Forum DDR Grenze- DDR Zeitgeschichte Online » Fragen und Antworten Foren » Fragen und Antworten zur Berliner Mauer » Potsdamerplatz - Abgänge S-Bahn und U-Bahn zur Mauerzeit
Liebe Wissende.
Ich hätte gerne folgende Fragen, die ich bis jetzt nur im Internet teilweise klären konnte.
Bitte wer kann mir aus erster Hand antworten bzw. auch mit Bildern aushelfen?
U8: - Wo genau und wann wurde exakt das Tunnelende gegen Westen abgemauert?
- Bis wohin konnte die BVG-West die Gleise nach dem Gleisdreieck noch nutzen?
- War bis zum Gebietsabtausch 1972 auf der Brücke über dem Landwehrkanal Schluss für die BVG-West?
- Wie war das westliche/östliche Ende der U2 bis / ab 1972?
- War der Notausstieg nach dem Ende des Wendegleises immer verschlossen bzw. war die Mauer im Tunnel davor?
- Hat man nach 1993 den alten Tunnel weitergenutzt oder etwas nach Osten verschwenkt?
- Gab es den Notausgang von 1961-1972 (damals Ost) bzw. wurde er nach dem Gebietsabtausch wieder geöffnet?
S-Bahn/U-Bahn:
- Wann hat man die westlichen S-Bahnabgänge vor der Mauer am Potsdamerplatz abgemauert? Mit der Grenzmauer 75?
- Warum wurden zuerst die S-Bahnabgänge vor der Mauer gelassen und danach doch hinter der GM 75 verbaut?
- Stand die GM 75 wirklich teilweise bzw. vollständig auf den gesperrten S-Bahnabgängen Potsdamerplatz?
- Wurden die Stiegenabgänge vollständig mit Beton ausgefüllt oder nur Betonfelder draufgelegt?
- Warum wurden die Abgänge im Todesstreifen am Potsdamerplatz mit der Zeit ebenfalls zubetoniert?
Abtrennung Westberlin:
- Hat man überall die exakte Zonengrenze mit Gitter, bzw. Absperrungen in Westberlin gekennzeichnet oder nur an bestimmten Plätzen?
- Wurde man von der Westberliner Polizei abgewiesen wenn man bis zur Mauer ging? Es war ja rechtlich eine Grenzverletzung ?
- Gingen oft Ostgrenzer vor der Mauer Kontrollen oder praktisch nie?
- Hat Westberlin die Strassen exkakt bis zur Zonengrenze instandgehalten? Deswegen habe oft die Strassenbahnschienen wenige Meter
vor der Mauer aufgehört, danach Richtung Westen wurden sie weggepflastert.
Fragen über Fragen :-) Wer kann mir helfen und hat wer Fotos von den besagten Stellen (Potsdamerplatz)
DANKE!!!
Liebe Grüße
Nach den baulichen Gegebenheiten des Bf. Gleisdreieck unten (damals Linie A, heute U 2) sind die Gleise nördlich des Bahnsteiges mit Höhenunterschied verlegt (alter Unterbau aus der zeit des Dreiecks ohne Bahnhof). Deswegen mußten bis zur Betriebseinstellung die Züge am Bahnsteig wenden, wozu es dort lt. div. Literatur einen doppelten Gleiswechsel (sog. Viereck) gab. Nördlich des Bahnsteiges hätte die BVG West die Gleise noch über den Landwehrkanal hinweg bis zur Tunnelrampe hin nutzen können, vermutlich ist aber nur eine Zuglänge (im Regelbetrieb Durchrutschweg, im Störungsfall die Möglichkeit, bei Abschieben eines Schadzuges einen Doppelzug kehren und mit 16 Wagen Richtung Ruhleben (Werkstatt) abschleppen zu können) befahrbar gewesen. Mit dem Ende der ersten Phase der Seltrac-Versuche wurde der Abschnitt stillgelegt und Anfang der 80er jahre teilweise mit der Magnetbahn überbaut (Streckengleis Pankow-Ruhleben). Das Streckengleis Ruhleben-Pankow lag 1989 noch eingerostet, aber nicht abgebaut im Bahnsteigbereich und reichte auch nördlich, soweit man sehen konnte, auf die Strecke, was das Vorhandensein einer Auszieh- bzw. Durchrutschlänge plausibel machte (auch vomanderen streckengleis lagen Reste ab dem Punkt, wo die magnetbahn von der Hochbahn wegschwenkte). Südlich war der doppelte Gleiswechsel in einen einfachen umgebaut worden, auch die heute abgebaute Verbindungskurve (Fahrtrichtung Bülowstraße-Möckernbrücke) existierte noch, war aber mit einem Schwellenkreuz oder -Paket versperrt. Die Kurve Möckernbrücke-Potsdamer Platz war damals schon mit einem Gebäude überbaut.

