oder wissentlich ausblendet.
Spreche hier von Ländern,wie dem Libanon,Syrien,Ägypten,Indien,Äthopien,Mocambique,Angola,Nicaragua,Chile und nicht zuletzt Vietnam z.b........
seaman
Ich ging bisher davon aus, dass diese Leute freiwillig in diese Gebiete gefahren sind. Nun habe ich Zweifel, gab es einen Befehl, mussten sie dorthin ?
Ich wüsste gern auch mal, was das Ziel der Reisen in solche gefährlichen Krisengebiete war . Was konkret war die Aufgabe z.B. von dir seaman oder von Vierkrug ? Falls ich da etwas übersehen habe, schreibt mal die PostNr. wo das steht. Ich kann mir da nichts vorstellen, warum man sich in solche Gefahren begibt ohne Motiv, Anreiz materieller Art oder ähnliches.
Es soll Leute gegeben haben , welche aus Solidarität den ärmsten der Armen helfen wollten und das auch mit ihrem Leben bezahlten
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gruß Jan
Ja,Gert wenn ich einen bestimmten Job habe sollte ich ihn auch ausführen. Wenn man nicht dazu in der Lage ist , sollte man was anderes tun. Das war damals so und ist heute genauso.


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Zitat von Vierkrug im Beitrag #215
Ich muß hier den getroffenen Aussagen im Beitrag #203 widersprechen. Er vermittelt den Eindruck, dass die DDR-Reiskader nur mit Luxus-Limousinen unterwegs waren. Volvos benutzten benutzte nur ein bestimmter Personenkreis. Da gab es ganz klare Richtlinien. Und wenn hier von einer Armada von Volvos gesprochen wird, so bezweifele ich diese Aussage sehr stark - es sei denn, die Koko war vor Ort oder Angehörige des Politbüros - denkbar wäre Günter Mittag.
Hallo Vierkrug
Ich habe eigentlich nicht gedacht, dass ich mich in meinem Beitrag so missverständlich oder mehrdeutig ausgedrückt habe, aber sei es drum. Und von einer "Armada" von Volvos war erst recht nicht die Rede. Ich kann nur das wiedergeben, was ich auf der K71, der Kunststoffmesse in Düsseldorf (mit der das neue Messegelände eröffnet wurde) erlebt habe: Ich war damals für die Betreuung der DDR-Aussteller zuständig und so ergaben sich Kontakt und auch Zusammenarbeit im notwendigen Rahmen.
Ich habe auch keine Ahnung, wie "prominent" die Delegation war, die dort die Leitung des Messestandes inne hatte. Ich weiß nur, dass zur Klärung eines bestimmten Sachverhalts ein gemeinsamer Termin beim HZA in Düsseldorf erforderlich war. Ich kam damals frisch von der Bundeswehr, war ziemlich pleite und hatte natürlich noch kein Auto und entweder noch keinen Führerschein oder einen ganz frischen, quasi jungfräulichen. Somit haben wir, ein leitender Mitarbieter des Ausstellerteams und ich, einen Volvo genutzt. Auf dem für die Aussteller reservierten Parkplatz standen mehrere rum, wobei ich nicht darauf geachtet habe, ob alle ein DDR-Kennzeichen trugen oder nicht: Dieser Parkplatz stand jedem Aussteller offen, eine Abgrenzung in welcher Form auch immer gab es nicht.
Es steht Dir frei diese Aussage anzuzweifeln - ich weiß nur, dass es sich so zugetragen hat.


