Forum DDR Grenze- DDR Zeitgeschichte Online » + » Mein Leben als DDR Grenzsoldat » Die Wahrheit über die Ost und West Grenztruppen


Ich bin ein ehemaliger DDR-Grenzsoldat und Zöllner.
Zu Anfang ein Lob für den großen Einsatz diese Homepage zu diesem Thema zu erstellen.
Leider wird der erste gute Eindruck, wie meine Vorrednerin schon sagte, durch eine Vielzahl von Rechtschreibfehlern getrübt. Es gibt doch schon in jedem Schreibprogramm eine Rechtschreibprüfung.
Zum Inhalt:
Es fällt auf, das die Homepage aus Sicht eines "Wessis" (nicht böse gemeint!) gemacht wurde. Ein Beispiel aus "Grenze Fakten / DDR-Fakten 2":
"...es war dumm zu glauben das die DDR ein 3.Welt land sei. Denn die DDR hatte vielleicht nicht so viel Technologie wie der Westen aber das was sie hatten das konnten sie auch gut einsetzen"
Als Ossi kann ich da nur schmunzeln.
Eine Anekdote als DDR-Zöllner nach der Wende. Um die DDR-Zöllner mit dem Westdeutschen Zollrecht vertraut zumachen, wurde Zöllner aus dem Westen in den Osten "kommandiert". Wir bekamen eine Zöllnerin aus dem Saarland. Eine reizende Person freundlich und nett, nicht überheblich. Es gibt also auch freundliche Wessis! ;-))
Sie kam voll bepackt bei uns an. Die Hälfte von ihrem Gepäck war Proviant. Sie dachte wirklich im Osten gibt es nichts zu essen. Wir hatten nicht die Vielfalt an Nahrungsmitteln, aber hungern musste nun wirklich keiner. Im Gegenteil war es so, das nach der Maueröffnung, als es noch DM und DDR-Mark gab, die Westdeutschen die grenznahen Fleischer im Osten leer gekauft haben. Bei einem Umtauschkurs von 1zu5 bis 1zu10 kein Wunder. So kam es wirklich zeitweise zur Knappheit von Lebensmitteln in Grenzgebieten. Ich will das nicht verurteilen, ich hätte vielleicht genauso gehandelt.
Übrigens, Lebensmittel standen in der DDR unter Ausfuhrverbot. Wir wussten teilweise nicht wohin mit den ganzen bei den Ausfuhrkontrollen eingezogenen Lebensmitteln.
Es hätte auch nicht geschadet, sich mit ehemaligen Grenzern, Zöllnern usw. auszutauschen. Einige Aussagen in den Artikeln sind doch fragwürdig. Was ich meine?
Beispiel 1 - "Grenze Fakten / DDR-Fakten 3":
"Hauptaufgabe dieser Freiwillgen Helfern war es, die Ortskundig waren, Grenzverletzer zu erkennen und festzunehemen. ... Diese Freiwilligen Helfer waren aus einem Grund sehr gefragt, denn als Ortskundige Bevölkerung wußten die genau wer was machen wollte und natürlich auch wo die besten möglichkeiten einer Flucht bestanden."
Aufgabe der freiwilligen Helfer war es nicht Grenzverletzer festzunehmen. Sie sollten Infos an die Grenztruppen liefern über ortsfremde Personen und Personen aus dem Grenzgebiet, die sich verdächtig machten. Ortskundig waren die Grenzer selber und über die besten Möglichkeiten der Flucht waren sie bestens informiert. Eigentlich logisch.
Beispiel 2 - "Grenze Fakten / DDR-Fakten 5": Thema Grenzhunde. Es wurden nicht nur Schäferhunde eingesetzt. Es war eine bunte Mischung von Rassen.
"...hauptsächlich zur Sicherung der Grenze zu West Berlin eingesetzt..." - Hauptsächlich? An der innerdeutschen Grenze wurden ebenfalls viele Hunde eingesetzt.
