#1 Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Ebro 03.01.2022 13:03

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Angeregt durch die Sportschuhe in dem anderen Thema wollte ich mal was zu den sportlichen Möglichkeiten während und auch vor meiner NVA-Zeit schreiben. Mich würde auch sehr interessieren, ob so etwas auch in der BW möglich gewesen wäre.
Was ich hier schreibe, sind alles persönliche Erlebnisse, meine spezielle Fanbase werde ich sicher enttäuschen, die drei bösen Buchstaben nehmen darin keinen Raum ein.

#2 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Ebro 03.01.2022 13:05

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Mist, war wohl nix mit neuem Thema, doch zu zu....!

#3 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von wildhüter 03.01.2022 13:05

Was sollen schon erneut die Anwürfe auf Kritiker.

#4 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Ebro 03.01.2022 13:08

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Lieber @Wildhüter, habe doch nix gegen Kritiker, war auch eher prophylaktisch gemeint.

#5 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von wildhüter 03.01.2022 13:09

In den Diensteinheiten der GT war dies bestimmt nicht vordergründig ausgebildet. Habe da nie viel vernommen.
Aber bestimmt in Ausbildungseinheiten wäre es organisatorisch kein Problem gewesen.

#6 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von stabsfunkmeister 03.01.2022 13:20

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Hallo,
Sport ohne Ende habe ich in meinen ersten beiden Dienstjahren gemacht. In der Truppe hat dann das stark nachgelassen. Dann wurde immer trainiert wenn Abnahmen von Sportnormen, zum Beipiel zur Erlangung eines Bestentitels im soz. Wettbewerb, anstanden.Auf dem Regimentstab waren wöchentlich zwei Stunden Dienstsport angesetzt. Meistens wurde Volleyball gespielt.
Gruß Frank

#7 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Ebro 03.01.2022 13:28

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Ich habe schon sehr früh als Bengel gemerkt, dass ich ganz gut Rennen konnte. Sicher auch einige Gene von meinem Vater geerbt, der war auch Mittelstreckler beim ASK Vorwärts Potsdam. Erinnere mich noch an so eine hässliche Tischlampe als Siegerpreis von Anfang der 50-er Jahre.
Massgeblichen Anteil an der Geschichte hat die Spartakiadebewegung.
Bei der 2. Kreis-Kinder und Jugendspartakiade 66 ging es damals los bei mir. Den Zeitungsartikel habe ich immer noch( bemerkenswert auch die Leistung des 11-jährigen Ebro, der die 1000 m zweimal in guten Zeiten als Sieger beendete).
Bei der Siegerehrung sprach mich dann ein älterer Herr an, ob ich nicht Lust hätte regelmäßig mit einigen Anderen zu trainieren. Da gäbe es auch einen richtigen Trainer vom ASK.
Dabei habe ich dann meinen Kumpel Dieter kennengelernt, den Sohn meines späteren Regimenters und immer noch mein Freund. Ich schrieb schon davon.
Wir waren ein ziemlich verschworener Haufen von 5-6 Leuten, die alle ähnlich tickten. Kein Kino, keine Disco und Mädchen waren sowieso doof und alles störte nur beim Training.
So kam es, dass eine Jugendabteilung innerhalb der ASG Niederlehme gegründet wurde, Niederlehme war das NR-2, wo der Vater der Regimenter war.
Dadurch kannte ich in diesem Truppenteil schon vor meinem dienst dort einige Offiziere, die auch an internen Wettkämpfen teilnahmen.
Finanziell waren da auch ganz andere Möglichkeiten vorhanden als wenn man alles privat tragen musste. Deswegen auch die Schuhe, wir sind mit dem Sportoffi mehrmals in Berlin gewesen und wurden damit versorgt.
Auch Trainingslager waren so möglich.

Ende Teil 1 , weiter geht es später.

