Schleusungsvarianten des BND

  • Seite 1 von 4
21.10.2013 06:27
avatar  Major Tom ( gelöscht )
#1
avatar
Major Tom ( gelöscht )

Es gab ja einige Faelle in welchen der BND und andere Geheimdienste aktiv an der Ausschleusung von Personen aus der DDR beteiligt waren. Was mich interessiert ist wie die Schleusungen damals stattgefunden haben? Zum Beispiel verhalf der BND der damaligen Freundin Werner Stillers zur Flucht in den Westen. Wie ging der BND dabei vor?


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 08:53
avatar  Gert ( gelöscht )
#2
avatar
Gert ( gelöscht )

wenn ich das richtig in Erinnerung habe ( Film im TV ), wurde die Freundin Werner Stillers von der deutschen Botschaft in Warschau betreut und mit vermutlich gefälschten Sichtvermerken aus Warschau ausgeflogen. Der Pass wird wohl echt gewesen sein, aber nur mit einem deutschen Reisepass konnte man aus keinem kommunistischen Staat ( ausser Jugoslawien) ausreisen. Es waren stets Zusatzpapiere des jeweiligen Staates erforderlich.


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 08:56 (zuletzt bearbeitet: 21.10.2013 08:57)
avatar  seaman ( gelöscht )
#3
avatar
seaman ( gelöscht )

Zitat von Gert im Beitrag #2
wenn ich das richtig in Erinnerung habe ( Film im TV ), wurde die Freundin Werner Stillers von der deutschen Botschaft in Warschau betreut und mit vermutlich gefälschten Sichtvermerken aus Warschau ausgeflogen. Der Pass wird wohl echt gewesen sein, aber nur mit einem deutschen Reisepass konnte man aus keinem kommunistischen Staat ( ausser Jugoslawien) ausreisen. Es waren stets Zusatzpapiere des jeweiligen Staates erforderlich.




Ausnahmen dabei waren Diplomatenpässe....

seaman


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 09:07
avatar  Rostocker ( gelöscht )
#4
avatar
Rostocker ( gelöscht )

Zitat von Gert im Beitrag #2
wenn ich das richtig in Erinnerung habe ( Film im TV ), wurde die Freundin Werner Stillers von der deutschen Botschaft in Warschau betreut und mit vermutlich gefälschten Sichtvermerken aus Warschau ausgeflogen. Der Pass wird wohl echt gewesen sein, aber nur mit einem deutschen Reisepass konnte man aus keinem kommunistischen Staat ( ausser Jugoslawien) ausreisen. Es waren stets Zusatzpapiere des jeweiligen Staates erforderlich.




Aber eine Schleusungsvariante--naja die haben sich mit der Stasi nicht viel genommen.


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 09:16
avatar  eisenringtheo ( gelöscht )
#5
avatar
eisenringtheo ( gelöscht )

Zitat von Gert im Beitrag #2
wenn ich das richtig in Erinnerung habe ( Film im TV ), wurde die Freundin Werner Stillers von der deutschen Botschaft in Warschau betreut und mit vermutlich gefälschten Sichtvermerken aus Warschau ausgeflogen. Der Pass wird wohl echt gewesen sein, aber nur mit einem deutschen Reisepass konnte man aus keinem kommunistischen Staat ( ausser Jugoslawien) ausreisen. Es waren stets Zusatzpapiere des jeweiligen Staates erforderlich.




Das hat mich immer interessiert, da die Visastempel nicht so kompliziert waren: Wie kontrollierten die PKE Angehörigen, ob sie echt waren (also vom zuständigen VPKA ausgestellt)? Und geschah das bei jeder Ausreisekontrolle oder nur strichprobenartig?
Theo


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 11:53
avatar  elster427 ( gelöscht )
#6
avatar
elster427 ( gelöscht )

Hallo Theo,
das Ausreisevisum im Reisepass war sicher kein Problem.
Die Sicherung bestand im Passkontrollstempel auf der Ausreisezählkarte. Dies war eine Spezialfarbe und wurde bei jeder ausreisenden Person mit Hilfe eines Spezialstiftes chemisch entsichert. Der Strich mußte sich in eine bestimmten Farbe ändern.
mfg Jan


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 17:48
#7
avatar

Zitat von eisenringtheo im Beitrag #5
Zitat von Gert im Beitrag #2
wenn ich das richtig in Erinnerung habe ( Film im TV ), wurde die Freundin Werner Stillers von der deutschen Botschaft in Warschau betreut und mit vermutlich gefälschten Sichtvermerken aus Warschau ausgeflogen. Der Pass wird wohl echt gewesen sein, aber nur mit einem deutschen Reisepass konnte man aus keinem kommunistischen Staat ( ausser Jugoslawien) ausreisen. Es waren stets Zusatzpapiere des jeweiligen Staates erforderlich.