"Die Grenzhunde wurden in einem Gehege paralle zum Grenzsignalzaun gehalten" - Ein großer Teil der Hunde lief an Laufseilen, die ca. 50m lang waren. Sie waren also ganz arm dran. Eigentlich sollten sie wöchentlich getauscht werden. Dies geschah aber nur selten. Spätestens nach ein halben Jahr am Laufseil hatten die Hunde eine "Macke". Kein Wunder bei so einem armseligen Leben. Extra scharf abgerichtet um Fremde anzufallen? Habe ich nicht erlebt. Sie sollten vor allem abschrecken und "Krawall" machen.
Auch die knappe Ernährung, um die Hunde scharf zu machen, ist nur ein Märchen. Das waren doch keine Wölfe. Und selbst das hungernde Wölfe willkürlich Menschen anfallen, wurde in Tierstudien schon widerlegt. Außerdem hätte der Flüchtling dann nur ein wenig Fleisch mitnehmen müssen, dann wäre er der beste Freund des Hundes gewesen.
Beispiel 3 - "Grenze Fakten / DDR-Fakten 7": "...Die Grenzkontrollen an den Grenzübergangstellen der DDR waren sehr streng und oft mit vielen Schickanen der DDR Grenzsoldaten versetzt..." - Grenzsoldaten führten keine Kontrollen durch. Kontrollen führten die PKE (Passkontrolleinheit) und der Zoll durch. Auch das Ausgangskontrollen schneller durchgeführt wurden, kann man so nicht stehen lassen. Diese waren in der Regel zeitintensiver, da ja eine mögliche Flucht verhindert werden sollte.
Ganz dicke kommt es hier: "Alle Grenztruppen Soldaten die an den Grenzübergangsstellen eingesetzt waren trugen eine Uniform, doch nicht jeder dieser vermeindlichen Grenztruppen Soldaten war auch einer. Das Ministerium für Staatssicherheit (STASI) hatte ebenfalls mehrer Mitarbeiter an der Grenze eingesetzt."
Eingesetzt zur Personenkontrolle waren Mitarbeiter der PKE, keine Grenzsolldaten. Dies war eine Abteilung der Staatssicherheit. Also alle PKEler waren von der Stasi. Nach der Passkontrolle (bei der Einreise) führte der Zoll die Gepäckkontrolle durch. Bei der Ausreise aus der DDR war es umgekehrt.
Bei verschiedensten TV-Übertragungen zur Maueröffnungen wurden Szenen gezeigt, wo freudige Menschen die vermeintlichen Grenzsoldaten umhalst haben. Hier wurden STASI-Mitarbeiter umarmt, nur zur Info.
Betrachte meinen Beitrag als konstruktive Kritik.
Macht weiter so!
Gruß Parris
[quote="Angelo"]Ich habe mal einen Eintrag vom Gästebuch hier her übertragen,denn es ist auf jedenfall einer Diskussion Wert
Ich bin ein ehemaliger DDR-Grenzsoldat und Zöllner.
Zu Anfang ein Lob für den großen Einsatz diese Homepage zu diesem Thema zu erstellen.
absolut ins schwarze getroffen mein freund.---diese vorverurteilung hängt eine manchmal echt zum halse raus. neulich in meinem bus: ich asse die ddr ,meint eine junge ca.15 jahre alte türkin. meine frage warum eigentlich: ihre antwort-- es waren doch russen ! oh ich hake nach : du meinst also es war eine russische republik ? --ja !! und ausserdem gab es nichts zu essen in der ddr oh mann achte ich. ich frag se mal --wer hat denn die ersten atombomben geworfen ?? na wer schon die russen. ich frage woher weisst du das alles so genau? das hat uns unser lehrer beigebracht und wir haben darüber sogar eine arbeit geschrieben. ick faul ab ---würde ich jetzt als berliner sagen. dumm geboren und nichts dazu gelernt. hab ich vielleicht recht ?
