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Über die Schwierigkeit, die eigene Geschichte zu ertragen


Zitat von Grenzgänger im Beitrag #45Zitat von damals wars im Beitrag #42
Die DDR war für mich kein Leidensweg, ....
Das war sie für mich auch nicht.. ich hab mit wehender Fahne mitgemacht... war alles richtig !, war alles gut !.
Aber:
War alles richtig ?
War alles gut ?
Mancher stellt sich die Frage, mancher nicht- mancher findet schnell seine Antwort, mancher später- mancher gar nicht.
Siggi
Meine Meinung,
nein - es war nicht alles richtig
nein - es war nicht alles gut
Nur es war ein Versuch....
es gibt doch die Methode "Versuch und Irrtum", der Versuch war gut und richtig, nur die Irrtümer waren zu groß. Leider wird heute der Versuch in Mißkredeit gebracht, statt aus den Irrtümern zu lernen.
Und dann gibt es auch noch die "Erkenntnis", es ist zwecklos, der Mensch ist ein "Monster" und in jeder Gesellschaftsordnung durch "Monster" geschaffen werden auch irgendwann "Monster" das sagen haben...
Nur für mich war der Sozialismus noch eine Form der "Monsterbremse", heute werden die "niederen" Instinkte noch aus der "trögen Masse" heraus gekitzelt, "mein ..., mein ..., mein ...."
Wie schon gesagt, für mich "vom Regen in die Traufe", wobei der Regen die Alternative in dem Fall ist.

Hallo Grenzgänger,
deine Beiträge (Besonders der Eingangsbeitrag) sind sehr interessant und regen zum Nachdenken an.
Da beginnt aber bereits das Problem. Ich habe im Laufe der Zeit lernen müssen (habe es aber nie richtig gelernt!), dass zu viel Nachdenklichkeit auch ein Hemmnis für die eigene Entwicklung sein kann. Ich habe z.B. nur wenige Personen in leitenden Funktionen gefunden, die sich intensiv mit den Problem ihrer Mitarbeiter oder mit ihrem eigenen Leitungsstil auseinander gesetzt haben.
Es sind immer nur die vorangekommen, die „ über Leichen“ gingen, von sich voll überzeugt waren und rücksichtslos ihre Ansichten durchsetzten. Die anderen blieben auf der Strecke bzw. landeten beim Psychiater.
Nach der Wende haben so auch diese Leute mit den o.g. Charaktereigenschaften das Heft in die Hand genommen und z.B. Betriebsausgründungen ( aus den von der Treuhand verwalteten Konkursbetrieben) vorgenommen. Vorher haben sie die großen Kommunisten gespielt, in ihrem neuen Betrieb haben sie dann frühkapitalistische Methoden gegenüber ihren ehemaligen Mitarbeitern angewandt.
Ich habe diese Methoden nie für richtig gehalten, man musste aber anerkennen, dass mit diesen Charakterzügen und Methoden auch Unternehmergeist gezeigt wurde.
Ja was ist nun der richtige Weg?
Ich bin nunmehr der Meinung jeder muss entsprechen seines Charakters handeln, seine Entscheidungen nicht ständig in Frage stellen, und was geschehen ist war in einer bestimmten Situation bzw. in einer bestimmten Zeitepoche richtig. Es ist eine neue Zeit und die fordert neue Überlegungen und Entscheidungen.
Ich kann ja gut reden denn ich bin ja Rentner!
MfG
GKUS64

Zitat von seaman im Beitrag #33Zitat von Lutze im Beitrag #32
@Grenzgänger,in welcher Zeit hättest du gerne gelebt?,
gestern,heute oder doch lieber in der Zukunft?,
die Frage stelle ich mir oft
Lutze
Eine fiktive Frage.Unbeantwortbar,da nicht realisierbar.
Wir leben heute und jetzt.
