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Ist bekannt, ob diese Schäden dann durch die SU an die Versicherung ersetzt wurden oder blieb die Versicherung im Rahmen der Verträge mit der SU darauf sitzen? Sofern es da Verträge gab, die so was regelten.

Feliks,
VKU waren immer ein Problem.
Vom 1.1.1980 bis 30.06.1981 gab es 1.793 VKU die von der Gruppe SCHULDHAFT verursacht wurden.
An diesen waren u.a. 36 Panzer, 68 SPW, 1.391 LKW beteiligt.
Da es - wie aufgeführt - oftmals VKU mit schwerer Technik waren, gab es immer ein hohe Zahl von Verletzten und Toten. Leider.
So forderten diese Unfälle 486 leicht Verletzte, 56 mittlere Verletzte, 124 schwer Verletzte und leider auch 69 tödlich Verletzte.
Zitat von werner im Beitrag #31
Ist bekannt, ob diese Schäden dann durch die SU an die Versicherung ersetzt wurden oder blieb die Versicherung im Rahmen der Verträge mit der SU darauf sitzen? Sofern es da Verträge gab, die so was regelten.
Ich zitiere mal aus einer Urteilsbegründung...
Das "Abkommen zwischen der Regierung der DDR und der Regierung der UdSSR über Fragen, die mit der zeitweiligen Stationierung sowjetischer Streitkräfte auf dem Territorium der DDR zusammenhängen" vom 12. März 1957 (GBl DDR I S 237 ff; Stationierungsabkommen), in Kraft getreten am 27. April 1957 (GBl DDR I S-285), enthielt in seinem Art 11 eine Haftungsregelung für Schäden, die sowjetische Truppeneinheiten oder deren Angehörige Bürgern der DDR zugefügt hatten. Allerdings enthielt Art 11 des Stationierungsabkommens lediglich die Formulierung, die Regierung der UdSSR sei bereit, der Regierung der DDR den materiellen Schaden zu ersetzen, der (ua) Bürgern der DDR durch Handlungen oder Unterlassungen sowjetischer Truppeneinheiten oder der ihnen angehörenden Personen … zugefügt werden sollte. Nach seinem Wortlaut sah das Abkommen damit weder eine Haftung der DDR noch der UdSSR den geschädigten Personen gegenüber vor. Gleichwohl ging man davon aus, daß das Abkommen auch den unmittelbar Betroffenen Schadensersatzansprüche gegenüber dem Haftungsträger einräumte (so Ostmann in "Neue Justiz" 1957 S 641, rechte Spalte oben; s dazu auch den Wortlaut des Art 11 Satz 2 des Abkommens: "interessierte Seite"). Schadensersatzansprüche konnten jedoch vor den Gerichten der DDR nur dann geltend gemacht werden, wenn die sowjetische Einheit oder Person, von der der Schaden verursacht worden war, nicht in Ausübung dienstlicher Obliegenheiten gehandelt hatte (Art 11 Satz 2 Buchst b Stationierungsabkommen). In anderen Fällen war für die Entscheidung eine "gemischte Kommission" zuständig (vgl dazu auch Art 25 des weiteren Abkommens vom 2. August 1957 - Rechtshilfeabkommen - GBl DDR I 1957 S 534, in Kraft seit 30. Oktober 1957 - GBl DDR I S 615).
Würde also vermuten in der Regel blieb die DDR auf dem Schaden sitzen.
Zitat von Feliks D. im Beitrag #30
Mann sollte ja nicht vergessen das sich auch Bürger der DDR an Straftaten beteiligten.
Was deine Frage nach den Schäden betrifft so wurden alle mir bekannten Vorfälle durch die staatliche Versicherung reguliert. Es gab z.B. einen größeren Unfall weil einem Soldaten befohlen wurde seinen Ural auf der Autobahn zu wenden. In das querstehende Fahrzeug fuhr dann ein Trabant der sich anschließend überschlug. Es waren glücklicherweise nur leichte Verletzungen zu verzeichnen und die Schäden am Fahrzeug wurden auf Kosten der staatlichen Versicherung behoben.
"Reguliert" = vertuscht oder unter den Teppich gekehrt.
es gab in der Bundesrepublik für Verkehrsunfälle mit den Besatzern und später Natostreitkräften ein Büro, da konntest du den Schaden melden und er wurde bezahlt. Mir fällt aber der genaue Name dieser Dienststelle nicht mehr ein. In jedem Fall blieb man nicht auf dem Schaden sitzen wenn man mit Engländern , Amerikanern, Belgiern Franzosen usw. in Unfälle verwickelt war.(wohlgemerkt mit Armeefahrzeugen. die Privatfahrzeuge der Soldaten waren sicher versichert.
Das gilt wohl auch für BW Militär- Fahrzeuge, denn die haben auch keine Versicherung, daher gehe ich mal davon aus, dass dieses Büro immer noch exisitert.
Gab es in der DDR nicht auch ein solches Amt/Büro für den Schadenausgleich bei Unfällen mit GSSD Fahrzeugen?