Und das ist jetzt representativ für alle jungen Schüler in Deutschland, oder wie?
Du glaubst ja wohl selbst nicht, dass ihr das ein Lehrer erzählt hat. Menschen mit dünnem IQ gibt es nun mal überall.
Ein Lehrer wird so einen Mist sicherlich nicht erzählt haben, aber solche Aussagen sind leider representativ für die "Menschen die in Deutschland leben"... Eine Vielzahl die nach 1989 geboren sind, hat noch nie etwas von der DDR gehört, andere Wissen noch nichteinmal an welchem Tag die Mauer gefallen ist oder "was der 3.10." ist! Und hierbei handelt es sich nicht nur um jüngere Leute! Bei einer Umfrage letztens nach dem Datum des Mauerfalls kamen Interessante Dinge heraus wie z.B. "Ach das war doch 2001 oder?", "Das muss 1981 gewesen sein!", "Mauer? Welche Mauer?", etc. Oder wofür steht/stand die Abkürzung "DDR"? Die Antworten gingen von "Keine Ahnung!" über "Deutschlands dumme Russen" bis hin zu "Demokratische Deutsche Republik" (Respekt!).... Oder Jugendliche sollten Fotos von wirklich bekannten deutschen Politikern Namensschilder die sich auch in die Hand gedrückt bekommen haben, zuordnen.... Das Ergebnis war erschreckend....
Ich bin selbst politisch nicht wirklich interessiert sag ich mal.... Aber ein gewissen Grundwissen über das Land in dem man lebt, sollte doch vorhanden sein finde ich! Und ob das jetzt deutsche, italienische, türkische oder sonstwas für Jugendliche sind ist relativ egal! Doch diese totale Verdummung geht mir sowas von auf den Keks! Und die Jugendlichen scheinen auch noch stolz drauf zu sein, nichts zu wissen und wie o.e. totalen Müll zu behaupten, den sie dann auch glauben....
Das sehe ich natürlich genauso - Bildung ist der Schlüssel.
Wenn die demokratischen Parteien nur kapieren würden, dass es für sie sehr nützlich wäre, wenn man bereits in der Schule lernen würde, was die Linke/PDS/SED vor 89 angerichtet hat. So manche unüberlegte Wahlstimme würde nicht nach links oder rechts gehen.
Ich habe mit meiner kleinen Kritik nur diesen Beitrag gemeint - das hat sich für mich viel zu allgemein angehört.
Ich habe einmal das Thema aus der Versenkung geholt und fand das so schön, mit der Zöllnerin gleich am Anfang und dieser jungen Türkin in einem der nächsten Texte.
Ich habe einmal eine Lesermeinung eines Altbundi in der Hand gehabt, da schrieb er so in Etwa" die hatten ja noch nicht mal ordentliches Schuhwerk".
Wie hatte Karl geschrieben, ebenfalls so in Etwa" wir waren auf dem Stand von 1945".
Aber ich möchte keine Emotionen hochkochen lassen, liegt mir fern, es ist bloß lustig, das hier zu lesen.
Gruß Rainer- Maria

Erfahrungshintergründe zu vermitteln sind von grundlegender Bedeutung. Große Anerkennung für dieses Forum und die Beiträge auf dieser Seite. Ich staune immer noch über die geschilderten Tatsachen.
Ich möchte eine Anfrage von lutz1961 zum Aufgabenbereich der Zollverwaltung (West) zum Anlaß nehmen und die Anfrage hier öffentlich beantworten, möglicherweise von genereller Relevanz.
„Guten Abend, ich suche Informationen zum GZD - Aufgaben und Funktionsbeschreibung. Kannst Du mir dabei helfen?
Ich nehme an, dass dies überall gleich war, entlang der innerdeutschen Grenze?
