#1 Die Firma - Das Ministerium für Staatssicherheit von Angelo 16.10.2008 13:44

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Der Film lässt deutlich werden, wie gut die Stasi ihren Job gemacht hat, wenngleich auf von den Machern wohl nicht ganz beabsichtigte Art und Weise: Ehrfurchtsvoll werden Größe, Professionalität und Perfektionismus des Apparats dargestellt. Man geht mit offenem Mund durch ein technisches Museum und bestaunt die große stillgelegte Maschine. Eine wahre Freude für Geheimdienstenthusiasten. Damit bedient der Film (ungewollt) das wichtigste Argument all der Bonzen, die sich heute aus der Verantwortung stehlen: "Es war das System, individuelle Verantwortung gibt es nicht." Menschen, die diese Maschine bedienten und betrieben, die vielen Technokraten und Opportunisten; oder Opfer, die in ihr Räderwerk gerieten, kommen nicht zu Wort. Das hätte dem Film aber gut getan, denn ohne deren Motive, Ängste und Alltag zu kennen, kann man die innere Verfassung einer Diktatur, deren Rückrat die Stasi war, nicht verstehen.
Fazit: durchaus sehenswert, aber recht eindimensional.

Die Stasi war mehr als nur der Spitzelverein aus dem "Leben der Anderen". Die aufwendige Dokumentation zeigt umfangreich die vielen verschiedenen (vermutlich immer noch nicht alle) Arbeitsbereiche der Stasi, ohne zu verschweigen, wie absurd und menschenverachtend die Arbeit der Stasi oft war.
Der beeindruckende Film zeigt auch die geheime Hinrichtungsstätte in Leipzig; dass es in der DDR bis in die 80er Jahre noch die Todesstrafe gab, war mir bisher unbekannt.

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