Wenn wir aber aus den Fehlern von gestern die richtigen Schlussfolgerungen für das "Heute" ziehen,könnten wir mit unserem Denken und Handeln die Zukunft positiv beeinflussen.
Da wir uns aber z.Zt. wohl eher noch auf dem Entwicklungsweg vom Affen zur Menschwerdung befinden.....
seaman
Umso mehr ich mich in die Materie DDR einlese ums größer werden meine Zweifel.
Zweifel die eine mögliche eigenständige Existenz der DDR betreffen.
Selbst ein P. Abrassimov äusserte sich im Nachhinein abfällig über die DDR.
Wie ist das, wenn man keine Chance hatte und soll daraus für die Zukunft lernen?


Zitat von ddr-bürger im Beitrag #47Zitat von Grenzgänger im Beitrag #45Zitat von damals wars im Beitrag #42
Die DDR war für mich kein Leidensweg, ....
Das war sie für mich auch nicht.. ich hab mit wehender Fahne mitgemacht... war alles richtig !, war alles gut !.
Aber:
War alles richtig ?
War alles gut ?
Mancher stellt sich die Frage, mancher nicht- mancher findet schnell seine Antwort, mancher später- mancher gar nicht.
Siggi
Meine Meinung,
nein - es war nicht alles richtig
nein - es war nicht alles gut
Nur es war ein Versuch....
es gibt doch die Methode "Versuch und Irrtum", der Versuch war gut und richtig, nur die Irrtümer waren zu groß. Leider wird heute der Versuch in Mißkredeit gebracht, statt aus den Irrtümern zu lernen.
Und dann gibt es auch noch die "Erkenntnis", es ist zwecklos, der Mensch ist ein "Monster" und in jeder Gesellschaftsordnung durch "Monster" geschaffen werden auch irgendwann "Monster" das sagen haben...
Nur für mich war der Sozialismus noch eine Form der "Monsterbremse", heute werden die "niederen" Instinkte noch aus der "trögen Masse" heraus gekitzelt, "mein ..., mein ..., mein ...."
Wie schon gesagt, für mich "vom Regen in die Traufe", wobei der Regen die Alternative in dem Fall ist.
Ja, die Sache mit dem "Versuch", klingt immer so als hätten sich Idealisten an die Schaffung eines gänzlich neuem gewagt.
Wenn man es nüchtern betrachtet hat eine Siegermacht des 2. Weltkrieges in ihrem Einflussbereich, mit dafür von Ihr entsandten Kadern, einfach das passende System installiert und abgesichert das es auch bestehen bleibt.
Ich sehe da keinen großartigen "Versuch", eher glasklare Tatsachenentscheidungen als Folge des 2. Weltkrieges.
Das sich die Bewohner im "Versuchsgebiet" anpassen mussten um ihr Leben zu gestalten ist verständlich, eine großartige Wahl hatten sie, zumal nach ihrer Einmauerung, ja auch nicht.
Das viele nur in die Partei gingen um weiter zu kommen und dann 89 hurtig ihr Parteibuch über den Tisch warfen, es war halt einfach so, kann man ja keinem verdenken das er sich beruflich weiterentwickeln will.
Und wenn jemand überzeugt davon war von Berufs wegen die negativ feindlichen Elemente zu eliminieren, auch das war halt so, das allgegenwärtige Probagandagetöse von Kindesbeinen an hat eben auch seine Wirkung nicht verfehlt.
Zeiten und Umstände ändern sich halt, was früher gut war kann heute schlecht sein, aber Menschen sind vielschichtig in ihren Sein, da kann man eine enge Gut-Und-Böse-Klassivizierung vergessen.

Zitat von Grenzwolf62 im Beitrag #51Zitat von ddr-bürger im Beitrag #47Zitat von Grenzgänger im Beitrag #45Zitat von damals wars im Beitrag #42
Die DDR war für mich kein Leidensweg, ....
Das war sie für mich auch nicht.. ich hab mit wehender Fahne mitgemacht... war alles richtig !, war alles gut !.