Hallo Lutz,
die Zollverwaltung (West) an der Grenze zur DDR überwachte an Grenzübergangsstellen und an der grünen Grenze das Verbringen von Vermögenswerten. Im innerdeutschen Verkehr sprach man zollrechtlich von "Vermögenswerten", im Verkehr mit anderen Staaten von "Warenverkehr". Vor Gründung der (alten) Bundesrepublik wurden diese Aufgaben von den Westalliierten an die Zollverwaltung übertragen. Rechtsgrundlage war die "Interzonenüberwachungsverordnung" und das "MRG 53" (Militärregierungsgesetz).
Nach Gründung der Bundesrepublik übernahm der BGS die Kontrolle des grenzüberschreitenden Personenverkehrs. Der Zollverwaltung wurden grenzpolizeiliche Aufgaben nach § 62 i.V.m. § 10 BGSG (bis 1990) übertragen. Der BGS war als kasernierte Einheit das Gegenstück zur NVA für die Sicherheit an der Grenze zuständig.
Die Zollverwaltung war als zivile Behörde dazu nicht in der Lage. An der internationalen Grenze führte bis 1990 ausschließlich der Grenzzolldienst die Grenzaufsicht mit mobilen Streifen durch. Eine Aufgabe, die nun der Rechtsnachfolger des BGS, die Bundespolizei, übernommen hat.
Ich hoffe, mit dieser verkürzten Darstellung, Einblick in die Rechtslage der längst vergangenen Tage gegeben zu haben.
Alles Gute und freundliche Grüße aus dem Norden!

Zitat von IM Kressin im Beitrag #7
Erfahrungshintergründe zu vermitteln sind von grundlegender Bedeutung. Große Anerkennung für dieses Forum und die Beiträge auf dieser Seite. Ich staune immer noch über die geschilderten Tatsachen.
Ich möchte eine Anfrage von lutz1961 zum Aufgabenbereich der Zollverwaltung (West) zum Anlaß nehmen und die Anfrage hier öffentlich beantworten, möglicherweise von genereller Relevanz.
„Guten Abend, ich suche Informationen zum GZD - Aufgaben und Funktionsbeschreibung. Kannst Du mir dabei helfen?
Ich nehme an, dass dies überall gleich war, entlang der innerdeutschen Grenze?
Hallo Lutz,
die Zollverwaltung (West) an der Grenze zur DDR überwachte an Grenzübergangsstellen und an der grünen Grenze das Verbringen von Vermögenswerten. Im innerdeutschen Verkehr sprach man zollrechtlich von "Vermögenswerten", im Verkehr mit anderen Staaten von "Warenverkehr". Vor Gründung der (alten) Bundesrepublik wurden diese Aufgaben von den Westalliierten an die Zollverwaltung übertragen. Rechtsgrundlage war die "Interzonenüberwachungsverordnung" und das "MRG 53" (Militärregierungsgesetz).
Nach Gründung der Bundesrepublik übernahm der BGS die Kontrolle des grenzüberschreitenden Personenverkehrs. Der Zollverwaltung wurden grenzpolizeiliche Aufgaben nach § 62 i.V.m. § 10 BGSG (bis 1990) übertragen. Der BGS war als kasernierte Einheit das Gegenstück zur NVA für die Sicherheit an der Grenze zuständig.
Die Zollverwaltung war als zivile Behörde dazu nicht in der Lage. An der internationalen Grenze führte bis 1990 ausschließlich der Grenzzolldienst die Grenzaufsicht mit mobilen Streifen durch. Eine Aufgabe, die nun der Rechtsnachfolger des BGS, die Bundespolizei, übernommen hat.
Ich hoffe, mit dieser verkürzten Darstellung, Einblick in die Rechtslage der längst vergangenen Tage gegeben zu haben.
Alles Gute und freundliche Grüße aus dem Norden!
