Forum DDR Grenze- DDR Zeitgeschichte Online » Fragen und Antworten Foren » Fragen und Antworten zur Berliner Mauer » Maueropfer: Tote an der Berliner Mauer bis 1989

Über die Zahl der Mauertoten gibt es stark widersprüchliche Angaben. Sie ist bis heute nicht eindeutig gesichert, weil die Todesfälle an der Grenze von den Verantwortlichen der DDR-Staatsführung systematisch verschleiert wurden. Die Berliner Staatsanwaltschaft gab im Jahre 2000 die Zahl der nachweislich durch einen Gewaltakt an der Berliner Mauer umgekommenen Opfer mit 86 an. Wie schwierig genaue Aussagen auf diesem Gebiet sind, wird auch dadurch deutlich, dass die „Arbeitsgemeinschaft 13. August“ ihre Zahl der Mauertoten von 2000 bis 2004 von 238 auf 190 korrigiert hat. [9][10] Seit August 2005 arbeitet ein vom Verein Berliner Mauer und vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam getragenes Forschungsprojekt mit dem Ziel, die genaue Zahl der Maueropfer zu ermitteln und die Geschichten der Opfer auch für die Öffentlichkeit zugänglich zu dokumentieren. In einer am 8. August 2006 veröffentlichen Zwischenbilanz[11] wurde dargelegt, dass von 268 untersuchten Fällen bisher 125 Mauertote eindeutig belegt werden konnten; während 62 Fälle, die auf verschiedenen Opferlisten auftauchen, als Maueropfer eindeutig ausgeschlossen werden konnten. 81 Fälle müssten noch genauer untersucht werden. Die Hälfte der Todesopfer kamen in den ersten fünf Jahren nach dem Mauerbau ums Leben, etwa zwei Drittel bis 1969. Die überwiegende Zahl der Opfer waren männliche Jugendliche und Männer unter 30 Jahren.
Nach dieser Veröffentlichung kam es zu einer Kontroverse um die Zahl der Opfer und die Methoden der Erforschung der Geschehnisse an der Mauer. Die Arbeitsgemeinschaft 13. August, die inzwischen wieder von 262 Maueropfern ausging, warf dem Forschungsprojekt vor, die Zahl der Opfer aus politischen Gründen bewusst „kleinrechnen“ zu wollen. Der Arbeitsgemeinschaft, an deren Recherchen nach eigenem Bekunden keine Historiker beteiligt sind, wird hingegen vorgeworfen, auf ihren Listen viele Fälle aufzuführen, die ungeklärt seien, nicht nachweislich mit dem Grenzregime im Zusammenhang stünden oder inzwischen sogar widerlegt worden seien.[12]
Das erste Todesopfer war Ida Siekmann, die am 22. August 1961 beim Sprung aus einem Fenster in der Bernauer Straße tödlich verunglückte. Die ersten tödlichen Schüsse fielen am 24. August 1961 auf den 24-jährigen Günter Litfin, der am Humboldthafen von Transportpolizisten bei einem Fluchtversuch erschossen wurde. Peter Fechter verblutete am 17. August 1962 im Todesstreifen an der Zimmerstraße. Im Jahre 1966 wurden zwei Kinder im Alter von 10 und 13 Jahren im Grenzstreifen durch insgesamt 40 Schüsse getötet. Das letzte Opfer von Todesschüssen an der Mauer war Chris Gueffroy am 6. Februar 1989. Der letzte tödliche Zwischenfall an der Grenze ereignete sich am 8. März 1989, als Winfried Freudenberg bei einem Fluchtversuch mit einem defekten Ballon in den Tod stürzte.
Einige Grenzsoldaten starben ebenfalls bei gewalttätigen Vorfällen an der Mauer. Der bekannteste Fall ist die Tötung des Soldaten Reinhold Huhn, der von einem Fluchthelfer erschossen wurde. Diese Vorfälle wurden von der DDR propagandistisch genutzt und als nachträgliche Begründung für den Mauerbau herangezogen.
Nach Schätzungen mussten sich rund 75.000 Menschen wegen sogenannter Republikflucht vor DDR-Gerichten verantworten. Republikflucht wurde nach § 213 Strafgesetzbuch der DDR mit Freiheitsstrafen bis zu acht Jahren geahndet. Wer bewaffnet war, Grenzanlagen beschädigte oder als Armeeangehöriger oder Geheimnisträger bei einem Fluchtversuch gefasst wurde, kam selten mit weniger als fünf Jahren Gefängnis davon. Wer Hilfe zur Republikflucht leistete, konnte sogar mit lebenslangem Freiheitsentzug bestraft werden.

dürfte das älteste Thema hier im Forum sein,
es macht einen sehr nachdenklich,wenn man das liest,
sehr schlimm,es wurden auch Kinder getötet
Lutze

weil es so schön zum Thema paßt:
TV- Tip für Freitag 16. August 2013 um 20:15 bei 3Sat:
"Ein Tag im August"
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Edit: Fritze du hast recht, natürlich ist es ein Freitag. Danke für den Hinweis.
Zitat von Lutze im Beitrag #2
dürfte das älteste Thema hier im Forum sein,
es macht einen sehr nachdenklich,wenn man das liest,
sehr schlimm,es wurden auch Kinder getötet
Lutze
Getötet oder Unfall ?
Der Tod ist immer schlimm. Es ist bedauerlich, wenn Kinder ihr Leben lassen. Vor allem für die Eltern und Geschwister.
Kinder kommen beim spielen ums Leben. Badeunfälle, Verkehrsunffälle.....und aber auch durch Verbrechen. Sind die Kinder an der
Grenze mit Vorsatz getötet worden? Ist ihr Tod billigend geduldet worden?
Wie ist das mit den Kindern im Krieg? Da werden Kinder getötet mit Vorsatz ! Bomben, Granaten, Giftgas, Minen, Entlaubungsmittel.....
Wie ist das mit Kindern, die verhungern, die verdursten ? Wie ist das mit Kindern, die nicht medizinisch versorgt werden ?
Tolle Moral von Dir !

Zitat von Polter im Beitrag #5Zitat von Lutze im Beitrag #2
dürfte das älteste Thema hier im Forum sein,
es macht einen sehr nachdenklich,wenn man das liest,
sehr schlimm,es wurden auch Kinder getötet
Lutze
Getötet oder Unfall ?
Der Tod ist immer schlimm. Es ist bedauerlich, wenn Kinder ihr Leben lassen. Vor allem für die Eltern und Geschwister.
Kinder kommen beim spielen ums Leben. Badeunfälle, Verkehrsunffälle.....und aber auch durch Verbrechen. Sind die Kinder an der
Grenze mit Vorsatz getötet worden? Ist ihr Tod billigend geduldet worden?
Wie ist das mit den Kindern im Krieg? Da werden Kinder getötet mit Vorsatz ! Bomben, Granaten, Giftgas, Minen, Entlaubungsmittel.....
Wie ist das mit Kindern, die verhungern, die verdursten ? Wie ist das mit Kindern, die nicht medizinisch versorgt werden ?
Tolle Moral von Dir !
Ach Polter, Lutze hat bestimmt nicht die Badeunfälle im Sinn gehabt. Warum also vom Thema abweichen ?
Aber Danke schon mal für deine Nebelkerze. Danke deßhalb, weil sie so schön durchsichtig ist.
Ich zünde heute am Jahrestag der Schandmauer auch eine Kerze an, eine richtige Kerze, für alle Opfer der Grenze.