Forum DDR Grenze- DDR Zeitgeschichte Online » Fragen und Antworten Foren » Fragen und Antworten zur innerdeutschen Grenze » Frage zu Aufbau und Funktion des Zentralen Anzeigegeräts ZA 412
Es wurden hier ja schon ausführlich die verschiedenen Modelle des Signalzauns beschrieben - allerdings habe ich noch nirgendwo eine detaillierte Beschreibung des Zentralen Anzeigegeräts gefunden.
Eine Internetrecherche ergab nur folgendes mageres Ergebnis:
"- das eigentliche Gerät zur Anzeige der Grenzsignalzaunfelder, Grenzsignalzauntore oder anderer Sperrbauwerke (Zentrales Anzeigegerät ZA 41 mit den Varianten ZA 411, ZA 412, ZA 413), hiermit wurden Auslösungen der verschiedenen Sperranlagen quittiert und Tore zur Öffnung entriegelt."
Daher meine technische Frage: Gibt es Material zu Aufbau und Funktion des Gerätes und seiner Varianten?
Ich hatte auch in einem Buch gelesen, dass für Berlin geplant war, in den Türmen Tafeln einzubauen, die die eingehenden Zaunauslösungen auf einer Karte anzeigen sollten. Wurde das umgesetzt?
Besten Dank!
Hallöchen,
also die Karten auf den Türmen wurden nicht eingebaut.
Zum Aufbau und den Typenbezeichnungen kann ich dir nicht mehr sagen, auch wenn ich etliche Dienste als KSia auf Führungsstellen verbracht habe. Am alten System des Grenzsignalzauns befand sich in der Mitte von 2 Feldern (50m ?) die sogenannte Kantenkuh.
Das war ein Mast mit Signalhorn und roter und grüner Rundumleuchte. Bei Auslösung des GSZ gabs dann eine der Leuchten und das Horn - Grenzer und Westberliner wussten Bescheid das evtl. was los ist. Das alte Anzeigegerät hatte Kontrolllampen (Suffitten oder wie die heissen) und war mit dem Zaun gekoppelt, pro Feld eine Anzeige, genauso für die Tore. Mitte der 80er wurden dann die neuen Geräte aufgestellt. Waren halt mit Leuchtdioden und angeblich nicht so anfällig. Im Abschnitt verschwanden dann die Kantenkühe, so das
wir den Posten im Abschnitt übers GMN informieren mussten, das der GSZ ausgelöst hat. So wurde verhindert, das nach Auslösung durch Hasen z. B. gleich die Westberliner auf der anderen Seite standen. Die genauen technischen Details sind nir nicht geläufig. Dafür gabs ja die Pios.

Zitat von 1000 Berlin 30
Ich hatte auch in einem Buch gelesen, dass für Berlin geplant war, in den Türmen Tafeln einzubauen, die die eingehenden Zaunauslösungen auf einer Karte anzeigen sollten. Wurde das umgesetzt?
Für Berlin könnte ich mir das in der Planung schon vorstellen, zumindest für die in der Nähe der BT befindlichen GSZ-Felder, denn durch Wegfall der "Kantenkuh und Disko" hätte es vermutlich mit der mündl. Information über GMN durch die Füst an den GP einige Sekunden zu lange gedauert, eh der GP wußte welches Feld ausgelöst hat um dann handeln zu können.
Durch die teilweise geringe Tiefe der Grenzabschnitte wäre sonst das Weg-Zeit-Verhältnis für die GP noch schlechter geworden.
Allerdings gab es auch Freilandposten, die hätten dann eine solche Anzeige ebenfalls benötigt. Dann hätte der GP dort ständig an der GMN-Sprechstelle herumstehen müssen (nix mit LFK).
Dadurch, dass die Postenbereiche je nach Lage und Tageszeit flexibel besetzt wurden, hätte das Anzeigesystem somit auch die unterschiedliche Zuordnung der Felder zu den Postenpunkten praktikabel berücksichtigen müssen.
Hat irgendjemand ein Bild von dem Gerät, ggf. auch von dem Vorgängermodell, das bis Mitte der 80er im Einsatz war?

Lies mal hier: Unterschiede GSSZ 80 und 83
Das Foto des einen Avatar´s ist die ZA40, welche Variante weiss ich nicht.
ZA 40
http://www.nva-forum.de/nva-board/index....opic=6626&st=60
Sonntag, 25.März 2007, 15:43 Uhr

@Th
die ZA 411, ZA 412, ZA 413 waren die verschiedenen Blöcke der ZA 40 wimre, oder?
Zitat von GZB1
@Th
die ZA 411, ZA 412, ZA 413 ware die verschiedenen Blöcke der ZA 40 wimre, oder?
Das waren die verschiedenen Varianten der Fernwirk- und Empfangseinrichtung ZA 41.
Diese wiederum war Teil des Gesamtaufbau der Grenzsignalzaunanlage 80.
TH

Ah ja , danke!
Zitat von ThunderhorseZitat von GZB1
@Th
die ZA 411, ZA 412, ZA 413 ware die verschiedenen Blöcke der ZA 40 wimre, oder?
Das waren die verschiedenen Varianten der Fernwirk- und Empfangseinrichtung ZA 41.
Diese wiederum war Teil des Gesamtaufbau der Grenzsignalzaunanlage 80.
TH
ZA 40 war das ursprüngliche Gerät, ZA 41 eine modifizierte Version.
Außerlich vom Aussehen her identisch.
Das ZA 40 wurde aus der ZA 25 (Zentrale Fernwirkanlage), einer Anlage der Grenztruppen der CSSR, beim VEB Gerätebau Dresden
entwickelt.
TH
Danke für die ineressanten Hinweise!
@ Thunderhorse: Könnte man die auf dem NVA-Forum gepostete Beschreibung zur ZA 40 hier noch einmal zwecks genauer Lesbarkeit in größer einstellen?

hier nochmal nen Foto:
rechts und links neben dem Wählscheibentelefon: ZA40 http://www.gm-badsachsa.de/04.html
auch die örtlichkeit ist mittlerweile eine andere.
http://www.bad-sachsa.de/grenzlandmuseum-tettenborn.html