Das hat mich immer interessiert, da die Visastempel nicht so kompliziert waren: Wie kontrollierten die PKE Angehörigen, ob sie echt waren (also vom zuständigen VPKA ausgestellt)? Und geschah das bei jeder Ausreisekontrolle oder nur strichprobenartig?
Theo



Thema hatten wir schon einmal !

@eisenringtheo

Transitkontrolle Berlin-West




passport


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 18:45
avatar  West_Tourist ( gelöscht )
#8
avatar
West_Tourist ( gelöscht )

Siehe Tatort Transit ins Jenseits. Bei Youtube. Es musste im Westen eine Person Gefunden werden die der anderen Person, sehr aehnlich sieht. Damit man ihr in den Botschaften Budapest und Warschau Bundesdeutsche Reisepaesse austellen konnte. Alles andere lief dann mit sehr Geld ueber andere Kanaele.


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 20:13
#9
avatar

Zitat von West_Tourist im Beitrag #8
Siehe Tatort Transit ins Jenseits. Bei Youtube. Es musste im Westen eine Person Gefunden werden die der anderen Person, sehr aehnlich sieht. Damit man ihr in den Botschaften Budapest und Warschau Bundesdeutsche Reisepaesse austellen konnte. Alles andere lief dann mit sehr Geld ueber andere Kanaele.



Auch als Opfermethode bekannt, Schleusung auf Ähnlichkeit beider Personen. Der oder die Dumme war die zurückgelassene Person.

passport


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 20:43
avatar  eisenringtheo ( gelöscht )
#10
avatar
eisenringtheo ( gelöscht )

Das Einreisevisum hatte eine Nummer. (z.B, 1/81/701). Gab es da ein Register dazu, mit dem man die Richtigkeit überprüfen konnte?
Theo


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 20:54
#11
avatar

Zitat von eisenringtheo im Beitrag #10
Das Einreisevisum hatte eine Nummer. (z.B, 1/81/701). Gab es da ein Register dazu, mit dem man die Richtigkeit überprüfen konnte?
Theo



@eisenringtheo


Du meinst diese Nummer. Nein, war nur die Nummer des Visarollers







passport


 Antworten

 Beitrag melden
21.10.2013 23:08
#12
avatar

Zitat von seaman im Beitrag #3
Zitat von Gert im Beitrag #2
wenn ich das richtig in Erinnerung habe ( Film im TV ), wurde die Freundin Werner Stillers von der deutschen Botschaft in Warschau betreut und mit vermutlich gefälschten Sichtvermerken aus Warschau ausgeflogen. Der Pass wird wohl echt gewesen sein, aber nur mit einem deutschen Reisepass konnte man aus keinem kommunistischen Staat ( ausser Jugoslawien) ausreisen. Es waren stets Zusatzpapiere des jeweiligen Staates erforderlich.




Ausnahmen dabei waren Diplomatenpässe....

seaman




Aber auch Diplomatenpässe benötigten je nach Rechtsordnung des Gaststaates ein Diplomaten-Visum !

passport


 Antworten

 Beitrag melden
26.10.2013 09:30 (zuletzt bearbeitet: 26.10.2013 09:36)
avatar  seaman ( gelöscht )
#13
avatar
seaman ( gelöscht )

Zitat von West_Tourist im Beitrag #8
Siehe Tatort Transit ins Jenseits. Bei Youtube. Es musste im Westen eine Person Gefunden werden die der anderen Person, sehr aehnlich sieht. Damit man ihr in den Botschaften Budapest und Warschau Bundesdeutsche Reisepaesse austellen konnte. Alles andere lief dann mit sehr Geld ueber andere Kanaele.