Meiner Meinung war der BGS doch eine polizeiliche, also zivile Behörde. Genau wie der Zoll. Ich hatte mal gelesen, dass der BGS als Polizei eine Art Pufferfunktion inne hatte. Wenn sich an der Grenze ausschließlich Militär, also Bundeswehr und NVA / GT, gegenüber gestanden hätten, wäre die Gefahr eines bewaffneten Konfliktes ungleich höher gewesen. Aber wahrscheinlich wird man die ganze vertrackte Situation an der gleichfalls vertrackten Grenze, mit all den bewaffneten Formationen und deren Charakter, ohnehin kaum erklären können.
Gruß Uwe

Du bringst es auf den Punkt Uwe!
Ergänzen möchte ich, daß der Einsatz der Bundeswehr für reguläre Polizeiaufgaben (wie an der DDR-Grenze) im Inneren nicht zulässig war und ist. („die Bundeswehr -außer zur Verteidigung- nur eingesetzt werden darf, sofern das Grundgesetz es ausdrücklich zulässt“ (Artikel 87a, Absatz 2)
1968 wurde dem Militär offiziell erlaubt, Hilfe bei Katastrophen zu leisten. Die Bekämpfung des Terrorismus wird neue Zuständigkeiten erfordern.
Gruß Kressin

Hallo und Grüße in den Norden zu Dir!
Danke für deine Kurze Erklärung, ich suche die Gliederung/Aufstellung usw. zum Grenzzolldienst .
Google hilft nicht dabei, darum frag ich Dich:
Kannst Du etwas mehr zum ZOLL erklären? Danke!
Hallo Lutz, zu Deinen Fragen,
Oberste Behörde: Bundesministerium der Finanzen
Unterstellt: die Oberfinanzdirektionen der alten Bundesländer, z. B. OFD Kiel, OFD Hamburg, OFD Hannover usw.
den Oberfinanzdirektion waren unterstellt: die Hauptzollämter,
z.B. HZA Lübeck-Ost mit Grenzabfertigung und Grenzaufsichtsdienst,
HZA Lübeck-West Abfertigungsbereich internationaler Verkehr Lübeck-Hafen, Travemünde usw.
den Hauptzollämtern waren unterstellt: Zollkommissariate Grenze,
z. B. ZKom Lübeck-Nord, Lübeck-Süd, ZKom Ratzeburg, ZKom Büchen usw,
Zollämter mit steuerlichen Aufgaben, Erhebung von Einfuhrabgaben, Zölle, Verbrauchssteuern
Grenzkontrollstellen (GKST = GÜSten)
dem Zollkommissariat waren unterstellt: Grenzaufsichtsstellen (GASten),
Gliederung: GASt (mot) mit Dienstfahrzeug
GASten (ohne Kfz) Streifen zu Fuß oder mit Fahrrad,
Diensthundeführer waren bei jeder GASt eingesetzt, in meinem Fall auch eine
GASt mit ZB (Zollboot) zur Überwachung der Wassergrenze, die gleichzeitig auch über ein DKFz verfügte.
Vielleicht noch eine Anmerkung zur Personalstärke der Grenzaufsichtsstellen:
Es gab kleinere GASten (Fuß-und Fahrradstreifen) mit 3 - 5 Beamten (Planstellen), GAST (mot) ca. 5-10 Beamte (Planstellen)
Eine GASt wurde geführt von einem "a.B." = aufsichtführender Beamter (mittleren Dienst), generell ein ZOS, selten ein ZHS.
Ein Zollkommissariat bestand aus ca. (mal mehr mal weniger) 10 GASten und 40-50 Beamten.
Der Zollobersekretär war zu damaliger Zeit beim Zoll im mittleren Dienst "die Krone der Schöpfung", höher hinaus wurde selten jemand befördert.