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@Gert, ich glaube wir hatten schon einmal im Thread von Jan (@elster427) dazu geschrieben.
Die DDR half Mocambique nach dem Sieg der FRELIMO auf vielen Gebieten, wirtschaftlich, militärisch und bildungspolitisch. Im meinem Fall war es so, dass es ein Regierungsabkommen zwischen beiden Ländern und speziell zwischen dem Gaskombinat und der Carbomoc zur Wiedererschließung der Steinkohlenförderung in Moatize gab. Die Portugiesen haben die Gruben absaufen lassen und somit dem Land ein schweres Erbe hinterlassen.
In der DDR gab es zahlreiche Spezialisten sowohl in Freiberg, wie auch in Zwickau die konkrete Hilfe vor Ort leisten konnten. In Zwickau waren es Mitarbeiter der Steinkohlenkokerei "August Bebel", die zuvor in der inzwischen geschlossenen Steinkohlenföderung des Martin-Hoop-Werkes tätig waren. Das Gaskombinat war sozusagen der GAN für die Wiedererschließung dieser Steinkohlengruben in Moatize. Die entsprechenden Fachkräfte erhielten nach ihrer Bestätigung eine Schnellbesohlung in der portugiesischen Sprache und dann ging es auch schon los. Die Bedingungen, die man dann vor Ort vorfand, waren nicht gerade für europäische Verhältnisse - auch gemessen an den DDR-Standard - einladend.
Bis die entsprechenden Quartiere bereitgestellt waren, lebte man im Container u.a. Provisorien.
Zugleich waren alle betreffenden Reisekader mit der vor Ort herrschenden Sicherheitslage vertraut und man ermöglichte ihnen auch einen Rücktritt von dieser Aufgabe, was aber nicht geschah.
Vor Ort haben wir dann gemeinsam mit den noch vorhandenen Spezialisten Mocambique´s dann Step vor Step Maßnahmen umgesetzt, damit die Steinkohlenförderung in Gruben Moatizes wieder aufgenommen werden konnte. Ich war vordergründig im Bereich der wissenschaftlich-technischen Umsetzung tätig und zweitrangig für die sicherheitstechnischen Aspekte. Also in erster Linie ingenieur-technische Arbeit. Nachdem aber die Aktivitäten der RENAMO immer stärker und gefährlicher wurden - bedingt auch durch mörderischen Überfall auf die DDR-Landwirtschaftsspezialisten - traten auch immer mehr Sicherheitsaspekte zum Schutz der DDR-Bürger und der Mocambiquaner mit in den Vordergrund. Also erfolgte auch eine gleichzeitige Hilfe und Unterstützung bei notwendigen Schutz- und Sicherungsmaßnahmen.
Die RENAMO führte keinen offenen Kampf, sie agierte hinterhältig und massakrierend. Wenn man die Bilder der Leichen der getöteten DDR-Bürger gesehen hatte, dann wußte man auch, was einem passierte, wenn man diesen marodierenden Banden in die Hände fiel.
Es war immer wieder erstaunlich, wie sich die DDR-Spezialisten trotz dieser Ereignisse, nicht von ihrer eigentlichen Arbeit abbringen liessen und sich der Zusammenhalt weiter festigte.
Man lebte mit der Gefahr, man unterschätzte sie nicht.
Vierkrug


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Zitat von Dandelion im Beitrag #225Zitat von Vierkrug im Beitrag #215
Ich muß hier den getroffenen Aussagen im Beitrag #203 widersprechen. Er vermittelt den Eindruck, dass die DDR-Reiskader nur mit Luxus-Limousinen unterwegs waren. Volvos benutzten benutzte nur ein bestimmter Personenkreis. Da gab es ganz klare Richtlinien. Und wenn hier von einer Armada von Volvos gesprochen wird, so bezweifele ich diese Aussage sehr stark - es sei denn, die Koko war vor Ort oder Angehörige des Politbüros - denkbar wäre Günter Mittag.
Hallo Vierkrug
Ich habe eigentlich nicht gedacht, dass ich mich in meinem Beitrag so missverständlich oder mehrdeutig ausgedrückt habe, aber sei es drum. Und von einer "Armada" von Volvos war erst recht nicht die Rede. Ich kann nur das wiedergeben, was ich auf der K71, der Kunststoffmesse in Düsseldorf (mit der das neue Messegelände eröffnet wurde) erlebt habe: Ich war damals für die Betreuung der DDR-Aussteller zuständig und so ergaben sich Kontakt und auch Zusammenarbeit im notwendigen Rahmen.
Ich habe auch keine Ahnung, wie "prominent" die Delegation war, die dort die Leitung des Messestandes inne hatte. Ich weiß nur, dass zur Klärung eines bestimmten Sachverhalts ein gemeinsamer Termin beim HZA in Düsseldorf erforderlich war. Ich kam damals frisch von der Bundeswehr, war ziemlich pleite und hatte natürlich noch kein Auto und entweder noch keinen Führerschein oder einen ganz frischen, quasi jungfräulichen. Somit haben wir, ein leitender Mitarbieter des Ausstellerteams und ich, einen Volvo genutzt. Auf dem für die Aussteller reservierten Parkplatz standen mehrere rum, wobei ich nicht darauf geachtet habe, ob alle ein DDR-Kennzeichen trugen oder nicht: Dieser Parkplatz stand jedem Aussteller offen, eine Abgrenzung in welcher Form auch immer gab es nicht.
Es steht Dir frei diese Aussage anzuzweifeln - ich weiß nur, dass es sich so zugetragen hat.
Dann haben wir uns wohl mißverstanden - ein Umstand, der auch heute noch zwischen Ost und West nicht ungewöhnlich ist.

