Abwerbung, Ausschleusung, Verrat...( Kampf zwischen Ost und West )

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19.07.2013 20:43
avatar  Wossi EK 83 1 ( gelöscht )
#1
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Wossi EK 83 1 ( gelöscht )

Ich möchte das am 17.07. 2013 hier im Forum beschworene " Sommerloch "wirklich nicht füllen.
Mein heutiges Thema möchte ich ehrlich so schildern, wie ich es in Baden- Württemberg gehört und selbst nachgefragt habe.

Noch ein Satz zum besseren Verständnis, von 1961- 1989 lebte und arbeitete ich in der DDR, seit 1989- 2013, also fast 24 Jahre lebe ich nun im Schwabenländle ( Nordschwarzwald ).

2008 hatte ich einen dienstlichen Außentermin an einem ehemaligen Munitionsdepot der Bundeswehr in W.
Nach meiner eigentlichen Beratung kam ich mit dem Besitzer dieses aufgegeben Munitionsdepots in ein Privatgespräch. An meiner hochdeutschen Aussprache hatte er wohl schnell erkannt, ich bin keine Schwabe.

Befragt nach meinem Geburtsort, gab ich die Insel Rügen an der Ostseeküste an.

Dann löste sich seine Zunge wie von selbst, dort hätte er im November 1977 mit weiteren Kameraden einen besonderen Auftrag erfüllt.

Er berichtete mir offen von einer Ausschleusung eines hohen NVA- Offiziers von der Insel Rügen in die Bundesrepublik Deutschland.

Nun wollte ich es wirklich genauer wissen, zumal ich in der " alten Heimat " gute Ortskenntnis besitze.

Er berichtete von dem NVA- Offizier aus dem Standort Prora, dort befanden sich eine Technische Unteroffiziersschule und auch eine OHS.
Mit weiteren Kameraden sei er mit einem Kleinst- U Boot in der Nähe der Küste abgesetzt worden, gemeinsam schwammen sie mit Neoprenanzügen an die Küste.
Nach seiner Aussage wartete dort, wie verabredet, der Offizier mit diversen Unterlagen.

Einschmieren ( Vaseline?) und Ankleiden des mitgeführten Anzugs durch den NVA- Offizier klappten problemlos. Gemeinsam schwammen sie bei Dunkelheit, aufziehendem Nebel und ruhiger See zum vereinbarten Treffpunkt.

Bei der gesamten Ausschleusung gab es nur ein Problem, denn Schwimmer und Kleinst U Boot verfehlten sich. Nach seiner Aussage lagen sie ca. 8 Stunden im kalten Ostseewasser, der neue Tag brach bereits an.
Letztlich ist die Sache aber gut abgegangen.

Was mich wirklich bis heute bewegt, diese geglückte Flucht mit diversen Unterlagen bereitet mir ziemlich Bauchgrimmen.
Noch mehr gibt mir zu denken, die Bundeswehr war aktiv beteiligt. Von Schleusern und diversen Fluchthilfeorganisationen hatte ich ja schon oft gehört und gelesen.

Heute sehe ich es realistisch so, es war über viele Jahre ein echter Wettstreit ( Kampf ) zwischen Ost und West. Nicht nur auf dem Gebiet des Sports, es ging auch immer wieder um Menschen und Informationen.

Vielleicht kann hier im Forum ein Zeitzeuge diese Geschichte bestätigen, ein Offizier kann ja nicht einfach so über Nacht verschwinden.

Ich wünsche allen Forumteilnehmern ein sonniges WE, ein Gruß von Wossi

P.S. Der von mir befragte Zeitzeuge war viele Jahre Angehöriger der Bundeswehr in einer Militäreinheit, die als Vorläufer des heutigen KSK in Calw gilt.


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19.07.2013 20:58
avatar  Weichmolch ( gelöscht )
#2
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Weichmolch ( gelöscht )

Dann, Wossi, befrage den Herrn beim nächsten Treffen mal, warum sie befehlswidrig die Funkstille gebrochen haben, das übrigens von Land aus.

Weichmolch


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19.07.2013 21:08
avatar  Ex-Huf ( gelöscht )
#3
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Ex-Huf ( gelöscht )

Legenden lesen kann man allerorten...