Der a.B. erstellte den Dienstplan, Führte das Dienstbuch, berechnete Monatsabschlüsse der eingesetzten Beamten seiner GASt, führte die Dienstplanabsprache der Überwachungsräume mit dem ZKom, anderen GASten des Kommissariats und dem BGS,
der ZKom (Zollkommissar) genehmigte und übte mit seinem VZKom (Vertreter) und dem BzbV (Beamter zur besonderen Verwendung) die Dienstaufsicht aus. Sie verrichteten wie der a.B. des mittleren Dienstes Dienst nach Ermessen (n.E.)
Unterstützt wurde das Kommissariat vom ZHLW (Zollhundelehrwart) der verantwortlich für die Ausbildung im Zollhundewesen war,
ebenso erfolgte die Ausbildung durch den SchlW (Schießlehrwart),
der BzbV (Beamter zur besonderen Verwendung) unterstützte ZKom und VZKom,
BzbV, ZHLW und SchLW, waren Beamte des mittleren Dienstes.
ZKom und VZKom gehörten mit der Amtsbezeichnung ZI, ZOI, ZAmt (Zollinspektor, Zolloberinspektor, Zollamtmann) zur gehobenen Beamtenlaufbahn.
Die Verwendung eines ZKom/VZkom dauerte in der Regel 3-5 Jahre, danach wurden die Beamten des gehobenen Dienstes in Sachgebieten eines Hauptzollamtes eingesetzt oder mit der Leitung eines Sachgebietes oder Zollamtes betraut,
Leiter eines ZA oder Sachgebietes:
Zolloberamtsrat, Vertreter: Amtsrat.
Leiter eines Hauptzollamtes war ein RR/ORR (Regierungsrat/ Oberregierungsrat) in der Laufbahn "höherer Dienst", nicht zu verwechseln mit dem "gehobenen Dienst".
Die Oberfinanzdirektion wurde geleitet vom Oberfinanzpräsidenten, Vertreter Finanzpräsident, der Oberfinanzpräsident war Dienstherr nicht nur der Bundesbeamten in seinem Bezirk, ihm waren auch die Landesbeamten des Finanzamtes unterstellt.
Für sämtliche Amtsbezeichnungen wurde aus Gründen der Vereinfachung die männliche Form gewählt!
Damit erschöpft sich mein Wissen. Die Gliederung ist beispielgebend auch für andere (alt) Bundesländer und ohne Anspruch auf Vollständigkeit!
Viel Freude beim Sortieren!

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Zitat von IM Kressin im Beitrag #11
Eine Anekdote als DDR-Zöllner nach der Wende. Um die DDR-Zöllner mit dem Westdeutschen Zollrecht vertraut zumachen, wurde Zöllner aus dem Westen in den Osten "kommandiert". Wir bekamen eine Zöllnerin aus dem Saarland. Eine reizende Person freundlich und nett, nicht überheblich. Es gibt also auch freundliche Wessis! ;-))
Sie kam voll bepackt bei uns an. Die Hälfte von ihrem Gepäck war Proviant. Sie dachte wirklich im Osten gibt es nichts zu essen. Wir hatten nicht die Vielfalt an Nahrungsmitteln, aber hungern musste nun wirklich keiner. Im Gegenteil war es so, das nach der Maueröffnung, als es noch DM und DDR-Mark gab, die Westdeutschen die grenznahen Fleischer im Osten leer gekauft haben. Bei einem Umtauschkurs von 1zu5 bis 1zu10 kein Wunder. So kam es wirklich zeitweise zur Knappheit von Lebensmitteln in Grenzgebieten. Ich will das nicht verurteilen, ich hätte vielleicht genauso gehandelt.
Übrigens, Lebensmittel standen in der DDR unter Ausfuhrverbot. Wir wussten teilweise nicht wohin mit den ganzen bei den Ausfuhrkontrollen eingezogenen Lebensmitteln.
Betrachte meinen Beitrag als konstruktive Kritik.
Macht weiter so!
Gruß Parris
Das Bundesbildungsniveau der Altbundesländer zu der Zeit, als die DDR und ihre Grenze noch vorhanden war, zeigte kaum Abweichungen zu den geschilderten, erschreckenden Beispielen meiner Vorschreiber.