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 09:44von eisenringtheo •



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Zitat von Gert im Beitrag #223
(...) Hat der Karl Marx das eigentlich in seinen Programmen auch so festgelegt ?
OT: Eigentlich nicht. Nach Wegfall der Monopole, die den Gewinn in die Taschen der Manager und Aktionäre schaufelten, hätte es Wohlstand für den Rest der Bevölkerung geben müssen (und die Leute wären von Westen nach Osten gekommen und nicht umgekehrt. Dass es nicht so gekommen ist, bleibt mir ein Rätsel. Nur ein Beispiel die Kaffeekapseln. Nachdem das Patent auf Nespressokapseln abgelaufen ist, verkauft die US Konkurrenz Mondeléz ihre leicht billigeren Jacobs-Kapseln. Die Einnahmen schiessen in die Höhe und die Konsumenten sind glücklich, das sie viel zu teueren Kaffee trinken dürfen. Gegen diese Logik (unter dem Namen "Freiheit", auch in anderen Bereichen) hatte der Kommunismus nie eine Chance: Das Volk ist einfach zu dumm für den Kommunismus..
Theo
der im Güst Intershop bei der Ausreise jeweils zwei Kisten total überteuertes "Radeberger" gekauft, weil es so was Gutes damals in der Schweiz nicht gab.


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Noch eine Anmerkung zu den Fahrern der DEUTRANS: Es war wohl mehr als ein hartnäckiges Gerücht, dass der Auftrag dieser Fahrer mehr als den reinen Transport von Gütern von A nach B beinhaltete: Ich erinnere mich an einen TV-Bericht, in dem ein TV-Team einen dieser LKW verdeckt und mit wechselnden Fahrzeugen gefolgt ist. Er nahm eine äußerst ungewöhnliche Route, fuhr über Land- und Kreisstraßen und nahm auch Umwege in Kauf, die in der Summe viele Kilometer, es mögen auch 200 oder 300 gewesen sein, ausmachten.
Vermutet wurde, dass der Fahrer die Tragfähigkeit von Brücken etc. erkunden sollte. Nun gut, das sind öffentlich einsehbare bzw. erkennbare Informationen, von "Spionage" im engeren Sinne möchte ich dabei nicht sprechen, aber auffällig war das Verhalten schon. Es hielt sich auch das Gerücht, dass sich unter den LKW-Fahrern viele befanden, die während ihrer NVA-Dienstzeit eine Panzerausbildung absolviert hatten.
Deshalb die allgemeine Frage: Weiß jemand, ob die Reisekader auch mit solchen, sagen wir mal "Zusatzaufgaben", konfrontiert wurden?

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 09:58von Nostalgiker •


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@Dandelion , von Reisekadern ist mir nichts bekannt was Deine Frage der "Zusatzaufgaben" betrifft aber an meine Mutter, Invalidenrentnerin, traten vor einer Verwandtschaftbesuchsreise in den Westen ein oder zwei nette Herren heran mit der Bitte ob sie denn mal ein wenig Post transportieren könne, d.h. verschlossene Briefe mitnehmen um in einen Briefkasten in ihrem Besuchsort zu werfen .....
Ob sie das Geld für die Briefmarken dazu bekommen hätte, haben wir nicht erfahren denn sie lehnte dieses Ansinnen sehr empört ab .....
Fahren konnte sie ......, es gab da nichts weiter hinterher.
Gruß
Nostalgiker
Aber auf einmal bricht ab der Gesang,
einer zeigt aus dem Fenster, da spazieren sie lang,
die neuen Menschen, der neue Mensch,
der sieht aus, wie er war
außen und unter`m Haar
wie er war ...
_______________
aus; "Nach der Schlacht" - Renft - 1974
Text: Kurt Demmler