Aber:
War alles richtig ?
War alles gut ?
Mancher stellt sich die Frage, mancher nicht- mancher findet schnell seine Antwort, mancher später- mancher gar nicht.
Siggi
Meine Meinung,
nein - es war nicht alles richtig
nein - es war nicht alles gut
Nur es war ein Versuch....
es gibt doch die Methode "Versuch und Irrtum", der Versuch war gut und richtig, nur die Irrtümer waren zu groß. Leider wird heute der Versuch in Mißkredeit gebracht, statt aus den Irrtümern zu lernen.
Und dann gibt es auch noch die "Erkenntnis", es ist zwecklos, der Mensch ist ein "Monster" und in jeder Gesellschaftsordnung durch "Monster" geschaffen werden auch irgendwann "Monster" das sagen haben...
Nur für mich war der Sozialismus noch eine Form der "Monsterbremse", heute werden die "niederen" Instinkte noch aus der "trögen Masse" heraus gekitzelt, "mein ..., mein ..., mein ...."
Wie schon gesagt, für mich "vom Regen in die Traufe", wobei der Regen die Alternative in dem Fall ist.
Ja, die Sache mit dem "Versuch", klingt immer so als hätten sich Idealisten an die Schaffung eines gänzlich neuem gewagt.
Wenn man es nüchtern betrachtet hat eine Siegermacht des 2. Weltkrieges in ihrem Einflussbereich, mit dafür von Ihr entsandten Kadern, einfach das passende System installiert und abgesichert das es auch bestehen bleibt.
Ich sehe da keinen großartigen "Versuch", eher glasklare Tatsachenentscheidungen als Folge des 2. Weltkrieges.
Das sich die Bewohner im "Versuchsgebiet" anpassen mussten um ihr Leben zu gestalten ist verständlich, eine großartige Wahl hatten sie, zumal nach ihrer Einmauerung, ja auch nicht.
Das viele nur in die Partei gingen um weiter zu kommen und dann 89 hurtig ihr Parteibuch über den Tisch warfen, es war halt einfach so, kann man ja keinem verdenken das er sich beruflich weiterentwickeln will.
Und wenn jemand überzeugt davon war von Berufs wegen die negativ feindlichen Elemente zu eliminieren, auch das war halt so, das allgegenwärtige Probagandagetöse von Kindesbeinen an hat eben auch seine Wirkung nicht verfehlt.
Zeiten und Umstände ändern sich halt, was früher gut war kann heute schlecht sein, aber Menschen sind vielschichtig in ihren Sein, da kann man eine enge Gut-Und-Böse-Klassivizierung vergessen.
Gut geschrieben.....
In vielen Dingen hast Du Recht, aber nur weil der Versuch durch den Siegerstatus der SU initiiert wurde, bedeutet noch nicht das der Versuch an sich "schlecht" war, leider wurden in der "Versuchsinstallation" schon zu viele Fehler eingebaut.
So wie man keine Revolution exportieren kann, so kann man auch keine Gesellschaftsform "exportieren", sie muß wachsen...
Leider wurde das Wachstum "verbogen", so wie man in Japan Bäume durch Stricke und Bambusstangen in die Richtung zwingt.
Ein Teil der erlebten Geschichte war die DDR, ich persönlich habe sie nicht so als "Zwang" erlebt. Das heutige Erleben "schönt" diese Geschichte, da sie mehr Druck und Unfreiheiten enthält wie die damalige.
Das sollte doch auch nachdenklich machen. Warum sehen Viele nach Jahren in beiden Systemen die DDR jetzt "wohlwollender", ich bin doch bestimmt kein Einzelfall....
Ich fühle mich nicht als "Verlierer" im wirtschaftlichen Sinn, ich habe in den Relationen einen ähnlichen Lebensstandart wie in der DDR (hatte in der DDR einen relativ hohen Lebensstandart, durch "Feierabendtätigkeit").
Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben, aber das ginge wieder in Richtung "Endlosschleife" in der Diskussion.

Zitat von Grenzgänger im Beitrag #43
Barbara, wahrscheinlich hast du recht.. dieses Wunschbild wird Ausdruck und Symbol von Lutzes Art sein, seine eigene Geschichte sich selbst erträglicher zu machen. Der Traum bleibt als (fiktiver) Ausweg immer offen..
Ich habe Lutze ja schon mehrfach wegen seines "Minimalismus" in seinen Beiträgen kritisiert... nach seinen Hinweisen (im Thema Jugendwerkhöfe) auf einige frühere Beiträge von ihm, habe ich diese gelesen.
Zumindest wird aus einigen deutlich, dass er schon eine bemerkenswerte persönliche Geschichte hat. Ein solches Erlebnis wie er anfang der 80er Jahre hatte, möchte ich nicht gehabt haben..
Ich kann mir auch nicht ausmalen, wie ich damit umgehen würde..
Vielleicht wäre ich auch "minimalistisch" geworden.. vor allem, wenn man kein Verständnis bei einem Publikum wie hier im Forum findet.
Ja, so sehe ich es auch, danke dass du das schreibst! Jeder Lebensweg hat seine eigene "Logik".
Ich sehe die Sache als weitere Bestätigung meiner Eingangsthese- dass es schwierig ist, die eigene Geschichte zu ertragen.
Man selbst erträgt sie vielleicht noch (wir haben uns ja unsere Legende über die Jahre zusammengebastelt)- aber dann beim Testlauf in der Arena wirds anstrengend.
Meinen eigenen "Großirrtum" in der Jugend (vorsichtig ausgedrückt), selbst Grenzoffizier werden zu wollen, habe ich auch jahrelang ausgeblendet- war ja recht schnell erledigt und alles ist anders gekommen.
Hat jahrzehntelang auch nicht geschadet- aber ganz im Inneren dann doch etwas genützt., denn...
... ich will für mich nochmal wissen, wieso ich eigentlich damals so völlig unbedarft und mit keinerlei Sachkenntnis diesem mir angetragenen Vorschlag gefolgt bin.
Also eine Sache für "gut und richtig" befunden habe, von der ich nichts wusste...
Ein ganz praktisches Ergebnis nach diesem ganzen Ideologiewahnsinn ist aber, dass es Leute aus der "Ratgeberindustrie" bei mir sehr schwer haben, die mir sagen wollen, was gut für mich ist (und seien es nur die Versicherungsvertreter, Anlageberater, Politiker, Verkäufer und andere Gutmenschen jeglicher Art..)- da lebe ich den "Misstrauensgrundsatz" ziemlich konsequent.
Ich freue mich auf weitere Meinungen
Siggi
Siggi, ich habe große Achtung vor deiner Auseinandersetzung mit dir selbst.
Darf ich fragen:
Meinen eigenen "Großirrtum" in der Jugend (vorsichtig ausgedrückt), selbst Grenzoffizier werden zu wollen, habe ich auch jahrelang ausgeblendet- war ja recht schnell erledigt und alles ist anders gekommen.
Warst du nun faktisch Grenzoffizier? Mir wird das nicht ganz deutlich, aus dem was du geschrieben hast. Aber ganz unabhängig davon: Ich versuche zu verstehen, warum das ein Irrtum war, denn: du warst ein Kind deiner Zeit, hast in deinem Staat gelebt, bist/wolltest vielleicht zur Armee, es gab eine Grenze zu bewachen, für mich steckt da nicht per se ein Irrtum drin, sondern ich kann das aus den damaligen Umständen nachvollziehen. Ich finde, es ist prinzipiell zunächst mal eine Entscheidung für einen "Arbeitsplatz" beim Militär, wie in jedem anderen Land der Welt auch. Dass diese Grenze als "deutsche" Grenze sehr speziell war, wird ja erst in der Rückschau richtig deutlich, meine ich.