VG Ex-Huf


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19.07.2013 21:10
avatar  Fritze ( gelöscht )
#4
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Fritze ( gelöscht )

Zitat von Ex-Huf im Beitrag #3
Legenden lesen kann man allerorten...

VG Ex-Huf


Na denn stell doch mal eine ein ,Klaus !


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19.07.2013 21:25 (zuletzt bearbeitet: 19.07.2013 21:31)
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#5
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( gelöscht )

Zitat von Wossi EK 83 1 im Beitrag #1

Mit weiteren Kameraden sei er mit einem Kleinst- U Boot in der Nähe der Küste abgesetzt worden, gemeinsam schwammen sie mit Neoprenanzügen an die Küste.




Hallo Wossi,
ich bezweifele keinesfalls dass dir jemand genau diese Geschichte so erzählt hat! Ich bezweifele allerdings den Inhalt der dir erzählten Story. Da gibt es zuviele Ungereimtheiten, angefangen vom "Kleinst-U-Boot" - welcher Typ soll das denn gewesen sein- , bis hin zum äusserst unprofesionellen Verhalten einen untrainierten Mann mittels Schwimmen auszuschleusen.(Ich habe meine eigenen Erfahrungen auf diesem Gebiet während meines Dienstes sammeln können). Vor allem ist zu bezweifeln dass ein derartiger Vorgang ohne die Zustimmung höchster Regierungskreise der BRD stattgefunden hätte! Das Risiko des auffliegens einer solchen Aktion unter den damaligen Gegebenheiten der DDR Küstensicherung lag bei ca. 50%! Der politische Schaden, gerade auch International, durch eine Militäraktion auf dem Hoheitsgebiet der DDR wäre der Supergau für die damalige Bundesregierung gewesen. Ich bezweifle schon daher den Wahrheitsgehalt.

Ich denke dass es durchaus Übungen und Szenarien für die dafür vorgesehenen Spezialeinheiten zu diesem Thema gab! Genau wie auf DDR-Seite auch. Nur in die Praxis wurden sie aus o.g. Gründen nicht umgesetzt!

SCORN


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19.07.2013 21:31
avatar  Fritze ( gelöscht )
#6
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Fritze ( gelöscht )

OOch , jetzt geht die ganze schöne Agentengeschichte baden . Und ich habe doch schon Kirschwein und Tappas geordert .


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19.07.2013 21:33
avatar  ABV
#7
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ABV

Zitat von Fritze im Beitrag #6
OOch , jetzt geht die ganze schöne Agentengeschichte baden . Und ich habe doch schon Kirschwein und Tappas geordert .


Lass das mal nicht deinen Arzt hören. Das Zeug soll nicht gut für den Magen sein

Gruß Uwe

19.07.2013 21:40
avatar  Fritze ( gelöscht )
#8
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Fritze ( gelöscht )

Letzte Woche hat mein Magen sogar fetten geräucherten Wels ausm Oder-Havel-Kanal vertragen .
Und mein Arzt liest auch gern interessante Storys !
Ist doch was fürn Freitagabend ,so bisschen schwüler Agentenkrimi !


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19.07.2013 21:54
#9
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Zitat von Fritze im Beitrag #8
Letzte Woche hat mein Magen sogar fetten geräucherten Wels ausm Oder-Havel-Kanal vertragen .
Und mein Arzt liest auch gern interessante Storys !
Ist doch was fürn Freitagabend ,so bisschen schwüler Agentenkrimi !


Ein bisschen OT
Man-o-man Fritze, so richtig gesund ist das aber nicht. Morgen ist, wie jeden Samstag, bei mir Matjestag. Besonders legger Aalrauchmatjes.
Ansonsten warte ich mal ab über neue Erkenntnisse eines Kleinst-U-Bootes den weiteren Verlauf dieser Story

passport


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19.07.2013 22:55
avatar  Pitti53
#10
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Wieviel Besatzung hat so ein Kleinst Uboot?

Mehr als 2? Und der dritte Mann hängt dann außen dran oder wie?