Tatort als Argumentation ist irgendwie dünn.
So haben eventuell irgendwelche Schleusergruppen mit anderen (finanziellen)Interessen gearbeitet.Hierbei wurde auch oft der Mangel genutzt,dass die Passkontrollorgane der sog. Bruderstaaten die Ein-und Ausreisestempel z.b. DDR nicht auf ihre Echtheit überprüfen konnten.
Die Sicherheitssysteme waren untereinander nicht abgestimmt.Jeder Staat des Ostblocks verfügte über ein meist auf chemischer Basis entwickeltes Sicherungssystem bei den Stempelfarben.Das war streng geschützt.
Schleusungen mit geheimdienstlichen Hintergrund wurden anders abgewickelt.Pässe,Dokumente und Stempel zu fälschen gehört zum Handwerk eines jeden Geheimdienst.Auch die Dienste der Bundesrepublik machten da keine Ausnahme und hatten schon frühzeitig die Chemiecodes der Stempelfarben(incl.Stempel) der Ein-und Ausreisestempel der Staaten des Ostblocks nachgebaut.
Dadurch wurde es möglich,binnen weniger 3 Tage Personen aus dem Ostblock mit aktuell gültigen Reisepapieren zu versehen und ohne die Botschaften zu involvieren,ausser Landes gen Westen zu schaffen.Dazu wurden meist drei Personen operativ eingesetzt.

seaman


 Antworten

 Beitrag melden
27.10.2013 11:09
#14
avatar

Zitat von seaman im Beitrag #13
[quote=West_Tourist|p297824]Siehe Tatort Transit ins Jenseits. Bei Youtube. Es musste im Westen eine Person Gefunden werden die der anderen Person, sehr aehnlich sieht. Damit man ihr in den Botschaften Budapest und Warschau Bundesdeutsche Reisepaesse austellen konnte. Alles andere lief dann mit sehr Geld ueber andere Kanaele.


Tatort als Argumentation ist irgendwie dünn.
So haben eventuell irgendwelche Schleusergruppen mit anderen (finanziellen)Interessen gearbeitet.Hierbei wurde auch oft der Mangel genutzt,dass die Passkontrollorgane der sog. Bruderstaaten die Ein-und Ausreisestempel z.b. DDR nicht auf ihre Echtheit überprüfen konnten.
Die Sicherheitssysteme waren untereinander nicht abgestimmt.Jeder Staat des Ostblocks verfügte über ein meist auf chemischer Basis entwickeltes Sicherungssystem bei den Stempelfarben.Das war streng geschützt.
Schleusungen mit geheimdienstlichen Hintergrund wurden anders abgewickelt.Pässe,Dokumente und Stempel zu fälschen gehört zum Handwerk eines jeden Geheimdienst.Auch die Dienste der Bundesrepublik machten da keine Ausnahme und hatten schon frühzeitig die Chemiecodes der Stempelfarben(incl.Stempel) der Ein-und Ausreisestempel der Staaten des Ostblocks nachgebaut.
Dadurch wurde es möglich,binnen weniger 3 Tage Personen aus dem Ostblock mit aktuell gültigen Reisepapieren zu versehen und ohne die Botschaften zu involvieren,ausser Landes gen Westen zu schaffen.Dazu wurden meist drei Personen operativ eingesetzt.