So sah die Mauer 1975 aus
http://www.reisenetzwerk.net/2006/06/30/berlin/
und so 1965
http://www.bruhaha.de/potsdamer_platz/seite12.html
und so im November 1961
http://www.berliner-verkehrsseiten.de/bu...dy_e-grenz.html
Der U-Bahneingang war 1961 noch ausgemauert. Dies deshalb, weil die DDR Planung vorsah, dass die Westberliner U-Bahn bis Potsdamer Platz fahren sollte.
http://www.berliner-untergrundbahn.de/mauer.htm
Theo

Zitat von eisenringtheo im Beitrag #3
So sah die Mauer 1975 aus
...
und so 1965
...
Theo
Zwischen den beiden Bildern sollen 10 Jahre liegen? Irgendwie sehen sie für mich ziemlich ähnlich aus, und deuten auf einen fast identischen Zeitpunkt bei leicht verändertem Standort hin. Oder stand das Auto in der Bildmitte unten 10 Jahre lang an der selben Stelle?
Danke für die ersten Antworten. Beim Bilderstreit denke ich, eines ist s/w und das andere farbig ;-)
Welche U-Bahn hätte dort hin fahren sollen von Westberlin? Ich dachte es waren die S-Bahnabgänge?
Die Bilder zeigen die vorletzte Generation der Mauer an (vertikale Steher mit Betonplatten), noch keine GM 75 Elemente.
Die letzte Mauer mit GM75 wurde scheinbar westlicher aufgebaut.

Zitat von Bayridge im Beitrag #4Zitat von eisenringtheo im Beitrag #3
So sah die Mauer 1975 aus
...
und so 1965
...
Theo
Zwischen den beiden Bildern sollen 10 Jahre liegen? Irgendwie sehen sie für mich ziemlich ähnlich aus, und deuten auf einen fast identischen Zeitpunkt bei leicht verändertem Standort hin. Oder stand das Auto in der Bildmitte unten 10 Jahre lang an der selben Stelle?
Viele Leute parken ihr Auto an ein und derselben Stelle
Lutze

Hallo und willkommen im Forum @Donaustrom .Ist zwar nicht der richtige Thread zur Begrüßung aber was soll`s.Kennst du eigentlich diesen Thread schon Geisterbahnhöfe in der Berliner S- und U-Bahn als Antwort auf deine Fragen in #1.Du hast sicher etwas Zeit eingeplant zur Beantwortung deiner Fragen.
Ich war zwar auch in Berlin im GWD hatte aber nichts mit U/S-Bahn zu tun.
Also man ließt sich.
Gruß aus Südschweden andyman

Es sind beide Bilder zur gleichen Zeit aufgenommen worden, und zwar in den sechziger Jahren, weil das grosse Werbegerüst für die "Freie Berliner Presse" noch existiert. Nachts hat man bis weit nach Ostberlin Meldungen in Leuchtschrift verbeitet.
Mit der U-Bahn wäre es nach Gleisdreick gegangen und weiter...
http://www.berliner-verkehr.de/snetze.htm
Theo

Das Foto von 1965 kann nicht stimmen,
oder existierte die Mauer in dieser Bauform schon?
Lutze

Na da war der ERT ma wieder schneller, habe nämlich mal beide Bilder übereinandergelegt, also nur um seine Aussage zu untermauern ...
Nebenher bin ich noch über zwei schöne Bilder auch aus dieser Zeit beim Berliner Bilderbuch (bilderbuch-berlin.net/Fotos/_328134) 'gestolpert', siehe Anhang. Doch auch im Forum kann man an zwei Stellen zum Bildthema fündig werden ...
Alter Wachturm BT-6 am Potsdamer Platz
"Studio am Stacheldraht" (11)

Hier ein Plan mit dem Bahnhofsareal
http://signalarchiv.de/Meldungen/10001119
Theo

Interessant ist der Fußgänger-Verbindungstunnel vom U-Bahnhof Potsdamer Platz zum Zwischengeschoß des S-Bahnhofes im Bereich Leipziger Platz. Der ist heute noch zu. Der eingezeichnete Grenzverlauf repräsentiert den Zustand in der zweiten Hälfte der 80'er Jahre. Das Gelände des Potsdamer Bahnhofes (im Bild links) und das Lenne-Dreieck (im Bild rechts, Columbus Haus) waren da bereits an Westberlin abgetreten.
Gruß Kalubke
Laut dem Plan war der südliche U-Bahnausgang noch vom Bahnsteig der U- Bahn. Der Ausgang war dann laut Fotos ohne Dach auf dem Sandstreifen in der Grenzzone. Was auch interessant ist, dass die Grenze zwar die Ausgänge nach Westen von der S-Bahn zeigt,
es aber nicht ersichtlich ist, ob diese zugemauert wurden.
Bezüglich des Potsdamerplatzes kann man gut sehen, wo die eigentliche -politische- Grenze war. Ich habe da einige Bilder gemacht wobei mir noch immer ein Bild fehlt wo man sehen kann, ob der nördlichste S-Bahnausgang zugemauert war und die Mauer drauf stand. Wer weiß mehr?
Ebenso hat man im Westen mit Geländer die tatsächliche Bundesgrenze abgesperrt bzw. gekennzeichnet.
Und zur U8. Tatsächlich war die Abstellanlage und der Gleisstumpen des ehemaligen Tourengleises nach 1972 (unter) westdeutschem Territorium.
Aber laut Plänen der BVG war im abgetretenen Gebiet vom Gleisdreieck bis ca. 100m in den Tunnel ein testgleis, was später der M-Bahn weichen musste. Fuhr die BVG bis zur Mauer der Ost-BVG im Tunnel? Und war der Notausgang laut Plan für die West-BVG offen?
Wer weiß mehr?