#8 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Ebro 03.01.2022 14:17

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weiter. Inzwischen wurden wir zum TSC nach Berlin delegiert und hatten die Normen für die DDR-Spartakiade 1970 erfüllt. Hat sich aber denn aber schnell erledigt, als Randberliner mehrmals die Woche zum Training in den Jahnsportpark Cantianstrasse fahren waren insgesamt knapp 3 Stunden Bahnfahrt, war nicht so prickelnd. Wir waren noch Lehrlinge und hatten eventuell auch was für die Schule zu tun.
So ergab sich das Trainingszentrum in Zeuthen, unter dem Namen ASG Niederlehme. Unser Trainer war damals ein Sportlehrer, der sich das alles angelesen hatte. Wir konnten dadurch auch die Turnhalle regelmäßig nutzen für das allseits beliebte Kreistraining.
War ja alles mein Nachbarort und gut mit dem Rad zu erreichen. Zu Wettkämpfen wurden wir dann zuhause vor der Haustür mit einem P3 abgeholt. Oder mal mit einem Ural, wenn aus dem Truppenteil Angehörige mitkamen.
Wir nahmen alle dann mehrmals an den Armeemeisterschaften teil. Erinnere mich noch an die in Dessau, im Paul Greifzu Stadion, auf Aschenbahn. Die Tartan und Recortan Laufbahnen waren damals noch sehr dünn gesät.
Als die ASG Niederlehme dort in Dessau den Pokal für die beste ASG der Landstreitkräfte errang, ist der Sportoffi mit allen danach auf dem Heimweg in einer Kneipe eingekehrt. War schon heftig, auf jeden fall habe ich dann aus irgendwelchen Gründen den Pokal in meiner Sporttasche gehabt, aber ohne Deckel.
habe mich als Sonntag morgen auf das rad gesetzt und bin zum Oberst gefahren, den Pokal abgeben und erzählen was so los war.
Als am Montag dann im Truppenteil der Sportoffi zum Rapport beim Regimenter ankam, musste er kleinlaut berichten, dass das Regiment wohl sehr erfolgreich abgeschlossen hatte, aber vom Pokal nur der Deckel vorhanden ist.
Wortlos stellte Cheffe den Pokal auf den Tisch und ermahnte, nur das nächste Mal nicht so heftig zu feiern.
Inzwischen war das Jahr 72 und wiederum stand die DDR-Spartakiade auf dem Plan. Um die recht anspruchsvollen Normen zu erfüllen, bezogen wir 2 Trainingslager, eines in Strausberg, Club am See, und eines in Kyritz an der Knatter. Bei diesen Vorbereitungen sind einige Termine im Gedächtnis geblieben. Das Trainingslager in Strausberg fand zu der Zeit des Putsches gegen Allende statt. Und als mich der sportoffi mal regelrecht zum kotzen brachte nach Tempoläufen 5x 400m unter 60 sekunden, als Erholung eine Trabpause( kein Gehen oder Anhalten) über 400m, war der Tag, als in Königs Wusterhausen das Flugzeug , die IL62, abstürzte. Ich konnte auf dem Rückweg die Rauchwolken von der Autobahnbrücke aus , die ich mich mit dem Rad passierte, sehen. Auch kamen wir diverse Rettungsfahrzeuge entgegen. Das sind so Dinge, die man nicht vergisst.
Im Trainingslager in Kyritz stand ich vor dem Problem, da ich die Norm für 800m und 20km Strasse erfüllt hatte, dementsprechend unterschiedlich zu trainieren. Vormittags auf dem Sportplatz und nachmittags auf der Strasse. Und da ich vorher ja oft nur auf dem weichen Waldboden unterwegs war, tat mir der Strassenbelag gar nicht gut. Achillessehnenreizung,ab ins Krankenhaus. Bei der angedachten Behandlung in Form eines Gipsbeines bin ich dann abgehauen. Konnte ich ja gar nicht gebrauchen, musste ja zur Spartakiade.
Durch Kurzwelle wurde dann das beste noch draus gemacht. Weiß noch, direkt nach der Kurzwelle absolutes Trainingsverbot, weil kein Schmerzgefühl mehr vorhanden war und dadurch dann die sehne reißen könnte. Musste ich also nach dem Abendbrot, wenn sich die Kumpels mit diversen Bekanntschaften befassten, alleine trainieren. Da gab es nämlich diverse Ferienaushilfen in den Gaststätten, wo wir immer Essen waren.
Als das Trainingslager nach den 2 Wochen zu ende war, wurden wir mit dem Regimentsbus abgeholt.
Im Regiment gab es dann einen Empfang mit kaltem Buffet und als Belohnung für die erreichten Normen für die Spartakiade jeder eine Stoppuhr, mit 2 Schleppzeiger.

Nun würde mich interessieren, ob sowas auch in der BW möglich gewesen wäre.
Dass innerhalb des Grenzdienstes sowas nicht möglich war ist mir auch klar.

#9 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Ebro 03.01.2022 14:53

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Sicher fragen sich Einige, warum hat er den ganzen Quatsch gemacht?
Das war damals eben meine Welt, ich kannte nichts anderes. Zudem war ich ungeheuer ehrgeizig, auch wenn es wehtat.
Es war damals die Zeit der britischen Mittelstreckler Coe und Ovett, von Franz-Josef Kemper und Willi Wühlbeck. Mein Ziel war immer, nicht schlechter als 10 sec über den aktuellen Weltrekord über 800m zu sein und besser als der Weltrekord der Frauen über 400m. Hatte beides 72 immer geklappt. Ich konnte meine Leistungsfähigkeit bis zur Einberufung konservieren und habe in Prora so einige Geldprämien bei Vergleichen unter den Fachrichtungen eingestrichen. Auch den Seriensieger vom Stammpersonal über 15 km Cross, ein BU von der Ari, konnte ich sicher abkochen und brachte mir den Pokal des Kommandeurs ein. Da war ich noch nicht mal vereidigt.

