grenze

Als innerdeutsche Grenze, im allgemeinen Sprachgebrauch oft auch deutsch-deutsche Grenze, wird die ehemalige knapp 1400 Kilometerlange Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet. Der Grenzverlauf zwischen den westlichen Besatzungszonen und der Sowjetischen Besatzungszone wurde von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges in mehreren Konferenzen festgesetzt und bestand nach der Gründung der beiden deutschen Staaten (1949) fort. Die Grenze begann im Süden am Dreiländereck Bayern, Sachsen, Böhmen und endete an der Ostsee in der Lübecker Bucht.
Die DDR bezeichnete die deutsch-deutsche Grenze im offiziellen Sprachgebrauch als Staatsgrenze der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. In der Bundesrepublik Deutschland war häufig der Begriff „Zonengrenze“ oder „Demarkationslinie“ gebräuchlich, vor allem in den frühen Jahren, als die DDR in der Bundesrepublik oft als (Ost-)Zone bzw. SBZ („Esbezett“)[3] bezeichnet wurde. Die unterschiedlichen Bezeichnungen liegen darin begründet, dass im bundesdeutschen Sprachgebrauch verdeutlicht werden sollte, dass es sich bei der Grenze nicht um eine reguläre Grenze zwischen zwei Staaten handelte. Die DDR wurde 1972 durch den Grundlagenvertrag von der Bundesrepublik staatsrechtlich, aber nicht völkerrechtlich anerkannt und konnte daher nicht als Ausland betrachtet werden. Der Sprachgebrauch in der DDR sollte hingegen die Auffassung der DDR betonen, die innerdeutsche Grenze sei eine „Staatsgrenze“ zwischen zwei souveränen Staaten.
In der Realität wirkte diese Grenze nicht lediglich als eine landesinterne Grenze und auch nicht nur als eine Staatsgrenze, sondern gehörte während des Kalten Krieges zum „Eisernen Vorhang“. Sie war damit sowohl Teil der „Frontlinie“ zwischen zwei gegensätzlichen Militärblöcken (NATO – Warschauer Pakt / Vertrag) als auch Ausdruck der Diskrepanz zwischen zwei unterschiedlichen Gesellschaftssystemen (marktwirtschaftlich-kapitalistischen Staaten im Westen und planwirtschaftlich-sozialistischen Staaten im Osten) sowie die Nahtstelle zweier Wirtschaftsblöcke (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft – Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe), also die Grenze zwischen Ostblock und westlicher Welt.
Der bis zu fünf Kilometer breite Streifen entlang der Grenze, der viele Jahrzehnte lang weitgehend unberührt war, hat sich zu einem Rückzugsgebiet für viele vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Kurz nach dem Mauerfall 1989 gründeten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Freistaat Thüringen das Naturschutzprojekt Grünes Band Deutschland, das einen großen Teil der ehemaligen Grenzgelände umfasst.

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