seaman



@seaman

Hier muss ich mal ein bisschen Deinen Beitrag korregieren. Nachdem den KMHB die Transitstrecken zu "heiß" geworden sind, verlegte man viele Aktionen der kriminellen Personenschleusung in das sozial. Ausland. Der Trick bestand darin auf der Toilette des Flugzeuges oder im Transitraum von Flughäfen den DDR-Bürgern Originaldokumente mit verfälschten Angaben zu übergeben. Nach Erkennen dieser Schleusungsmethode wurde zwischen den Sicherheitsorganen der sozial. Ländern gemeinsame Maßnahmen beschlossen. ZB. sendete der Abgangsflughafen per FS dem Zielflughafen die Passagierliste aufgeschlüsselt mit der Personenzahl, Nationalität und den Personalangaben (Name, Vorname, Geb-Datum, Adresse). Weiterhin wurde ab 1980 das Kontroll, Fahndungs - und Sicherungssystem der DDR-Grenzorgane in den anderen sozial. Ländern (ausser VRP)eingeführt. DH. von Vietnam bis Kuba waren Instrukteure und Techniker der HA VI des MfS im Einsatz. Der erste Einsatz dieser Technik erfolgte, soweit ich mich erinnere, 1980 in Moskau zu den olymp. Sommerspielen.
In meinen 15 Jahren als Passkontrolleur ist nie bekannt geworden das die Stempelfarbe von feindlichen GD "geknackt" wurde. Denn das wichtigste zur gesicherten Stempelfarbe war der Markierungsstift zum erkennen der Echtheit der eingesetzten Farbe. Wenn so etwas bekannt geworden wäre, hätte man schnell die "Farbvariante" gewechselt.
Beziehe mich mal hier auf die Aussage von W. Stiller. Der bekam ja vom BND auch einen RP für den illigalen Grenzübertritt. Der war aber so grottenschlecht das der W.S. darauf verzichtete und einen anderen Weg nach WB nahm. In vielen Fällen handelte der BND sehr leichtsinnig. Empfehle mal hier die Bücher von Norbert Juretzko, einen BND-Aussteiger.






passport


 Antworten

 Beitrag melden
27.10.2013 12:03 (zuletzt bearbeitet: 27.10.2013 12:12)
avatar  seaman ( gelöscht )
#15
avatar
seaman ( gelöscht )

Diese Bücher sind mir auch bekannt.
Zur geknackten Stempelfarbe:
Richtig ist,dass sich solche Schleusungsaktionen auf das soz.Ausland verlagerten.Richtig wird es wohl auch sein,dass es "normalen"Schleppern wohl nicht möglich war,die Sicherungsmassnahmen-Markierungsstift-zu unterlaufen.

Bin damals häufiger von Frankfurt/Main nach Prag geflogen.Über diese Fluglinie sind auch Schleusungen mit geheimdienstlichen Hintergrund abgelaufen.Die Abfertigung für Bundesbürger war am airport Prag relativ lax,wenn irgendwelche internationalen Eishockey-Turniere oder Antonín Dvořák-Festspiele stattfanden wurde man fast durchgewunken.Ähnlich bei Festtagen wie Weihnachten und Ostern.

Schleusungen mit geheimdienstlichen Hintergrund wurden mit der Kenntnis des chemischen Codes der Stempelfarbe durchgeführt!

Zum Ablauf ein Beispiel:

Schleuser Maier,Schulze und Krause.
Zu schleusende Person X.

Die Maschine der Lufthansa fliegt einmal morgens und einmal abends von Frankfurt/Main nach Prag.Aufenthalt in Prag etwa 1h.

Maier fliegt von der Bundesrepublik aus als Tourist eine Woche vor der Schleusung nach Prag zu irgendwelchen Rundfahrten.
Woche später ,am Abreisetag Maiers,fliegt Schulze von F/M morgens nach Prag.In Nähe des Flughafens treffen sich Maier und Schulze.Dabei übergibt Schulze seinen frisch gestempelten Pass mit Einreisevisum.Maier "vercontainert" den Pass und fliegt normal mit der Vormittagsmaschine zurück nach F/M.
In Frankfurt am Main angekommen,geht man dabei einen vorbereiteten bundesdeutschen Pass,mit dem bereits eingearbeiteten Lichtbild des zu Schleusenden, mit dem aus Schulze Pass erkenntlichen Stempelfarben zu präparieren.Wohlgemerkt,diese sind topaktuell,den Schulze ist erst vor Stunden dort eingereist.

In der Abendmaschine der Lufthansa Richtung Prag sitzt dann Tourist Krause (Eishockey-Fan).Im Gepäck,sorgfältig "vercontainert",befinden sich die Reisepässe von Schulze und des zu schleusenden X.

In Prag angekommen,übergibt Krause Schulze wieder seinen Pass,den Pass,der sich wenige Stunden zuvor zur Analyse ausser Landes befand...
Dann wird der zu Schleusende X instruiert,bekommt den gefälschten Pass übergeben und wird für den Flug in die Bundesrepublik (oder auch in ein anderes beliebiges Land) vorbereitet.
Mit dieser Methode wurden auch Staatsbürger anderer Staaten geschleust.Wie gesagt,mit geheimdienstlichem Hintergrund.

seaman


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!