Oder liege ich mit meinen Worten hier jetzt total falsch, und du wolltest eigentlich etwas anderes sagen?
.

Zitat von Lutze im Beitrag #46
es ist richtig,jeder macht seine eigenen Erfahrungen,
warum soll man nicht von der Südsee träumen dürfen
Lutze
Man darf von allem träumen. Ich finde Träume sind etwas sehr wichtiges. Und manchmal hat man nicht anderes als Träume, die einem helfen, schwierige Lebenssituationen zu überstehen.
Träumen ist kreativ und gesund :-)
.

Zitat von GKUS64 im Beitrag #48
Hallo Grenzgänger,
deine Beiträge (Besonders der Eingangsbeitrag) sind sehr interessant und regen zum Nachdenken an.
Da beginnt aber bereits das Problem. Ich habe im Laufe der Zeit lernen müssen (habe es aber nie richtig gelernt!), dass zu viel Nachdenklichkeit auch ein Hemmnis für die eigene Entwicklung sein kann. Ich habe z.B. nur wenige Personen in leitenden Funktionen gefunden, die sich intensiv mit den Problem ihrer Mitarbeiter oder mit ihrem eigenen Leitungsstil auseinander gesetzt haben. Es sind immer nur die vorangekommen, die „ über Leichen“ gingen, von sich voll überzeugt waren und rücksichtslos ihre Ansichten durchsetzten. Die anderen blieben auf der Strecke bzw. landeten beim Psychiater.Nach der Wende haben so auch diese Leute mit den o.g. Charaktereigenschaften das Heft in die Hand genommen und z.B. Betriebsausgründungen ( aus den von der Treuhand verwalteten Konkursbetrieben) vorgenommen. Vorher haben sie die großen Kommunisten gespielt, in ihrem neuen Betrieb haben sie dann frühkapitalistische Methoden gegenüber ihren ehemaligen Mitarbeitern angewandt.
Ich habe diese Methoden nie für richtig gehalten, man musste aber anerkennen, dass mit diesen Charakterzügen und Methoden auch Unternehmergeist gezeigt wurde.
Ja was ist nun der richtige Weg?
Ich bin nunmehr der Meinung jeder muss entsprechen seines Charakters handeln, seine Entscheidungen nicht ständig in Frage stellen, und was geschehen ist war in einer bestimmten Situation bzw. in einer bestimmten Zeitepoche richtig. Es ist eine neue Zeit und die fordert neue Überlegungen und Entscheidungen.
Ich kann ja gut reden denn ich bin ja Rentner!
MfG
GKUS64
... vielleicht nicht die "Nachdenklichkeit" als Entwicklungshemmer?
Ich glaube, dass jeder der in der von dir beschrieben Art und Weise "über Leichen geht" auch sich selbst etwas damit antut. Das merkt die Person vielleicht erst später, wie Persönlichkeits-verbiegend ein solch einseitiges Erfolgsstreben ist.
Ich bin entschieden für mehr Nachdenklichkeit und weniger "Kalkül":-)
"Rentner" mit viel Lebenserfahrung und Weisheit sind für uns enorm wichtig lieber Bernd !
.


Zitat von Grenzwolf62 im Beitrag #51
........
Das viele nur in die Partei gingen um weiter zu kommen und dann 89 hurtig ihr Parteibuch über den Tisch warfen, es war halt einfach so, kann man ja keinem verdenken das er sich beruflich weiterentwickeln will.
Und wenn jemand überzeugt davon war von Berufs wegen die negativ feindlichen Elemente zu eliminieren, auch das war halt so, das allgegenwärtige Probagandagetöse von Kindesbeinen an hat eben auch seine Wirkung nicht verfehlt
..............
Stolz wäre ich nicht darauf, wenn ich aus Karieregründen in die SED gekrochen wäre, und wer das Propagandagetöse nicht durchschaut hat,
den kann ich nur ernsthaft bedauern.
