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Hallo Experten,
ich habe eine Frage zum Transitverkehr zwischen Berlin-West u. BRD.
Im Westberliner Personalausweis befanden sich zunehmend nach Transitfahrten viele bunte Punkte.
Ich weiß, das die immer bei der Grenzkontrolle reinkamen. Aber wer weiß warum und welchen Zweck die hatten?
Gruß, Augenzeuge
Wer hat da gepunktet und wo??
Als Reiseleiter fuhr ich mehrmals wöchentlich hin und her, aber auch nach Jahren war der Personalausweis noch clean.
Im Pass, den ja Westberliner offiziell nicht hatten (DDR-Auffassung, da darauf ja "Bundesrepublik Deutschland" stand) schmückten bald viele Stempel die Seiten. Anfangs ein Riesen-Stempel pro Seite, später setzte man sie aus Platzmangel quer, also 2 pro Seite. Dann kamen kleinere Stempel, da passten ca 8 auf die Seite. Also hatte ich immer wieder neue Pässe gebraucht, im Spitzenjahr 3 Stück. Als Westberliner mit Personalausweis ging es dann besser, da gab es zum PA einen hübschen bunten Zettel, der bei Ausreise wieder abgenommen wurde. Aber mit dem PA kam ich als "Bürger der besonderen politischen Einheit Berlin (West)" nicht so oft zur Verwandschaft zu den "Bürgern der Hauptstadt der DDR", nur wenn es Passierscheine gab. Das war aber der Sonderfall und nicht die Regel
Also, ich hatte den früheren grünen behelfsmäßigen Westberliner Ausweis.
Auf der Passbildseite waren an den unterschiedlichsten Stellen mal rote, grüne, schwarze Punke.
An der Grenze bei Drewitz kamen die meist rein. Wer dort gesessen hat, sollte das wissen.
Vielleicht finde ich den im Keller noch....

Antwort auf einen alten Beitrag
Auf Lichtbild - und Personalienseiten von Dokumenten ( RP oder PA ) werden keine Sichtvermerke ( Visa oder PKS ) angebracht !!!
Die bunten Punkte sind vermutlich unbeabsichtig entstanden durch Spritzer eines gut aufgefüllten Kissen eines PKS beim stempeln des Transitvisa.
Gruß
passport
hallo passport, der Fragende "Augenzeuge" ist schon exmatrikuliert, also nicht mehr im Forum.
Ist ja erkenntlich Gert, aber die Antwort dürfte sicher auch andere hier interessieren.
Zitat von Feliks D.
Ist ja erkenntlich Gert, aber die Antwort dürfte sicher auch andere hier interessieren.
Die Zeitschiene darf nicht vergessen werden, wahrscheinlich wurden die Verfahren mehrmals geändert, das "Design" der Visa und Stempel in meinen Pässen ist auf jeden Fall immer wieder ein leicht anderes. Ein Fluchthelfer, der mit gefälschten Papieren arbeitete, brauchte wohl profunde Kenntnisse und regelmässige Insiderinformation, um erfolgreich zu operieren.
Theo
Auch mit Zeitschiene sind Passport die Verfahrensweisen bekannt, dessen sei versichert.
Zitat von Feliks D.
Auch mit Zeitschiene sind Passport die Verfahrensweisen bekannt, dessen sei versichert.
Natürlich, Passport schon, aber für uns Unwissende ist der Thread immer noch interessant, auch wenn er schon älter ist..
Theo
Zitat von eisenringtheoZitat von Feliks D.
Auch mit Zeitschiene sind Passport die Verfahrensweisen bekannt, dessen sei versichert.
Natürlich, Passport schon, aber für uns Unwissende ist der Thread immer noch interessant, auch wenn er schon älter ist..
Theo
Eben...wir wollen ja auch dazu lernen

In meinen 15 Dienstjahren auf der Güst Marienborn / A. habe ich 2 Stempelvarianten kennengelernt und auch zum Einsatz gebracht.
Am Anfang war das Stempelkissen einfarbig, später teilte man das Stempelkissen für 2 Farben. Auch die Stempelplatte (Gummi) war Anfangs oval ,später rechteckig. Die zum Einsatz kommenden Farbvarianten wurden ca. alle 12 Wochen gewechselt wie die Transitvisa BRD - WB.
Leichte Ausführung PKS
http://runde-ecke-leipzig.de/sammlung/index.php?inv=13615
Schwere Ausführung PKS
http://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlun...x.php?inv=11193
passport

Eine Besonderheit stellte die zum Einsatz kommende Stempelfarbe dar. Der grössere Teil des Stempelabdruckes war eine spezielle Farbe die mit Hilfe einer Flüssigkeit (befand sich in einem Filzstift) entsichert werden konnte. Die Überprüfung wurde nur auf dem Ausreiseteil der Zählkarte durchgeführt. Das A-Teil der Zählkarte verblieb ja auf der Güst und damit konnte kein Reisender diese konspirative Maßnahme erkennen. Damit die "Werkzeuge" der Passkontrolleure (PKS, Kugelschreiber, Entsicherungsstift und Visaroller" nicht verloren gingen, wurden die Gegenstände mit einer Gummischnur mit Clip oä. an der Uniform befestigt (sh. 2 Bild )
Verschiedene Stempelausführungen :
http://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlung/index.php?wobj=|Passkontrollstempel| Im link das Wort "Passkontrollstempel" nachtragen--dann funktioniert es
Bild 2
http://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlun...x.php?inv=13955
passport
Zitat von passport
(...) Der grössere Teil des Stempelabdruckes war eine spezielle Farbe die mit Hilfe einer Flüssigkeit (befand sich in einem Filzstift) entsichert werden konnte. (...)
passport
Muss ich mir das wie bei einem Banknotenprüfstift vorstellen?
http://www.geldprüfstift.de/
Theo

hallo ...theo
In der Art und Weise der Anwendung ja. Aber die entsicherte Stempelfarbe blieb erhalten, daher der Verbleib auf der Güst. Geldscheine gehen ja wieder in den Geldverkehr.
passport
hab mal ne frage zu den entsicherungsstift,wie funktionierte das was wurde da entsichert und hat vielleicht jeman ein bild von so einen stift.
steffen