Gert,
die Schadensregulierung erfolgte über die staatliche Versicherung der DDR.

Zitat von Wanderer zwischen 2 Welten im Beitrag #34Zitat von Feliks D. im Beitrag #30
Mann sollte ja nicht vergessen das sich auch Bürger der DDR an Straftaten beteiligten.
Was deine Frage nach den Schäden betrifft so wurden alle mir bekannten Vorfälle durch die staatliche Versicherung reguliert. Es gab z.B. einen größeren Unfall weil einem Soldaten befohlen wurde seinen Ural auf der Autobahn zu wenden. In das querstehende Fahrzeug fuhr dann ein Trabant der sich anschließend überschlug. Es waren glücklicherweise nur leichte Verletzungen zu verzeichnen und die Schäden am Fahrzeug wurden auf Kosten der staatlichen Versicherung behoben.
"Reguliert" = vertuscht oder unter den Teppich gekehrt.
@Wz2W, lesen, denken, dann schreiben......
Schaden "regulieren" ist eine gebräuchliche Formulierung aus dem Bereich Versicherung. Im Gegensatz zu den vielen privaten Versicherungsgesellschaften heutzutage gab es in der DDR eine Versicherungsgesellschaft und die nannte sich staatliche Versicherung.
Oder ist Dein "Reguliert" = vertuscht oder unter den Teppich gekehrt. als eine grundsätzliche Kritik am privatkapitalistischen Versicherungsunwesen zu verstehen?
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Zum Thema:
Mir ist noch ein Fall bekannt in dem eine Person schuldlos in einen tötlichen Verkehrsunfall mit einem Fahrzeug der Sowjetischen Streitkräfte verwickelt war.
Neben der Schadensregulierung durch die Versicherung für das Fahrzeug erhielten die Hinterbliebenen auch noch eine Entschädigung welche nicht unbeträchtlich war.
Gruß
Nostalgiker
Zitat von Alfred im Beitrag #36
Gert,
die Schadensregulierung erfolgte über die staatliche Versicherung der DDR.
Unfälle zwischen Fahrzeugen mit einheimischer Zulassung (Kennzeichen) und solchen mit ausländischer werden durch eine einzige Versicherungsgesellschaft reguliert. Der Staat, in dem sich der Unfall ereignet hat, bestimmt, welche das ist: Diese zuständigen Versicherungsgesellschaften stehen in der "Grünen Karte". Das ist in multilateralen Verträgen schon lange so geregelt. So wie es aussieht, gilt er offenbar auch für Militärfahrzeuge.
Theo
Als am sowjetischen Flughafen in Merseburg einer erschossen wurde, der sich in angetrunkenen Zustand auf das Kasernengelände begeben hatte und trotz Anruf nicht stehenblieb, gab es auch eine Meldung in der Freiheit.
Natürlich nicht auf Bildzeitungsniveau, aber das hätte sicher auch niemand erwartet.

Hallo,zusammen!
Ich habe diesen interressanten Bericht auch gesehen! Was ich nicht gesehen habe,waren Berichte über versuchte Grenzdurchbrüche,der Rotarmisten!
Ich selber habe 3Grenzalarme,wegen desertierter Rotarmisten mitgemacht und ihr könnt es ruhig
glauben ,da geht einem die Muffe!
Die Jungs waren arme Teufel,aber als die desertiert sind ,wußten sie ganz genau was passiert,wenn sie erwischt werden! Die hätten sich den Weg freigeschossen und nichts anders!
Wenn sie vor uns aufgetaucht wären ,hätten wir auch keine andere Wahl gehabt!
Zitat von eisenringtheo im Beitrag #16
Die Frage ist schon: Warum hat die SU ihre Soldaten so schlecht behandelt?
Theo
disziplin und absoluter gehorsam sind garanten für einen millitärischen erfolg , was die russen ja als sieger des letzten weltkrieges deutlich bewiesen haben !!!


