Forum DDR Grenze- DDR Zeitgeschichte Online » » Das Ende der DDR » Unter welchen Prämissen und mit welchen Altkadern hätte denn die DDR die Eigenständigkeit erhalten können.
Wo und was wollte Lambertz denn konkret in der DDR reformieren? Gibts dazu Fakten? Oder nur Vermutungen?

Unbequeme Leute mussten weg,egal wie,den Lamberz hat man in die Wüste
geschickt
Lutze
Wolfgang Leonhard war ein echter Insider des stalinistischen Systems und des System Ulbricht.
Es zeigt sich , dass bis ins Politbüro in der DDR das Champignonprinzip galt.
Wird ein heller Kopf zu schnell gross, dann wird er fast immer abgespielt.
Diesem Prinzip sind in der DDR viele Genossen zum Opfer gefallen.
Bis ins Politbüro kam das Peter-Prinzip (bis zur vollkommenen Unfähigkeit befördert) zur Anwendung.
Hörige, disziplinierte nicht übermäßig fähige Genossen werden bis ganz nach oben ins Politbüro befördert.
So konnte es nichts werden mit Reformen.

Zitat von buschgespenst im Beitrag #19
Das Preisexperiment 1979 in der DDR
Zitat:
Der "Konsumsozialismus" der Honecker-Ära und der Eklat um die Erhöhung der Verbraucherpreise im Herbst 1979
Die Stabilität der Verbraucherpreise galt in der Wirtschaftspolitik Honeckers als unumstößlicher Grundsatz. Dennoch versuchten Wirtschaftsfunktionäre im Sommer 1979 mit zähneknirschender Duldung Honeckers, die Verbraucherpreise drastisch zu erhöhen. Welche Gründe veranlassten Honecker, diesem Experiment zuzustimmen und es in letzter Minute doch noch abzubrechen?
Hier die ganze Geschichte:
https://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschi...zialismus?p=all
Somit war Gerhard Schürer also auch davor schon recht leidenschaftlich als Mahner und Dramatisierer unterwegs, eine recht spektakuläre Erkenntnis.
Die Notlüge kam trotzdem zu spät aber vielleicht lag das Scheitern ja nur daran, daß immer nur einer sprach, wenn das Fernsehen dabei war....
Gerhard Schürer war als Chef der Plankommission bestimmt bis zur Wende der hellste Kopf im Politbüro.
Leider war er nur Kandidat und kein Vollmitglied und hatte demzufolge kein volles Mitspracherecht bei Entscheidungen.
Er galt auch nicht unbedingt als durchsetzungsstark.
Die Honeckerentmachtung hat er entscheidend forciert, da war es aber schon viel zu spät.
Zitat von DoreHolm im Beitrag #15
Damals, nach der Oktoberrevolution, konnte es sich der Westen noch leisten, militärisch dieses sich abzeichnende Beispiel beseitigen zu wollen. Das wäre dann nicht mehr möglich gewesen. Da würden die subtileren Mittel angewandt worden (Diplomatie, Dumping, Boykott, psychologische Kriegführung und Propaganda, Falschmeldungen und was sonst noch das "friedliche" Repertoir so hergibt,
Aber es stimmt schon, es wäre Utopie gewesen.
@DoreHolm Wer kann denn im Nachhinein sagen, wie das Experiment Oktoberrevolution ausgegangen wäre, wenn Deutschland da nicht mitfinanziert hätte?
Uli
Ja DoreHolm, dass sozialistische Experiment ist weltweit gescheitert, aber nicht an der subtilen Politik des Imperialismus gegen den Sozialismus.
Gescheitert ist der Sozialismus an seiner wirtschaftlichen Uneffektivität am Dogmatismus seiner Stalinisten und an nicht finanzierbaren Ausgaben für den Staats- und Parteiapparat, das Militär, die Polizei und die Staatssicherheit.

Zitat von birx20 im Beitrag #37
Ja DoreHolm, dass sozialistische Experiment ist weltweit gescheitert, aber nicht an der subtilen Politik des Imperialismus gegen den Sozialismus.
Gescheitert ist der Sozialismus an seiner wirtschaftlichen Uneffektivität am Dogmatismus seiner Stalinisten und an nicht finanzierbaren Ausgaben für den Staats- und Parteiapparat, das Militär, die Polizei und die Staatssicherheit.
Teilweise hast Du Recht, allerdings haben dick markierte Kräfte da tüchtig mitgewirkt. Das wird nicht gern wahrgenommen, ist aber logisch solches Handeln, wenn ich unbedingt einen Konkurrenten los werden will, der meine eigene Existenz möglicherweise infrage stellen könnte. Die Geschichte kennt eine Unmenge an Beispielen.
Dore Holm, dass ist doch eine logische Konsequenz im Kapitalismus, dass der Konkurrent in dem Fall das sozialistische System im Wettbewerb der Systeme bekämpft wird.
Das hat nichts mit gut oder böse zu tun.
Das sind laut Marx die Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus.
Dann ist es auch eine logische Konsequenz, dass die DDR dagegen etwas unternommen hat.
Was hat sie denn unternommen ?
Nichts was sie im Wettbewerb der Systeme langfristig retten konnte.
Die Grenzsicherung nach dem Westen hat den Untergang verzögert aber nicht verhindert.
Die DDR war im Wettbewerb der Systeme unterlegen.
Zitat von Merkur im Beitrag #40
Dann ist es auch eine logische Konsequenz, dass die DDR dagegen etwas unternommen hat.
@Merkur Auch bei den Maßnahmen gegen den "Klassenfeind" hat sich die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität gezeigt.
Schon in der Schule wurde uns ständig eingeredet wie schlecht es der ausgebeuteten Klasse im Kapitalismus geht. Da wurden Schreckensbilder von Arbeits- und Obdachlosigkeit inszeniert.
Ich frage mich nur, warum man dann die eigene Bevölkerung mit Waffengewalt daran gehindert hat sich selber mal von dem Elend in der westlichen Welt zu überzeugen?
Man hat da nicht nur der eigenen Bevölkerung misstraut sondern auch der Wirkung der politischen Indoktrinierung.
Hatten die Experten denn etwa schon erkannt, dass die Schulungshefte für die Massenorganisationen weniger Wert waren als der Aufkaufwert beim Altpapierhandel?
Uli