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War vielleicht ein Test, @Nostalgiker, denn dass West-Agenten auf diese Art der Übermittlung ihrer Erkenntnisse angewiesen waren, scheint mir doch recht unwahrscheinlich

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 10:09von Nostalgiker •


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Oh @Dandelion , da hast Du glaube ich etwas falsch verstanden. Sie sollte Briefe von Ost nach West transportieren .....
Gruß
Nostalgiker
Aber auf einmal bricht ab der Gesang,
einer zeigt aus dem Fenster, da spazieren sie lang,
die neuen Menschen, der neue Mensch,
der sieht aus, wie er war
außen und unter`m Haar
wie er war ...
_______________
aus; "Nach der Schlacht" - Renft - 1974
Text: Kurt Demmler

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 10:09von 94 •


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Zitat von Vierkrug im Beitrag #226
Die DDR half Mocambique nach dem Sieg der FRELIMO auf vielen Gebieten, wirtschaftlich, militärisch und bildungspolitisch. ...
Das Unterstrichene rächte sich dann bitter, zumindest laut der in #222 erwähnten Quelle:
Doch das eigentlich Verwunderliche ist der Obduktionsbericht des Gerichtsmedizinischen Instituts der Charité Berlin. Die DDR-Volkspolizei, inzwischen mit den Ermittlungen betraut, kommt nun nämlich zu der Erkenntnis, dass die tödlichen Projektile aus "Waffen vom Typ Kalaschnikow aus sowjetischer Bauart verschossen" wurden.
Und die Mär der heldenhaften FRELIMO und der feigen RENAMO, ahja. Das wäre doch mal einen eignen Thread wert?
Wir haben Spuren hinterlassen! kennste ja, dann kann ma's auch anders lesen.
Verachte den Krieg, aber achte den Krieger!


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Zitat von Dandelion im Beitrag #229
Noch eine Anmerkung zu den Fahrern der DEUTRANS: Es war wohl mehr als ein hartnäckiges Gerücht, dass der Auftrag dieser Fahrer mehr als den reinen Transport von Gütern von A nach B beinhaltete: Ich erinnere mich an einen TV-Bericht, in dem ein TV-Team einen dieser LKW verdeckt und mit wechselnden Fahrzeugen gefolgt ist. Er nahm eine äußerst ungewöhnliche Route, fuhr über Land- und Kreisstraßen und nahm auch Umwege in Kauf, die in der Summe viele Kilometer, es mögen auch 200 oder 300 gewesen sein, ausmachten.
Vermutet wurde, dass der Fahrer die Tragfähigkeit von Brücken etc. erkunden sollte. Nun gut, das sind öffentlich einsehbare bzw. erkennbare Informationen, von "Spionage" im engeren Sinne möchte ich dabei nicht sprechen, aber auffällig war das Verhalten schon. Es hielt sich auch das Gerücht, dass sich unter den LKW-Fahrern viele befanden, die während ihrer NVA-Dienstzeit eine Panzerausbildung absolviert hatten.
Deshalb die allgemeine Frage: Weiß jemand, ob die Reisekader auch mit solchen, sagen wir mal "Zusatzaufgaben", konfrontiert wurden?
Jeder Reisekader, der auf wissenschaftlich-technischem Gebiet tätig war, interessierte sich für den erreichten Stand im Westen. Und machen wir uns nichts vor, die westdeutschen Partner zeigten auch nicht ohne Stolz, aber auch mit einer gewissen Art der Überheblichkeit, den armen Brüdern und Schwestern aus dem Osten ihre wissenschaftlich-technischen Errungenschaften und deren technologische Umsetzung. Man mußte sich nicht, wie im Fallschirmjägerjargon eine Zunge holen. Die Zunge kam oftmals von allein zu einem. Außerdem hatte man auch Augen im Kopf und konnte den unmittelbaren Abstand aus positiver, wie auch aus negativer Sicht erkennen. Man äußerte sich aber immer sehr anerkennend und ließ ab und an auch eine etwas neidische Sichtweise erkennen. Das gab der anderen Seite oftmals noch einen ungewollten Informationsschub, den man auch gern registrierte.
Vierkrug

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 10:18von GZB1 •



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Nun @94, die Kalaschnikow war und ist "sicher der am wenigsten von allen kriegsführenden Parteien verwendete Waffentyp auf der Welt und erst recht in Afrika."