Zitat von frank im Beitrag #41Zitat von eisenringtheo im Beitrag #16
Die Frage ist schon: Warum hat die SU ihre Soldaten so schlecht behandelt?
Theo
disziplin und absoluter gehorsam sind garanten für einen millitärischen erfolg , was die russen ja als sieger des letzten weltkrieges deutlich bewiesen haben !!!
...in Afghanistan aber genauso und trotz eiserner Disziplin auch kläglich scheiterten. Genauso wie es all denen dort und anderswo ergehen wird, die das falsche Ziel, den falschen Gegner bekämpfen. Der größte Gegner heutzutage ist flächendeckende und immer stärker anwachsende Massenarmut zum Wohle einiger weniger Megareichen. Da muß man weder Kommunist, schon gar nicht Stalinist und lang schon nicht Opportunist sein, um dies zu erkennen.
Haben wir real betrachtet im Augenblick nicht fast schon selbige Verhältnisse wie zur großen Weltwirtschaftskriese in den 20- iger Jahren des vorigen Jahrhunderts? Börsen- und Bankencrash´s am Fließband, Masssenarmut, Massenarbeitslosigkeit, bittere Armut auf der einen Seite, zügelloser Konsum, Megawohlstand auf der anderen Seite...?
Was wird geschehen, was wird die Zukunft uns bringen? Wird ein neuer Deamagoge kommen? Vielleicht in Form eines radikalisierten Islams?
In diesem Sinne und für heute Abend: Gute Nacht!
josy95
wie sagte mal jemand so treffend zu diesem thema:
die sowjetarmee hat den krieg gewonnen - den frieden aber verloren
Verschlusssache Waffenbrüderschaft - Die Straftaten.....
Die Wortwahl " Waffenbrüder " in diesem Zusammenhang mit Straftaten von Angehörigen der sowjetischen Armee ist für mich nicht
verständlich.
Ich lasse mal Tante Wiki weg. Nach meinem Verständnis waren die Streitkräfte des Warschauer Paktes " Waffenbrüder ". Verbündete im Falle eines Waffenganges....
Mit der Besiegelung des Bündnisses wurde die Zivilbevölkerung automatisch Waffenbrüder ?
Waffenbrüder im Zusammenhang mit Straftaten der Sowjetsoldaten gegen die Zivilbevölkerung - wären dann die NVA Soldaten ? und die Zivilisten selbst.
Wenn ich die Beiträge richtig verstanden habe, dann waren diese Straftaten ein sogenanntes offenes Geheimnis. Sie waren bekannt.
Verheimlicht oder verschleiert, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen? Den Ruf der Waffenbrüderschaft nicht zu beschädigen?
Hätte eine Meldung in den Medien, daß zur Straftat.....mutmaßliche Täter ermittelt wurden. Die Spuren weisen auf Täter hin, die in den Reihen der Sowjetarmee zu suchen sind. Das Material, Beweise etc. sind an die Sowjetarmee übergeben worden. Hätte eine solche Meldung eine einzige Straftat verhindert?
Traurig finde ich auch, wenn die Zustände oder das Regime in der Sowjetarmee bedauert wurde bzw. werden. Auch ein offenes Geheimnis. Damals auch schon. Hat Mitleid geholfen?
Besonders klug finde ich es nicht, wenn geschlußfolgert wird, ohne die notwendige Differenzierung, daß der Zustand einer Armee den Zustand eines Staates wiederspiegelt. Jeden Tag nimmt sich ein US - Soldat das Leben, wenn man den Meldungen vertrauen kann.
Zitat von GilbertWolzow im Beitrag #43
wie sagte mal jemand so treffend zu diesem thema:
die sowjetarmee hat den krieg gewonnen - den frieden aber verloren
..da stimme ich dir ausnahmsweise mal zu