DDR-Bürgern aus dem "Tal der toten Augen" würde ich es noch nachsehen, aber die Mehrheit der Bürger konnte sich informieren und den
Gehirnskasten, soweit ausreichend vorhanden, bemühen.


Ich freue mich immer aufrichtig, auf Menschen zu treffen, die schon immer gewusst haben, was richtig ist.
Früher hat man sie ja nicht so bemerkt- aber heute sind sie zu beneiden.
Die nie an sich zweifelten, weil sie ausreichend Gehirnskasten hatten.. (und im Kasten auch was drin ist !)
Siggi
(der nicht aus dem Elbtal kommt, nicht in der SED war und keine feindlich negativen Elemente eliminiert hat- allerdings zu seiner Schande gestehen muss, dass es beim Abi nur zum "Gut" gereicht hat..)

Zitat von Heckenhaus im Beitrag #57Zitat von Grenzwolf62 im Beitrag #51
........
Das viele nur in die Partei gingen um weiter zu kommen und dann 89 hurtig ihr Parteibuch über den Tisch warfen, es war halt einfach so, kann man ja keinem verdenken das er sich beruflich weiterentwickeln will.
Und wenn jemand überzeugt davon war von Berufs wegen die negativ feindlichen Elemente zu eliminieren, auch das war halt so, das allgegenwärtige Probagandagetöse von Kindesbeinen an hat eben auch seine Wirkung nicht verfehlt
..............
Stolz wäre ich nicht darauf, wenn ich aus Karieregründen in die SED gekrochen wäre, und wer das Propagandagetöse nicht durchschaut hat,
den kann ich nur ernsthaft bedauern.
DDR-Bürgern aus dem "Tal der toten Augen" würde ich es noch nachsehen, aber die Mehrheit der Bürger konnte sich informieren und den
Gehirnskasten, soweit ausreichend vorhanden, bemühen.
Rot: Zur Wende war ich zwar schon zwei Jahre kein BPO-Sekretär mehr, aber es hat mich doch etwas überrascht, wer gleich zum Anfang sein Parteibuch hinschmiss und wer erst sehr spät. Unsere BPO-Sekretärin, zwei Jahre zuvor frisch von der Bezirksparteischule (ein Jahr) hierher versetzt, war eine der Ersten. Ich halte ihr aber zugute, daß es bei ihr nicht mangelnde Überzeugung war, sondern die pure Angst um ihren Arbeitsplatz, denn unser Chef erwies sich als totaler Wendehals. Er hatte sich seit seiner Amtseinführung systematisch mit Ja-Sagern umgeben, da passte ich nicht dazu, aber diese junge Genossin von der Schulbank. So hatte er hinter meinem Rücken bei der Stadtbezirksleitung meine Ablösung betrieben, wofür ich ihm eigentlich dankbar bin. Nur die Art und Weise war alles andere als anständig.
Als BPO-Sekretär hat man auch seine Auflagen, jährlich soundsoviel neue Kanditaten für die SED zu gewinnen. Da mußten soundsoviel Prozent Arbeiter sein (da wurde auch mal getrickst, um aus einem Ingenieur einen Arbeiter zu machen). Diese Kennziffer war für mich nie bindend, sondern nur die Qualität. So habe ich auch schon mal Anträge abgelehnt, weil ich wußte, daß diese Kollegen/innen nur der Vorteile wegen in die SED wollten.

Wo liegt eigentlich das Problem, wenn es welche gibt, die Schwierigkeiten mit der eigenen Geschichte haben?