#10 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von 03.01.2022 13:29

Auf der Grenzkompanie war so gut wie nichts mit Sport.
Die einzige sportliche Betätigung war für uns ein Fußballspiel in der Dienstfreizeit. Wir hatten neben der Kompanie einen Kleinfeldfussballplatz.

#11 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Rimbach 86 03.01.2022 13:39

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Genauso war es bei uns auch . Ein Kleinfeld Fußballplatz mit nur einem Tor musste herhalten. Oder Volleyball wurde gespielt. Aber nichts organisiertes. Einer aus meinem DHJ spielte in Wüstheuterode Fussball mit . Sowas gab es wenn es zeitlich passte . Stabsfunkmeister erinnert sich sicher auch an den einen oder anderen vom Regimentsstab der bei Solidor Heiligenstadt spielte . Joswiak hieß der

#12 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von 03.01.2022 16:56

Zitat
Angeregt durch die Sportschuhe in dem anderen Thema wollte ich mal was zu den sportlichen Möglichkeiten während und auch vor meiner NVA-Zeit schreiben. Mich würde auch sehr interessieren, ob so etwas auch in der BW möglich gewesen wäre.
Was ich hier schreibe, sind alles persönliche Erlebnisse, meine spezielle Fanbase werde ich sicher enttäuschen, die drei bösen Buchstaben nehmen darin keinen Raum ein.



@Ebro,
bei der Bundeswehr gibt es Sportkompanien. Wintersport heute in Bayern und Sachsen. Leichtatlethik, Fußball, Handball, Springreiten, Dressur, usw., Sportkompanie Warendorf.
Spitzensportler kamen sofort in eine Sportkompanie und betrieben dort ihren Sport, Dienst wie in einer normalen Kompanie hatten sie nicht.
Talente hatten auch die Möglichkeit zum Wechsel in eine Sportkompanie. Wie dort die Aufnahmeprüfung durchgeführt wurde und nach welchen Kriterien, kann ich nicht sagen. Nach deinen Schilderungen würde ich sagen, du wärst so ein Kanidat gewesen. Bei uns in der Kompanie, schlug nach der Grundausbildung ein Soldat auf, der spielte in der Wasserball-Bundesliga. Nicht gerade eine Sportart die im Focus steht. Der wurde auf Antrag in die Sportkompanie nach Warendorf versetzt.

Der Sport in der Kompanie für die Allgemeinheit, war wie guter Sportunterricht an einer Schule. Bei mir gab es zusätzlich zum normalen Sport Geländelauf, immer am Freitag, im Kampfanzug und Knobelbecher, 5 bis 10 km.
Es konnte von Einheit zu Einheit auch sehr verschieden sein, kam viel auf die Vorgesetzten an, wie sie Sport bewerteten.

Fähnrich

#13 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Brandy 03.01.2022 18:14

Also in der Ausbildung in Halberstadt gab es genug Sport, außer der Geliebte Frühsport, aber sonst wer wollte konnte da schon was machen es gab ja auch Soldaten die in Ihren Heimatorten Sportlich Aktiv waren und zum Beispiel Fußballer spielten dann in Halberstadt Fußball,oder ich wurde zur Sportlichen Sichtung 4Tage nach Perleberg geschickt zur Judosichtung mit den Befehl wiederzukommen ja das kam ich dann auch da in Perleberg tranierten Welt. und Olympiasieger da war ich ein ganz kleines Licht,wahrscheinlich das kleinste aber wer Sport machen wollte und darum geht es ja hier der konnte das machen LG Brandy

#14 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von Ebro 03.01.2022 19:00

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@Fähnrich, die Existens und Funktionsweise der Sportkompanien ist mir durchaus bekannt. Zumal ja Todtnau-Fahl hier um die Ecke ist. Mir ging es eigentlich um die Jugendarbeit unter Leitung eines Truppenteils , bevor man selber regulär einberufen wurde.

#15 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von 04.01.2022 14:56

@Ebro,
Jugendarbeit unter Führung eines Truppenteils der Bundeswehr, vor der Einberufung, ist mir nicht bekannt. Würde auch sagen es gab sie nicht.
Fähnrich

#16 RE: Sportliche Aktivitäten während der NVA-Zeit von gitarre52 04.01.2022 17:08

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hallo, ja niederlehme nachrichtenregiment mußte ich 1987 (reserve) kennenlernen. neiderlehme -"nie wieder heme", hieß der spruch in diesem üblen gelände. war jedoch mit sportplatz u. sporthalle ausgerüstet. noch besser konnte man sich im kohlenheizwerk sportlich betätigen. wenn die kohlenschipperschicht vorbei war, brauchte man kein fitneßstudio mehr. mfg klaus

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