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Zitat von 94 im Beitrag #233Zitat von Vierkrug im Beitrag #226
Die DDR half Mocambique nach dem Sieg der FRELIMO auf vielen Gebieten, wirtschaftlich, militärisch und bildungspolitisch. ...
Das Unterstrichene rächte sich dann bitter, zumindest laut der in #222 erwähnten Quelle:
Doch das eigentlich Verwunderliche ist der Obduktionsbericht des Gerichtsmedizinischen Instituts der Charité Berlin. Die DDR-Volkspolizei, inzwischen mit den Ermittlungen betraut, kommt nun nämlich zu der Erkenntnis, dass die tödlichen Projektile aus "Waffen vom Typ Kalaschnikow aus sowjetischer Bauart verschossen" wurden.
Und die Mär der heldenhaften FRELIMO und der feigen RENAMO, ahja. Das wäre doch mal einen eignen Thread wert?
Wir haben Spuren hinterlassen! kennste ja, dann kann ma's auch anders lesen.
Ich kenne einige der Autoren des Buches "Wir haben Spuren hinterlassen" auch persönlich. Kenne somit auch ihre Sicht-und Betrachtungsweisen, die nicht immer deckungsgleich mit denen anderer sind.
Das die DDR-Spezialisten mit Kalaschnikows getötet wurden, war bereits in Mocambique bekannt, wie auch andere Umstände des Überfalles. Man hat es aber nicht publik gemacht, zumal auch einige Begleitumstände nicht gerade rühmlich waren. Die RENAMO besaß auch Kalaschnikows - Beutewaffen, die sie der FRELIMO abgenommen haben bzw. durch Kapitulanten übergeben wurden.
Der Mär von der heldenhaften FRELIMO habe ich ohnehin nicht geglaubt, denn man hat sie in der Realität erlebt. Und das die RENAMO keinen Unterschied gemacht hat, ist wohl unbestritten. Wer unbewaffnete Menschen aus Nahdistanz regelrecht hinrichtet, ist in meinen Augen feige.
Vierkrug

RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 10:41von 94 •


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Für alle die nur mal einen Blick rein werfen wollen, ich hab da gleich ma schon die passende Seite aufgeschlagen ...
http://books.google.de/books?id=3WL_nCEcDuEC&pg=PA278
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RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 10:51von elster427 •




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Wir müßen bei der Betrachtung von militärischen Aktionen in Afrika nicht von dem Ausgehen was man bei der
Ausbildung bei uns oder in Europa gelernt hat an taktischen Regeln.
Wir hatten das Glück uns mit einem Ausbilder des MdI zu unterhalten.
Da unten hat nicht der gewonnen ,welcher am längsten die Stellung hält , sondern wer als erster schießt - da die anderen sofort auf Rückzug schalten.
Liegt warscheinlich daran ,das auf beiden Seiten die meisten Leute zum Kampf in den jeweiligen Lagern gezwungen wurden.
mfg Jan
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RE: Reisekader der DDR
in Leben in der DDR 29.10.2013 11:01von GZB1 •



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Trotz der verschiedensten Interessenlagen der unterschiedlichen beteiligten Seiten und Stämme beim Konflikt in Mosambique, halte ich die im o.g. Buch angedeutete Variante der indirekten Beteiligung der FRELIMO am o.g. Überfall für sehr weit hergeholt.
p.s.: Was nicht bedeutet, dass einzelne Personen im Rahmen des Zwischenfalls ihre eigenen Interessen verfolgt haben könnten.


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Mit unserer Ausbildung konnten sie sicher nicht so viel anfangen.
Mit in sich gerade, schräg zum Ziel z.B. überhaupt nicht. Laut Erzählung standen die Kämpfer beim Schießen auf und ballerten entgegen den Vorschriften aus der Hüfte. Ich hatte ja schon erwähnt ,das einige Freiheitskämpfer in Perleberg ausgebildet wurden. Sie lernten dort unter anderem Schwimmen.

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