Schlagendes Beispiel: Nach dem die Lichter an der innerdeutschen Grenze erloschen und Beamte des ZGD an Dienststellen am und im Freihafen versetzt wurden, glaubten nicht wenige Hamburger Zollkollegen, nun DDR-Zöllner der neuen Bundesländer vor sich zu haben. Den Erwartungen entsprechend mit den schon beschriebenen Klischees.
Irgendwann erinnerte man sich, auch außerhalb des Freihafens, an einer lange Zeit bestehenden und geschichtsträchtigen Grenze gab es Zolldienststellen mit Abfertigungstätigkeiten und grenzpolizeilichen Aufgaben.
Gruß Kressin
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Lila: Selbst erlebt. Als uns mein westdeutscher Tauschpartner im Frühjahr 1989 mit seiner Frau besuchte (beide SPD-Sympathisanten), fuhr ich mit ihm "in die Steine" und meine Frau ging mit seiner ein bischen Bummeln, ihr die Stadt zu zeigen. Auch wollte sie wissen, wie die Versorgung ist und wie wir hier so leben. Nach einer Weile sagte sie, wieder zu Hause bei uns und nach dem Abendessen, zu meiner Frau ganz verschämt, sie sei froh, einige "Mitbringsel" im Auto gelassen zu haben. Sie dachte nämlich, sie bekäme hier nicht genug zu essen und hat deshalb einige Grundnahrungsmittel wie Reis, Mehl, Eier u.dergleichen eingepackt. Meine Erfahrungen als Außendienster nach der Wende und damit verbundenen Besuchen westdeutscher Kunden bestätigten mir solche Ansichten zur DDR. Desto weiter westlich der ehem. Grenze sie wohnten, desto verschrobener waren die Vorstellungen über die DDR und ihre Bürger. Von "Trabi-Fahrer sind alles DDR-Nostalgiker" und "wir durften doch in der DDR kein Englisch lernen" war alles dabei, auch Sprüche vom faulen Ostdeutschen, der nun erst mal richtig das Arbeiten lernen muß. Nun, als Verkäufer muß man sich da doch etwas zurücknehmen und diplomatisch kontern, sonst ist der Kunde vergrämt.
Nette Geschichte ,
hast du aber schon einmal zum Besten gegeben.
Diese Art Leute gab es aber auch zur genüge in der DDR. Nach dem Motto: in der BRD wird schon aus der Mülltonne gefressen und an jeder Ecke liegt ein Drogentoter. (Jeder einzelne Drogentote fand schließlich Erwähnung in der DDR Tagespresse)
Von der Gefahr zufällig von einem Bankräuber erschossen zu werden mal ganz zu schweigen.
Und, oh Wunder, in der BRD wird tatsächlich aus der Mülltonne gegessen, wird nur als Tafel verbrämt.
Und kein Drogentoter wurde erfunden, die Nachrichten wurden von der DPA übernommen.
Zitat von schnatterinchen im Beitrag #13
Nette Geschichte ,
hast du aber schon einmal zum Besten gegeben.
Diese Art Leute gab es aber auch zur genüge in der DDR. Nach dem Motto: in der BRD wird schon aus der Mülltonne gefressen und an jeder Ecke liegt ein Drogentoter. (Jeder einzelne Drogentote fand schließlich Erwähnung in der DDR Tagespresse)
Von der Gefahr zufällig von einem Bankräuber erschossen zu werden mal ganz zu schweigen.
Na Schnatter--Mit den Drogentoten--da stimme ich Dir zu. Da wurde viel berichtet im in den Medien der DDR. Aber das an jeder Ecke ein Drogentoter lag oder aus der Mülltonne gefressen wurde. Na da holst Du weit aus. Im übrigen,die Gefahr von einen Bankräuber erschossen zu werden, besteht doch auch heute.