Ich bin Jahrgang 50, meine Mutter, meine Tanten, mein Onkel, alle haben sie den Krieg erlebt und dessen Folgen. Sie haben in Organisationen des 3. Reiches mitgemacht und wenn es eben nur bei Kraftfahrern war, (ich umschreib dies jetzt mal bewusst ) und haben zu meiner Zeit zwar davon erzählt, aber nicht unkritisch. Sie haben alle als eine große Erkenntnis der damaligen Zeit vermittelt:
Junge, laufe keinem nach, der dir irgend eine Idee, eine Ideologie oder etwas anderes verkaufen will, der dich überzeugen will, wie gut und gerecht etwas ist. Mach nur dies, was dir dein Verstand sagt und lass dich nicht von Regierenden beeinflussen, die haben noch niemals etwas Gutes für das Volk geschaffen, nur Leid und Elend.
Diese Worte habe ich mir zu Eigen gemacht, verlass dich auf dich selbst und mach dein eigenes Ding und damit bin ich gut gefahren, ob nun Sozialismus oder Kapitalismus. Leute, die etwas können, die von ihrer Arbeit Ahnung haben, die nicht lange klugscheißen sondern etwas zu Stande bringen, gehen nicht unter.
Ich bin sicher, die Ausbildung hätte ich auch im Kapitalismus bekommen, Alle Verwandten hatten in einem nichtsozialistischem System eine fundierte Ausbildung, die Westverwandten hatten ebenso eine exzellente Ausbildung, also muss ich dem Staat DDR auch nicht unendlich dankbar sein, dafür, dass er mich hat zur Schule gehen lassen und dafür, dass ich studieren konnte. Als ich dem Staat DDR dafür etwas zurückgeben wollte, hat der mich damit gelöchert, dass ich ab der Funktion Bereichsleiter doch in die SED eintreten müsste, was genau der Erkenntnis von früher entgegenstand. Es war mir kein Bedürfnis, das Parteigelabere mitzumachen, also habe ich abgelehnt und blieb das, was ich war. Wenn die nicht wollten – bitte sehr, dann eben alle Kraft dafür, dass es meiner Familie gut geht.
Ich wollte nie abhauen, wollte mich als junger Ingenieur einbringen, wenn es denn nicht gewünscht war, dann habe ich das eben gelassen.
Als Reservist habe ich später noch einmal die finstere Seite der Armee kennen gelernt, eine Reservistenkompanie im Wald von Hinrichshagen, es waren unbeschreibliche Zustände dort, wie kann ein Staat seine Soldaten, dazu noch Reservisten, die alles Familienväter sind und in den Betrieben ihren Mann standen, so behandeln? Damit war auch das Kapitel NVA erledigt,
ich hätte bis heute hier auf Rügen als Technischer Leiter in einem Landwirtschaftsbetrieb weiter gemacht, mit Arbeiten für die Bewohner des Dorfes, mit Schachereien um Ersatzteile und mit individueller Viehhaltung, die ordentlich Geld brachte.
Als die Wende kam, stand nur die Frage, was machst du....
Schlüsseldienst? Technischer Service am Bau? Letztendlich wurde eine eigene Firma daraus und auch heute geht es in der beschriebenen Weise weiter, was interessiert mich das Gelabere aus Berlin, Gutes für mich und meine Leute kommt dabei nicht raus. Für meine Leute muss ich sorgen, so, wie ich es früher als Technischer Leiter oder in der Industrie als Abteilungsleiter auch schon getan habe, heute muss ich zusätzlich noch deren Lohn bezahlen, dafür darf ich auch schon mal mehr fordern, als damals.
Aber insgesamt ist alles unverändert in meinem Leben und meine Geschichte weist keine Brüche auf. Ich kann dank meiner Arbeit und meines oder auch dem, meiner Frau, in ferne Länder fliegen, kann Dinge sehen, die mir in der DDR verwehrt wurden und komme doch jedes mal wieder nach Rügen zurück... wäre ich damals auch.
Allerdings versteh ich schon, wer an eine Ideologie geglaubt hat, wer überzeugt war, für den ist es schlimm, mit dieser Geschichte umzugehen.
Ich wünsche, dass es vielen dagegen leicht ist.
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