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19.07.2013 23:10
avatar  Wossi EK 83 1 ( gelöscht )
#11
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Wossi EK 83 1 ( gelöscht )

Da Zweifel an meiner Darstellung ABWERBUNG, AUSSCHLEUSUNG, VERRAT... ( Kampf zwischen Ost und West ) aufgekommen sind, habe ich weiter recherchiert und bin fündig geworden!!

Das Ostpreußenblatt ( unabhängige Wochenzeitung für Deutschland ) Jahrgang 47 Folge 10 vom 9. März 1996 berichtete auf Seite 2:

Kommentar BND SKANDAL " Als der jetzige Außenminister Klaus Kinkel BND Präsident war ( 1979- 1982 ), sorgte eine fehlgeschlagene Ausschleusung eine hohen NVA- Offiziers aus der damaligen DDR für Schlagzeilen. " ( Zitat Ende )


Also ist schon mal belegt, derartige Versuche hat es in jedem Fall gegeben, also bleiben wir dran!!!!!


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19.07.2013 23:15
avatar  Fritze ( gelöscht )
#12
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Fritze ( gelöscht )

na jut ! Weiterrecherchieren ! Ergebnis jeden Tag um 0800 !


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19.07.2013 23:25
avatar  Pitti53
#13
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Zitat von Wossi EK 83 1 im Beitrag #11
Da Zweifel an meiner Darstellung ABWERBUNG, AUSSCHLEUSUNG, VERRAT... ( Kampf zwischen Ost und West ) aufgekommen sind, habe ich weiter recherchiert und bin fündig geworden!!

Das Ostpreußenblatt ( unabhängige Wochenzeitung für Deutschland ) Jahrgang 47 Folge 10 vom 9. März 1996 berichtete auf Seite 2:

Kommentar BND SKANDAL " Als der jetzige Außenminister Klaus Kinkel BND Präsident war ( 1979- 1982 ), sorgte eine fehlgeschlagene Ausschleusung eine hohen NVA- Offiziers aus der damaligen DDR für Schlagzeilen. " ( Zitat Ende )


Also ist schon mal belegt, derartige Versuche hat es in jedem Fall gegeben, also bleiben wir dran!!!!!


Was denn nun? vor kurzem hieß es noch geglückte Flucht?


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19.07.2013 23:55
avatar  Kurt ( gelöscht )
#14
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Kurt ( gelöscht )

Zitat von Wossi EK 83 1 im Beitrag #11
Da Zweifel an meiner Darstellung ABWERBUNG, AUSSCHLEUSUNG, VERRAT... ( Kampf zwischen Ost und West ) aufgekommen sind, habe ich weiter recherchiert und bin fündig geworden!!

Das Ostpreußenblatt ( unabhängige Wochenzeitung für Deutschland ) Jahrgang 47 Folge 10 vom 9. März 1996 berichtete auf Seite 2:

Kommentar BND SKANDAL " Als der jetzige Außenminister Klaus Kinkel BND Präsident war ( 1979- 1982 ), sorgte eine fehlgeschlagene Ausschleusung eine hohen NVA- Offiziers aus der damaligen DDR für Schlagzeilen. " ( Zitat Ende )


Also ist schon mal belegt, derartige Versuche hat es in jedem Fall gegeben, also bleiben wir dran!!!!!


Vielleicht meint das Zeitungsblatt den Fall von Fregattenkapitän Baumann. Da hat sich Kinkel nicht mit Ruhm bekleckert.
Aber mit einem U-Boot sollte der nicht abgeholt werden.


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20.07.2013 00:29
avatar  Kimble
#15
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Danke Wossi für die Geschichte und besonders dafür, daß du dich getraut hast sie hier rein zu stellen.
Liest sich zunächst wirklich wie aus einem Landser- Heft abgeschrieben.

Andererseits weiß ich selbst nur zu gut, daß man vorsichtig sein sollte, mit seinem eigenen Urteil zum Wahrheitsgehalt.
In der Realität gab es damals eben doch einige unglaubliche, aber trotzdem wahre Geschichten. Nicht viele aber es gab sie.
Das Thema ist noch nicht so alt. Für Popcorn ist es wohl noch etwas zu früh, finde ich.

Kannten Sie die DDR ? "Ja, flüchtig"


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